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Mit dir im Himmel auf Erden

Mit dir im Himmel auf Erden

Titel: Mit dir im Himmel auf Erden
Autoren: TRISH WYLIE
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Details ließ sie aus. Man konnte schließlich seine erotischen Fantasien nicht mit seinem Bruder teilen, oder? „Er schien mich zu kennen.“
    Jake hob das Kinn und blickte Richtung Gästehaus. „Wirklich? Dann wollen wir mal sehen, ob er da ist. Ich habe da so eine Vermutung, wer es sein könnte.“ Freundschaftlich legte er ihr den Arm um die Schultern und flüsterte: „Wir haben tatsächlich Besuch.“
    Und warum wusste sie nichts davon? Verärgert verzog sie das Gesicht, ließ sich aber bereitwillig von Jake zum Haus ziehen, das die Größe ihres Strandhäuschens um mindestens das Zwölffache übertraf. Gäste der Bryants wurden hier so verwöhnt wie in einem Fünfsternehotel.
    Der Blick vom Designerhaus aus über den Ozean war spektakulär. Hinzu kam, dass es sich auf einem weitläufigen Grundstück mit altem Baumbestand befand und in einer Bucht lag, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Das großzügig geschnittene Haus verfügte über ein geräumiges Wohnzimmer mit hohen Decken und einem riesigen Kamin, fünf Gästezimmer mit eigenem Badezimmer, Gourmetküche und sogar über ein Schlafzimmer, dessen angrenzender Badetempel mit einem Whirlpool ausgestattet war.
    So einen Luxus waren wohl nicht einmal königliche Hoheiten aus Europa gewohnt.
    „Hallo?“, rief Jake, als sie das Haus durch die Küchentür betraten. Die Buchenholzküche war in gleißenden Sonnenschein getaucht. „Jemand zu Hause?“
    Er blieb so unvermittelt stehen, dass Roane fast gegen seinen Rücken geprallt wäre. Ärgerlich schob sie sich an ihm vorbei und wollte ihn zur Rede stellen. Doch dann stockte ihr der Atem.
    Der geheimnisvolle Fremde nickte ihr kurz zu und fragte dann Jake: „Kaffee?“
    „Ja, bitte.“
    Er drehte sich um und schenkte zwei Tassen ein. Roane hatte sich noch immer nicht von ihrem Schock erholt. Im Sonnenschein war der Mann noch attraktiver als bei Mondlicht. Sein Haar war dunkelblond, durchzogen von helleren Strähnen, für deren Farbe die Sonne verantwortlich war. Jetzt schob er sich lässig einige der hellblonden Strähnen aus dem Gesicht. Die Augenfarbe konnte sie nicht erkennen.
    „Du hast den Schlüssel also gefunden“, sagte Jake.
    „Sieht so aus.“ Er reichte ihnen die Tassen. „Milch und Zucker stehen auf dem Tresen. Bedient euch.“
    Schon im Umdrehen bemerkte er Roanes Blick und hielt inne. Ein wissendes Aufleuchten in seinen unglaublich grünen Augen, in denen kleine braune Punkte tanzten, verriet, was er dachte. „Morgen, Roane.“
    Und plötzlich wusste sie, wer da vor ihr stand. „Adam?“
    Während Jake zum Küchentisch ging, lächelte Adam lässig, neigte den Kopf und flüsterte: „Jetzt erinnert sie sich an mich.“
    Bevor sie reagieren konnte, hatte er sich schon abgewandt und setzte sich seinem Bruder gegenüber an den Tisch. „Findest du es nicht etwas übertrieben, einen Privatdetektiv zu beauftragen?“
    Jake zuckte die Schultern. „Du hast uns ja nicht gerade zu jedem Weihnachtsfest eine Karte mit Absender geschickt. Woher sollten wir wissen, wie du zu erreichen bist?“
    „Ich hatte meine Gründe.“
    Roane setzte sich neben Jake. Sie spürte, wie angespannt er war und versuchte, ihn aufzuheitern. „Hast du wirklich einen Privatdetektiv angeheuert, um ihn zu finden? War das so ein Typ mit verknittertem Trenchcoat?“
    Jake lächelte. „Nein, da muss ich dich leider enttäuschen.“
    „Warum hast du mich nicht eingeweiht? Es hätte sicher Spaß gemacht, den richtigen Mann zu engagieren.“ Sie ließ sich nicht anmerken, wie verletzt sie war, dass Jake ihr nichts von seiner Suche nach Adam erzählt hatte.
    Der verlorene Sohn lehnte sich lässig zurück. Im Sonnenlicht schimmerte sein Teint goldfarben. Roane war sicher, dass die Lässigkeit nur gespielt war. Tatsächlich wirkte Adam angespannt, als er dem Geplänkel zwischen ihr und seinem Bruder lauschte.
    Als er sie direkt anschaute, blieb ihr fast die Luft weg. Wie machte er das nur? Ein Blick von ihm, und sie war hin und weg.
    Jetzt wandte Adam sich wieder seinem Bruder zu. „Wie krank ist er wirklich?“
    „Er hat gute und schlechte Tage.“ Jake drehte die Tasse in den Händen. „Wir versuchen, stets den gleichen Tagesablauf einzuhalten. Das ist ganz hilfreich.“
    Leise sagte Roane: „Er wird sich freuen, dich zu sehen.“
    Adam bedachte sie mit einem kurzen Blick. „Ist er bei klarem Verstand?“
    „Das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr. Manchmal ist er verwirrt, dann wieder wütend. Seine
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