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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden
Autoren: Susanne James
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deinem Munde zu hören.“ Er neigte den Kopf. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Mia ihn ebenfalls mit einer guten alten Freundin bekannt gemacht – sie schien Scharen davon zu besitzen. Er hatte sich in sie verliebt und sie heiraten wollen, doch die Verlobung hatte mit einer Katastrophe geendet. Seitdem scheute er vor jeder ernsthaften Verbindung zurück, was ein Problem für ihn war.
    „Fleur ist wirklich nicht auf der Suche nach einem Mann, da kannst du völlig beruhigt sein. Sie will sich nicht unterordnen, sondern ihr Leben selbst bestimmen.“ Mia schüttelte den Kopf und seufzte. „Sie tut mir leid. Trotz ihrer glänzenden Karriere, ihres Selbstbewusstseins und all ihrer Unabhängigkeit scheint sie nicht wirklich glücklich zu sein. Ich habe das Gefühl, sie verschwendet ihr Leben, und das macht mich traurig.“
    „Es macht mir nichts aus, den höflichen Gastgeber zu spielen, wenn es das ist, was du von mir erwartest“, antwortete er. „Für ein tagefüllendes Programm zu sorgen fehlt mir jedoch die Zeit. Ich muss die Sachen aufarbeiten, die während der vergangenen vier Wochen liegen geblieben sind, und habe Termine mit meinem Steuerberater und Kunden in Truro.“ Er machte eine Pause. „Aber gut, dir zuliebe werde ich mich hier ab und zu blicken lassen, um deiner Freundin das Händchen zu halten.“
    „So weit brauchst du gar nicht zu gehen.“ Mia lächelte. „Fleur würde das auch niemals dulden. Sei einfach du selbst und unterhalte dich hin und wieder mit ihr, das wird ihr guttun.“
    Fleur hatte sich beeilt und daher den größten Teil des Gesprächs durch die geschlossene Küchentür mitbekommen. Das Blut gefror ihr in den Adern. Wie konnte Mia bloß Sebastian und sie in eine derart peinliche Situation bringen? Was sollte sie nur tun?
    Zuzugeben, das Gespräch gehört zu haben und sofort abzureisen, wäre theatralisch, doch dass Sebastian sich durch sie in seinen Plänen empfindlich gestört fühlte, lag ebenfalls auf der Hand. Da blieb nur eins: Sie würde tun, als sei nichts geschehen, und in einigen Tagen ein Telefongespräch erfinden, das ihre Heimkehr dringend erforderlich machte.
    Also kein Grund zur Panik. Gefasst öffnete sie die Tür und betrat die Küche. Sebastian rief nach Benson, der sich auch brav von seinem warmen Plätzchen am Herd erhob.
    „Wir nehmen ihn mit“, erklärte er Fleur. „Bewegung tut ihm gut, und allzu weit können wir sowieso nicht mehr gehen.“
    Der Wind war schärfer, als Fleur gedacht hatte, und fröstelnd stellte sie den Kragen ihrer Wachsjacke hoch.
    „Wenn Sie möchten, können wir jederzeit umdrehen“, bemerkte Sebastian, dem das nicht entgangen war.
    „Nein, ich sehne mich nach frischer Luft. Doch wenn Sie etwas anderes vorhaben, gehe ich mit Benson allein weiter. Ich kenne den Weg, wir sind ihn gestern alle zusammen gegangen.“
    „Mia würde mich umbringen, wenn ich Sie allein in die Dunkelheit schicke“, erwiderte er.
    Fleur nickte abwesend. Schweigend gingen sie eine Weile nebeneinander her. Es war tatsächlich nasskalt und matschig, doch das störte Fleur wenig. Sie gab sich ganz dem Zauber hin, den der riesige Park auf sie ausübte, seit sie ihn zum ersten Mal betreten hatte.
    „Es muss wunderbar sein, hier jederzeit spazieren gehen zu können“, sagte sie aus der Stimmung heraus. „Mia hat mir erzählt, dass Sie noch Teilzeit in Ihrer Kanzlei arbeiten“, redete sie zögernd weiter. „Fahren Sie noch oft nach London? Es muss für Sie doch schrecklich sein, immer wieder eine so weite Strecke zurücklegen zu müssen.“
    „Manchmal ja“, antwortete er nach einigem Überlegen. „Doch wie dem auch sei, lange wird dieser Zustand nicht mehr dauern. Es wird zunehmend komplizierter, beiden Aufgaben gerecht zu werden. Ich denke, bald werde ich mich aus der Firma ganz zurückziehen müssen, um ständig hier zu leben.“
    Etwas in seiner Stimme ließ Fleur aufhorchen. „Fällt Ihnen das schwer?“
    „Ich gewöhne mich langsam an die Vorstellung. Ich wusste natürlich schon immer, was meine eigentliche Aufgabe ist. Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass ich sie schon so früh übernehmen muss.“ Er machte eine kleine Pause. „Ich habe in London einen Freundeskreis, der mir sehr viel bedeutet, weiß jedoch genau, dass ich ihn von hier aus nicht so pflegen kann, wie ich es bisher gewohnt war. Ich werde auf dem Lande begraben sein, damit werde ich leben müssen.“
    „Es ist wirklich sehr ärgerlich – um es milde auszudrücken –,
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