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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Nicola Moriarty
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gelockert – das perfekte Abbild des ängstlich wartenden zukünftigen Vaters. Als er merkte, dass Evelyn und Stacey ihn beobachteten, hatte er offenbar das Bedürfnis, sich erklären zu müssen. »Bei meiner Frau wird ein Not-Kaiserschnitt gemacht. Und sie lassen mich nicht in den OP – ich habe keine Ahnung, was da drinnen vor sich geht.«
    Er sank auf eine Wartebank und vergrub das Gesicht in den Händen. »Was, wenn was schiefgegangen ist?«, platzte er heraus. »Es war alles so hektisch. Sie war kurz vor den Presswehen, dann haben sie sie plötzlich aus dem Kreißsaal und in den OP gefahren. Aber niemand hat mir gesagt, was passiert ist«, klagte er panisch und gereizt.
    »Tja, das können wir Ihnen auch nicht sagen.« Stacey bewegte nur übertrieben deutlich die Lippen in Richtung Evelyn. Evelyn streckte den Arm aus und klopfte dem werdenden Vater auf die Schulter. »Es wird alles gut. Glauben Sie mir.« In diesem Moment ertönte der Schrei eines Neugeborenen aus dem Operationssaal.
    »Das muss er sein!«, flüsterte der Mann, hob langsam den Kopf und ließ die Hände sinken. »Ich glaube, das war der Schrei meines Sohnes!« Er sah Evelyn und Stacey mit hoffnungsfroher Miene an.
    Eine Schwester kam vorbei, und Stacey sprang auf. »Entschuldigen Sie. Erkundigen Sie sich mal, ob das Baby, das gerade geschrien hat, der Sohn dieses Mannes hier ist.«
    Die Schwester wirkte leicht brüskiert, zuckte jedoch die Schultern, tat, was man von ihr erwartete, und verschwand im OP . Minuten später streckte sie den Kopf durch die Tür. »Sind Sie Mr Swanson?«, rief sie.
    »Ja«, erwiderte der Mann nervös.
    »Sie sind gerade Vater geworden«, antwortete sie trocken mit einem Lächeln.
    Der Fremde sprang auf. »Ich habe einen Sohn!«, rief er und umarmte zuerst Evelyn und dann Stacey stürmisch.
    »Oh, es ist ein Mädchen, mein Freund«, fügte die Schwester dann hinzu und zog sich kichernd zurück.
    »Ein Mädchen?« Der Mann holte tief Luft. Dann sah er Evelyn und Stacey mit feuchten Augen an. »Ein hübsches kleines Mädchen!«, rief er aus und reckte die Faust. »Ich muss sofort die Großeltern anrufen!«
    Evelyn lachte nervös, als er hinter der nächsten Ecke verschwand. Allmählich wurden ihr die Aufregungen zu viel.
    Sie fragte sich, wie Andrew wohl auf die Geburt seiner Zwillinge reagiert hätte. Sicher wie dieser Vater, glücklich, in Tränen aufgelöst und voll Sorge. Sie wollte nicht zu lange darüber nachdenken, denn der Gedanke daran, was ihr Sohn in seinem Leben verpasst hatte, trieb ihr die Tränen in die Augen.
    Stacey riss sie aus ihren Gedanken. »Warum, glauben Sie, wollte James mit Belinda allein sein?«, fragte sie. »Ich mag es gar nicht, wenn Leute so geheimnisvoll tun. Ich bin für Offenheit. Vielleicht sollten wir mal an der Tür lauschen.« Stacey sah aus, als stehe sie schon in den Startlöchern, aber Evelyn schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung, was die beiden zu besprechen haben, aber geben wir ihnen wie versprochen zehn Minuten«, erklärte sie sachlich.
    »Also gut. Wie Sie meinen.«
    Später an diesem Abend gingen Evelyn, Stacey, James und Violet zur Feier desTages in einen Pub in der Nähe der Klinik. Stacey und Violet eilten an die Theke, um die erste Runde zu bestellen, und Evelyn wandte sich an James. Die Gelegenheit war günstig, um reinen Tisch zu machen.
    »Was ist? Hast du mir verziehen?«, erkundigte sie sich so beiläufig wie möglich.
    »Dir verziehen?«, rief er und verschluckte sich beinahe an seinem Bier. »Du hast dich noch gar nicht entschuldigt. Wie soll ich dir also vergeben?«
    »Okay, wenn du’s unbedingt hören willst … Es tut mir leid. Bist du jetzt glücklich? Das ist schon die zweite Entschuldigung, die ich in zwei Tagen loswerden musste.«
    »Nein, das genügt mir nicht. Ich will hören, dass du unrecht gehabt hast.«
    »Werd nicht frech, Junge«, warnte sie. »Okay, ich hatte unrecht«, fügte sie dann gnädig hinzu. »Belinda ist ein liebes Mädchen, und ich habe sie sehr unfair behandelt. Dabei hat sich die Arme die ganze Zeit über selbst die Schuld gegeben.«
    »Hm, entschuldige – habe ich das richtig gehört? Hast du gesagt, dass du im Unrecht gewesen bist?Tja, in diesem Fall muss ich wohl … recht gehabt haben, oder?«
    Evelyn lachte. »Hör auf! Ist zwischen uns wieder alles im Lot? Ich habe diese Streitereien satt.«
    »Ja, alles okay. Hast du ein Kartenspiel in deiner Handtasche? Ich habe Entzugserscheinungen. Schon lange kein Familien- Flip mehr
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