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Mit jedem glühenden Blick

Mit jedem glühenden Blick

Titel: Mit jedem glühenden Blick
Autoren: Annette Broadrick
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Sie hat dich immer bewundert. Um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, sie würde dem entwachsen. Eine Weile dachte ich, es wäre so, doch dann ist deine Tochter hier aufgetaucht. Da wusste ich, dass Ashley nicht nur mir, sondern auch sich selbst etwas vorgemacht hat."
    Jake schloss die Augen. "Tiffany gehört nun mal zu meiner Vergangenheit. Das kann ich nicht ändern. Das einzig Gute, was daraus hervorgegangen ist, ist Heather."
    "Ich weiß, dass du ziemlich fertig warst, als sie dich verlassen hat."
    "Das streite ich auch gar nicht ab, aber es war nicht, weil ich sie immer noch geliebt habe. Ich war schockiert, weil alles so unerwartet kam. Ich hatte keine Ahnung, dass sie die Scheidung schon längst geplant hatte. Ich war wirklich der Meinung, dass ich alles getan hatte, damit diese Ehe funktioniert."
    "Soweit ich das beurteilen kann, hast du das auch."
    "Es war das Gefühl von Unzulänglichkeit, das mir zu schaffen gemacht hat, und ich habe tatsächlich immer noch damit zu kämpfen."
    "Weißt du was, Jake? Du hättest keine zwei unterschiedlicheren Frauen finden können."
    Jake nickte. "Ich weiß. Ich würde gern glauben, dass ich inzwischen nicht nur älter, sondern auch klüger geworden bin, Ken. Aber Ashley hat deutlich gesagt, dass sie mich nicht heiraten will, und ich muss ihre Entscheidung respektieren. Sie verdient es, geliebt und verwöhnt zu werden. Ich hoffe, sie findet einen Mann, der das tut."
    "Hast du jemals darüber nachgedacht, ihr deine Gefühle zu offenbaren?"
    "Du meinst, ihr zu sagen, dass sie verrückt ist, wenn sie glaube, ich würde noch etwas für Tiffany empfinden?"
    "Nun, vielleicht solltest du es tun, ohne sie verrückt zu nennen. Ist nur ein Vorschlag. Ich bin ein wenig neugierig. Hast du ihr gegenüber zufällig erwähnt, dass du sie liebst und zwar schon seit Jahren?"
    "Natürlich habe ich das! Es schien sie jedoch nicht zu beeindrucken. Ich weiß nicht, Ken. Ich denke, sie benutzt Tiffany nur als Entschuldigung. Ich dachte immer, sie würde mich lieben, aber jetzt weiß ich gar nichts mehr. Nur, dass sie mich abgewiesen hat und ausgezogen ist. Ziemlich eindeutiger Beweis dafür, dass sie gemeint hat, was sie gesagt hat."

14. Kapitel
     
    Inzwischen war eine Woche vergangen, seit Ashley die Ranch verlassen hatte. In ihrer Praxis herrschte Hochbetrieb, und sie war müde und nicht gerade in bester Stimmung. Als sie an diesem Abend nach Hause kam, hörte sie schon von draußen das Klingeln des Telefons. Himmel. Kann ich nicht wenigstens erst einmal hineingehen, bevor das verflixte Ding anfängt zu bimmeln? dachte sie ärgerlich.
    "Okay!" sagte sie nach dem vierten Klingeln. "Ich komme ja schon." Sie nahm den Hörer ab und holte tief Luft. "Hallo?"
    "Hallo, Schatz. Hab lange nichts von dir gehört."
    "Hallo, Dad. Wie geht es dir?"
    "Gut und selbst?"
    "Sehr gut. Der neue Kollege hat letzte Woche bei uns angefangen und sich gut eingearbeitet. Woody und ich kommen dank seiner Hilfe abends endlich früher weg."
    "Ach, das erklärt alles. Als ich in der Praxis anrief, meinte Wendy, du seist schon gegangen."
    "Was gibt es denn?" Sie fühlte sich antriebslos und sehnte sich im Moment nur nach einer kühlen Dusche."
    "Ich rufe an", meinte Ken, "um dich zum Abendessen einzuladen. Hast du heute Abend Zeit?"
    Ashley schaute auf die Uhr. "Was für eine nette Idee, gern. Und wann?"
    "Ich fahre jetzt los."
    "Gut, ich warte hier auf dich."
    Ashley stand unter der Dusche, als ihr einfiel, dass Heathers Geburtstag näher rückte. Sie musste mit Jake sprechen, um zu hören, was er für die Party geplant hatte. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie daran dachte, ihn wiederzusehen, wenn auch nur als einen Freund.
    Sie telefonierte fast täglich mit Heather, und Charlotte war auch schon mit ihr in die Praxis gekommen. Charlotte war ein Juwel, und Heather vergötterte sie. Ashley war froh zu sehen, dass es dem neuen Kindermädchen mit Heather ebenso erging.
    Jake hatte sie nicht mehr gesehen, seit sie in die Stadt zurückgekehrt war. Das war nicht ungewöhnlich, denn bis zu jenem denkwürdigen Abend, an dem er sie um Hilfe gebeten hatte, waren sie sich auch fast nie begegnet.
    Tat es ihr Leid, dass sie an jenem Abend ans Telefon gegangen war? Darauf hatte sie keine Antwort. Sie verstand Jake jetzt viel besser. Doch unglücklicherweise liebte sie ihn deshalb noch mehr.
    Heather wiederum hatte mütterliche Instinkte in ihr geweckt, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Schließlich war sie das
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