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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schloss. Neben ihm wurde ein Zwerg gepackt und gegen die Wand geschleudert. Ein sehniger Arm versperrte Zwirn den Weg, aber der Bokker stach mit der Atalar-Klinge zu, und wieder fügte die Waffe dem Ungeheuer eine Wunde zu. Der getroffene Fangarm peitschte hin und her, doch Zwirn warf sich zu Boden und er fegte über ihn hinweg.
    Der verängstigte Wurrling rappelte sich auf und floh weiter, über die Brücke und den geborstenen Damm. Überall rings um ihn, vor ihm und hinter ihm, liefen andere, flohen, fielen und starben. Der Körper des Hèlarmers, der sie verfolgte, blieb noch immer unter der schwarzen Oberfläche, sodass nur seine Tentakel zu sehen waren, welche die fliehenden Opfer packten und zerschmetterten. Erst als die Zwerge das Nordende erreichten, wo das Wasser zu flach für das Ungeheuer war, konnte es ihnen nicht mehr folgen. Dennoch blieb das Ungetüm so nah wie möglich am Ufer, als die Überlebenden zum Damm rannten. Schließlich stolperten die verbliebenen Zwerge weinend und geschlagen den Hügel abwärts zum Heer.
    Eine Stunde verstrich, und die Dämmerung vertiefte sich und immer noch saß Durek reglos und mit über den Kopf gezogener Kapuze auf einem Stein. Die versammelte Legion wartete schweigend. Brytta war wieder zu sich gekommen und saß ebenfalls grimmig und stumm da, während Horon dem Reichsmarschall die rechte Hand verband, die infolge des erlittenen Schlages gebrochen war. Rand stand mit auf dem Rücken verschränkten Armen und ernster Miene da und betrachtete den violetten Himmel im Westen, während die Dämmerung in die Nacht überging und sich allmählich Dunkelheit auf das Tal senkte. Zwirn saß nicht weit entfernt auf den Hängen, da bei ihm Kummer und Entsetzen allmählich einem matten Hass wichen. Dann hallte das Gepolter von Felsen über den See und ein Wachposten kam die Treppe herunter und sagte zu Durek: »Sire, der Madûk häuft mehr Geröll vor der Tür auf.«
    Durek saß noch einen Moment da, ohne sich zu rühren. Dann schlug er seine Kapuze zurück, und sein Gesicht hatte einen mörderischen Ausdruck angenommen. »Das können wir nicht zulassen«, knirschte er. »Wir werden diese Brut des Bösen töten. Holt Gaynor zu mir und Berez und Bomar! Bringt mir Tror und seine Hämmer und Felor mit seinen Bohrern. Bevor diese Nacht vorbei ist, soll es getan sein.«
    Die Botschaft wurde überbracht, und Zwerge trafen mit Werkzeugen von den schwarzen Wagen ein. Laternen wurden aufgeblendet und zur Treppe vor dem Damm gebracht. Gaynor, Berez und Bomar waren alle anerkannte Grubenmeister und nur dem toten Turin untergeordnet gewesen. Mit König Durek krochen sie über die Steinmauer des Damms, studierten die Risse im Gestein und versuchten seine Schwachstellen zu ergründen. Dann kletterte Tror mit zwölf anderen Zwergen und Felor mit ebenso vielen zu den von den Grubenmeistern angezeigten Stellen, setzten Keile und Eisenspitzen an und hämmerten sie in die Risse und Spalten. Die Krieger, Wagen und Tiere wurden aus dem Tal in größere Höhe geführt. Im blaugrünen Licht der zwergischen Laternen wurde weiter gearbeitet.
     
    Sie wollten den Damm durchbrechen.
    Sie hatten noch nicht lange gehämmert, als plötzlich ein großer Tentakel über den Damm zuckte, sich um den Hals eines Zwerges schlang, der soeben einen Bohrer ansetzte, ihm das Genick brach und den Zwerg dann beiseite schleuderte. Unter lauten Schreckensschreien flohen die Arbeiter nach unten, während mehr Arme über den Damm glitten und zwei weitere Zwerge erwischten, bevor die anderen sich in Sicherheit gebracht hatten.
    Ein Stöhnen der Bestürzung erhob sich aus den Reihen der zusehenden Legion, als das Ungeheuer ihre Brüder tötete und dann die Keile und Bohrer aus dem Gestein riss und wegwarf. Die Arme peitschten drohend und zogen sich dann schlangengleich hinter den Damm zurück. Viele Zwerge rissen vor Wut an ihren Bärten, doch Durek schaute entschlossener drein denn je. Er rief die Obersten Hauptleute zu sich. »Feuer«, befahl er mit grimmiger Stimme. »Errichtet ein Feuer auf dem Damm über der Bohrstelle. Macht es so groß und heiß wie das Herz eines Schmelztiegels oder eines Schmiedeofens. Es muss größer sein als die Reichweite des Madûk.«
    Holz wurde gesammelt und Fackeln wurden entzündet. Öl wurde über das Holz geschüttet. Es wurde heimlich und leise zum Damm getragen, hingelegt und angezündet. Mehr Holz wurde aufgelegt, und die Flammen schossen in die Höhe. Als die Hitze beinah unerträglich
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