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Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Titel: Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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wichtigen Dingen.“
    Clays Mund bestand nur noch aus einer dünnen Linie, und sie fand, dass sich sein Blick erheblich verfinstert hatte. „Das ist wunderbar von Ihnen, Dory“, sagte er und sein Tonfall klang rau. „Ich bin sehr stolz auf Sie.“
    Seine emotionale Reaktion verwirrte sie. „Es wird ganz toll“, sagte sie.
    „Kann ich Ihnen beim Abwasch helfen?“, bot er an. „Dann wird es auch langsam Zeit für das Bier.“
    Sie lachte. „Klingt wie eine gute Idee. Kinder? Wollt ihr nicht mal das Feld räumen?“
    Es war acht, bevor der Abwasch erledigt und die Kinder gebadet und bettfertig waren. Dory entschuldigte sich, um noch einmal nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Dann sagte sie zu Clay: „Ich glaube, Ihr erstes Abendessen bei uns war ein voller Erfolg. Sie haben adäquate Tischmanieren.“
    „Danke. Und Sie kochen exzellente rote Bohnen. Trinken wir ein Bier auf der Veranda und sprechen über Erwachsenenzeugs.“
    „Da bin ich sehr dafür.“ Dory nahm ihr Bier und ging nach draußen. Sie setzte sich auf die Veranda, während Clay sich auf dem Geländer niederließ. „Hier ist es so schön und friedlich“, sagte sie. „Ich renne immer so viel in der Gegend herum, dass ich mir selten die Zeit nehme, mich mal so zu entspannen. Danke.“
    „Dory, Sie kennen Elizabeth und die Jungs. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen. Ihr Dad besucht sie zwar ziemlich regelmäßig, aber es schadet ihnen nicht, wenn sie unter dem Einfluss mehr als eines Mannes stehen.“
    „Positiver Einfluss“, sagte sie lächelnd. „Stan hat mir erzählt, dass seine Schwester auch eine alleinerziehende Mama ist. Er hat sogar etwas gesagt, das ich nie vergessen werde. Er sagte: „Wer hat keine Schwester – oder kennt keine Frau –, die alleinerziehende Mutter ist?“
    „Vor Kurzem fragte ich übrigens Sophie nach ihrem Vater – das erwähne ich jetzt nur als eine Art Erklärung. Sie plusterte sich auf und sagte: ‚Unsere Mutter sagt, wir müssen diese Frage nicht beantworten, es sei denn, wir wollen es.’ Und offenbar wollte sie nicht.“
    „Oh, gut für sie“, sagte Dory. „Sie ist stark! Ich war mir nicht sicher, wie sie damit umgehen würde, und ich möchte nicht, dass sie von den Kindern in der Schule aufgezogen wird oder man ihr das Leben schwer macht. Genauso wenig will ich, dass sie denkt, sie müsse sich rechtfertigen oder Erklärungen abgeben. Und ich wollte schon längst mit Ihnen darüber gesprochen haben – ich habe es vielleicht schon zu lange aufgeschoben, aber das liegt daran, dass ich mir unserer Freundschaft erst sicher sein wollte. Aber es hilft vielleicht, um zu verstehen, weshalb ich mich am Anfang, als Sie gerade eingezogen waren und sich in meine Angelegenheiten mischten, so reagierte, wie ich reagiert habe.“ Sie lachte ein wenig verlegen. „Jedenfalls hoffe ich, dass es meine Reaktion auf Ihre Versuche, ein guter, freundlicher Nachbar zu sein, erklärt.“
    Clay beugte sich zu ihr hinunter. „Schießen Sie los“, drängte er. „Sie können mir vertrauen.“ Dory holte tief Luft. „Sophies Vater sitzt im Gefängnis. Wir sind geschieden. Er war ein gewalttätiger Mann. Ich hatte mich auf ihn eingelassen und ihn dann irgendwann geheiratet. Ich war zu jung und dumm. Und wie es für solche gewalttätigen Männer typisch ist, hat er mich von meiner Familie getrennt und ferngehalten, zog mit uns nach Oklahoma, außerhalb der Reichweite meines Onkels. Er schubste mich herum, schlug mich und behandelte mich fies und gemein, aber eines Nachts hatte er wirklich die Beherrschung verloren und mich so schlimm verdroschen, dass wir den Rettungswagen rufen mussten. Er hatte Angst, was mit ihm passieren würde, und deshalb schnappte er sich die Kinder und floh – aber er kam nicht weit.“
    Clays gepeinigter Gesichtsausdruck sprach Bände. Er schüttelte den Kopf und blickte zu Boden. „Wie, um alles in der Welt, wird man nur zu so einem Mann?“
    „Da gibt es viele Ursachen. Viele verschiedene Kombinationen von Gründen. In seinem Fall einen Vater, der ihn und seine Mutter geschlagen hat. Dann nahm er ab und zu Drogen und vielleicht litt er auch an einer Persönlichkeitsstörung … ich hatte Glück, an einen guten Anwalt und einen wütenden Richter zu geraten. Mein Ex bekam nicht einmal das Besuchsrecht und muss sofort wieder vor Gericht, falls er auch nur versucht, die Kinder zu sehen.“
    Trotz der Dunkelheit auf der Veranda entging ihr nicht, dass Clay versuchte, seinen Atem zu kontrollieren
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