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Mit jedem glühenden Blick

Mit jedem glühenden Blick

Titel: Mit jedem glühenden Blick
Autoren: Annette Broadrick
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Produkt einer Mutter, die mit ihrer Flucht deutlich gemacht hatte, dass sie nicht dazu geschaffen war, ein Kind und einen Ehemann zu umsorgen. Sollte sie vielleicht doch mehr von ihrem Vater mitbekommen haben?
    Insofern tat es Ashley nicht Leid, dass sie mehr über sich und Jake erfahren hatte, doch dieses Wissen linderte nicht den Schmerz, den sie angesichts des Verlustes empfand.
     
    Ken führte seine Tochter in eins der Steakhäuser am Rande der Stadt. Ashley mochte die rustikale Atmosphäre und die freundliche Bedienung. Nachdem sie bestellt hatten, meinte er: "Du siehst gut aus, Kleines."
    "Danke, Dad. Und ich glaube, du arbeitest zu viel."
    Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin keine zwanzig mehr, aber ich tue meine Arbeit, ohne mich zu beklagen."
    "Wie komme ich denn eigentlich zu der Ehre, dass du nach einem langen Arbeitstag noch in die Stadt kommst, um mich zum Essen auszuführen? Gibt's was Besonderes?"
    "Nun, so könnte man es wohl nennen, obwohl ich weiß, ich sollte öfter herkommen, um dich zu treffen. Die Zeit rast immer so schnell, weißt du?"
    Sie tätschelte seine Hand. "Ich weiß, Dad."
    Er räusperte sich. "Die Sache ist die, ich habe heute Nachmittag mit Jake gesprochen."
    Da Ashley wusste, dass Jake und ihr Vater täglich miteinander sprachen, bedeutete seine Nervosität wohl, dass die beiden über sie geredet hatten.
    "Oh."
    "Er ist verletzt, Ashley. Sehr verletzt."
    Ein Schreck durchzuckte sie. Jake war verletzt? "O nein! Was ist passiert? Hatte er einen Unfall? Warum hat mir niemand etwas erzählt? Ich habe gestern mit Heather gesprochen und sie hat kein …"
    "Er quält sich, weil du ihm das Herz gebrochen hast."
    Ashley lehnte sich zurück. "Wovon redest du, Dad? Ich habe Jake nichts getan."
    "Du hast dich geweigert, ihn zu heiraten."
    "Ich wusste gar nicht, dass du so ein Faible fürs Dramatische hast. Ihm das Herz gebrochen, was für ein Unsinn. Wahrscheinlich war er sogar erleichtert. Du kennst doch Jake. Er tut immer das Richtige."
    "Warum sollte sein Antrag bedeuten, dass er das Richtige getan hat? Oder will ich das gar nicht wissen?"
    "Du willst es nicht wissen."
    "Verdammt." Ken saß eine Weile schweigend da. Keiner von ihnen sprach ein Wort, bis die Steaks gebracht wurden.
    Für Ashley war das Thema damit beendet.
    Sie hatten fast aufgegessen, als Ken meinte: "Besteht die Möglichkeit, dass er vielleicht doch andere Gründe hatte?"
    "Reden wir immer noch über Jake?"
    "Soll das heißen, dass dir noch andere Männer Anträge gemacht haben?"
    "Es war ein Scherz, Dad. Meinst du, du kennst diese Gründe?"
    "Jake zeigt seine Gefühle nicht, er ist ein Mann. Aber das bedeutet ja nicht, dass er keine hat. Er ist so schrecklich in dich verliebt, dass es geradezu Mitleid erregend ist."
    "Hat er dir das gesagt?"
    "Ja, im Grunde schon. Er hat mir auch erzählt, dass er Tiffany nicht liebt, sie genau genommen nicht einmal mag. Nachdem er ihren wahren Charakter erkannte und feststellte, wie wenig sie gemeinsam haben, wurde ihm klar, dass die Heirat ein großer Fehler war." Er hielt inne. "Du weißt ganz genau, dass dieser Mann dich vergöttert. Schon immer."
    "Als ich ein Kind war, Dad."
    "Nur zu deiner Information, seit du bei ihm und Heather gewohnt hast, sind seine Gefühle eher schlimmer geworden … ich meine, tiefer. Du hast ihm wirklich das Herz gebrochen, als du dich geweigert hast, ihn zu heiraten."
    Ashley starrte ihren Vater traurig an. Konnte es sein, dass sie einen Fehler gemacht hatte? Sollte Jake sie tatsächlich lieben? Okay, er hatte es gesagt, aber so beiläufig, dass sie angenommen hatte, er meinte es so, wie er ein kühles Bier liebte.
    "Männer", murmelte sie schließlich. "Warum hat er mir nicht gesagt, dass er mich heiraten will, weil er mich liebt, statt so dummes Zeug zu reden, dass Heather eine Mutterfigur braucht und weil ich ihn liebe?"
    "Hast du schon jemals erlebt, dass Jake seine Gefühle offen äußert?"
    Ein einziges Mal, und zwar in der Nacht, in der Heather angekommen war. Da hatte er seine Verletzlichkeit preisgegeben.
    Weil er ihr vertraute und sie liebte?
    Da sie Jake ziemlich gut kannte, musste sie zugeben, dass er es andernfalls wohl kaum getan hätte, denn er behielt seine Gefühle stets für sich.
    Sie starrte ihren Vater an, beschämt, dass sie das nicht früher erkannt hatte. "Was meinst du, soll ich tun?"
    "Woher soll ich das wissen? Ich wollte nur, dass du dich einmal in seine Lage versetzt. Ich habe keine Ahnung, wie du das mit ihm wieder
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