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Mit Druck richtig umgehen

Mit Druck richtig umgehen

Titel: Mit Druck richtig umgehen
Autoren: Friedel John , Gabriele Peters-Kuehlinger
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„Souveränität zurückgewinnen“, ab S. 59). Vorher erfahren Sie mehr über die persönlichen Strukturen, die dafür verantwortlich sind, dass Sie immer wieder in ähnliche Drucksituationen geraten („Sich selbst und andere kennenlernen“, ab S. 37).
    Fehler, Kritik und Konflikte
    Dass Menschen wegen Fehlern unter Druck geraten, ist natürlich. Denn ein Fehler hat meist unangenehme Konsequenzen, die man umso mehr zu spüren bekommt, je mehr Verantwortung man selbst für den Fehler trägt.
    Beispiel
    Herr Berg ist in seiner Firma für das Projekt „Einführung des neuen Warenwirtschaftssystems“ verantwortlich. Heute soll das Projekt eigentlich in die Probephase gehen, so sieht es der Zeitplan vor. Doch leider ist die Projektgruppe noch nicht so weit – zu viele Pannen haben den Starttermin verzögert. Herr Berg fühlt sich stark unter Druck – wie etwa soll er die Sache seinen Vorgesetzten erklären? Er überlegt, wo der Fehler liegt. Hätte er den Zeitplan realistischer gestalten sollen? Hätte er andere Mitarbeiter ins Team holen sollen? Hätte er sich doch für einen anderen Anbieter entscheiden und eine Verzugsstrafe vereinbaren sollen?
    Fehler haben es so an sich, dass man hinterher immer schlauer ist. Natürlich hätte Herr Berg dies oder das anders machen können, wenn er abgesehen hätte, wie sich die Einführung entwickelt. Aber solche Spekulationen helfen ihm in der aktuellen Situation nicht weiter.
    Wichtig
    Meistens sind die Auswirkungen eines Fehlers nicht dort zu spüren, wo er entstanden ist – das macht den Umgang mit Fehlern so schwierig.
Was den Druck verstärken kann
    Die aktuelle Drucksituation ist klar: Herr Berg spürt einerseits die Erwartung (ob von außen an ihn herangetragen oder aus seinem Inneren), die Aufgabe fehlerfrei zu absolvieren. Andererseits verhindern Probleme, dass ihm dies gelingen kann. In seiner subjektiven Empfindung kann sich dieser Druck z. B. dadurch verstärken, dass
Herr Berg ähnliche Situationen bereits mehrfach erlebt und sich vorgenommen hat, dass ihm dies nie wieder passiert (Planung);
er zusätzliche Vorkehrungen getroffen hat, um den Fehler zu vermeiden (er hat den Zeitplan zum Beispiel durch Puffer erweitert);
er generell den Anspruch an sich stellt, keine Fehler zu machen (Motivation);
er die Folgen des Fehlers fürchtet, etwa, dass sein Chef ihn kritisiert, ihm keine anspruchsvollen Aufgaben mehr überträgt und seine Karriere gefährdet ist (Angst);
er die Schwierigkeiten der praktischen Umsetzung (immer wieder) unterschätzt hat (Integration).
    Wichtig
    Auch hier können wieder subjektive wie objektive Faktoren für den Druck verantwortlich sein. In der Regel gilt: Je mehr ein Ergebnis von den an Sie gestellten oder von eigenen Erwartungen abweicht, desto höher werden Sie den Druck erleben, den der Fehler verursacht.
    Wie Sie auch bei Fehlern gelassen bleiben, erfahren Sie im Kapitel „Mit Fehlern konstruktiv umgehen“ (ab S. 67).
    Wenn Sie unter Kritik geraten
    Herrn Bergs Angst vor Kritik ist sicher nicht unberechtigt. Sicher kennen Sie solche Befürchtungen selbst aus Ihrem beruflichen Umfeld. Äußert jemand Kritik an einer These, einem Ergebnis, einem Vorschlag, kann einen das leicht aus dem Konzept bringen. Warum? Kritik zeigt eben, dass andere das, was man selbst für richtig hält, ablehnen. Dann löst diefür optimal erachtete Vorgehensweise oder Lösung bei anderen Widerstand aus – auch hier erkennen Sie wieder zwei unterschiedliche Kräfte.
    Weil wir aber in der Regel von anderen akzeptiert werden wollen, kratzt es uns erst einmal an, wenn wir in Frage gestellt werden. Doch halt – werden wirklich Sie in Frage gestellt, wenn Sie kritisiert werden? Oder geht es nicht vielmehr um die Sache selbst? Sind Sie sich sicher, dass die Kritik „richtig“ bei Ihnen angekommen ist?
    Den Mechanismus von Kritik und dem Druck, den diese auslöst, zu erkennen, ist eine wichtige Voraussetzung, um konstruktiv mit beidem umgehen zu können. Dabei kommt es darauf an, erst einmal genau herauszufinden, was Ihnen Ihr Kritiker eigentlich sagen will.
    Letztlich also hängt die Art, wie Sie mit Kritik umgehen, von Ihren Kommunikationsfähigkeiten ab. Im Kapitel „Kritik gelassener annehmen“ (ab S. 71) lernen Sie wichtige Strategien kennen, mit solchen Situationen souveräner umzugehen: Erstens müssen Sie die richtige Botschaft heraushören und zweitens lernen, Kritik als Feedback konstruktiv aufzunehmen.
    Wichtig
    Es kommt nicht so sehr darauf an,
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