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Mit dir, fuer immer

Mit dir, fuer immer

Titel: Mit dir, fuer immer
Autoren: Cait London
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Fenster blitzten. Sie fühlte förmlich Boones Hand auf ihrer Schulter und hörte ihn sagen: „Gut ge macht, Mädchen. Du wirst immer das Richtige tun, weil du ein gutes Herz und einen starken Willen hast."
    Paloma kontrollierte die Kartons mit Setzlingen, die sie auf dem Gepäckträger festgeschnallt hatte, und strich über die zarten Blüten. Bisher hatte sie noch nie Blumen gepflanzt.
    Paloma betrachtete die Ranch im Schein der untergehenden Sonne. Nicht weit vom Haus entfernt hatte Rio ein Stück Land umgegraben. Das sollte der Garten werden, von dem er gesprochen hatte. Frieden senkte sich über Paloma, als sie Minuten später die Stelle erreichte und die Erde durch die Hände gleiten ließ.
    „Gute, fruchtbare Erde. Das ist das richtige Land für Familien, in denen alle einander lieben, Paloma, vergiss das nie. Mehr braucht ein Mensch nicht", hatte Boone vor langer Zeit zu ihr gesagt.
    Wiesen und Weiden erstreckten sich bis zum Horizont. Eine Eule flog vorbei, und Rehe grasten neben dem Vieh. Boone hatte dies alles geliebt. Paloma atmete tief die frische, würzige Nachtluft ein. Frisco und Mai-Ling wieherten hinter dem Weidezaun.
    Im Haus betrachtete sie die in einer Ecke aufgetürmten Möbel, Rios ordentlich gemachtes Bett, das alte Klavier und die Truhe von Boones Mutter. Paloma wollte ein Zuhause für sich und Rio schaffen, wollte ausprobieren, ob ihr das Gleiche gelang wie anderen Frauen.
    Vielleicht fand sie dabei ebenso Frieden und Freude wie bei der Erneuerung des Ladens.
    Doch heute war sie so müde, dass sie nur noch eine Dusche nahm. Rio würde später nach Hause kommen, da er mit einer Gruppe von Kindern, denen er Unterricht in Umwelterziehung gab, eine Nachtwanderung machte.
    Nach der Dusche setzte Paloma sich im Schneidersitz aufs Bett und betrachtete den Raum, aus dem sie ein Zuhause machen wollte. Sie streichelte das schlafende Kätzchen. „Ich schaff das Lucille."
    „Deine Lucille ist ein Kater", stellte Rio fest, als sich das Kätzchen auf den Rücken rollte und nach dem Stoff schlug, der aus Palomas Nähmaschine hing. Die Maschine stand auf einem Brett, das Paloma auf zwei alte Fässer gelegt hatte.
    Rio hatte das Kätzchen in die Stadt gebracht, um eine Ausrede für einen Besuch bei Paloma zu haben. Er hatte einfach behaup tet, das Kätzchen würde sie vermissen. Er wünschte sich, sie würde ihn wie das Kätzchen an sich drücken. Doch auch in der letzten Woche war Paloma abends immer sofort todmüde ins Bett gefallen.
    Gestern Abend hatte Lettie ihn dann abgepasst - zu allem bereit. Er hatte sie abgewiesen und heimgeschickt. Paloma hatte ihr Lager trotzdem auf dem Dachboden aufgeschlagen. Und beim Frühstück hatte sie nur mit Lucille gesprochen. Sie hatte eine Mauer um sich gezogen und alle seine Versuche, sich mit ihr zu unterhalten, abgewehrt.
    Da er mit abweisenden Frauen keine Erfahrung hatte, hatte er sich lieber zurückgezogen, bevor er Paloma bedrängte oder die Beherrschung verlor und sie anschrie.
    In ihrer Hälfte der Futtermittelhandlung arbeitete Paloma mit der Nähmaschine so intensiv, wie sie alles machte, seit sie das Leben auf dem Land entdeckt hatte.
    „Man legt die beiden Kanten auf der rechten Seite zusammen und befestigt sie mit einer Stecknadel in einem Winkel von neunzig Grad zum Saum ..." Sie warf Rio einen scharfen Blick zu. „Ich wusste gar nicht, dass Lettie sich für gestern Abend ange sagt hatte."
    Rio hatte sich wegen Lettie weiter keine Gedanken gemacht, doch jetzt musste er den Besuch erklären. Ein falsches Wort, und Paloma würde aus der Haut fahren. „Sich zu besuchen ist unter Nachbarn üblich. Du hättest dich nicht gleich nach oben verziehen müssen, nur weil sie einen Kirschkuchen und Lasagne brachte. Else und meine Schwägerinnen haben uns auch schon Essen geschenkt." Er fand es sicherer, Lettie mit seinen Angehörigen gleichzustellen.
    „Lettie ist nicht Else, und es war schon sehr spät. Es sah ganz so aus, als wollte sie mehr, als unter Nachbarn üblich ist. Beim Tanz hast du mich übrigens mit ihrer Lasagne gefüttert!
    Das habe ich erkannt! Und du hast nach Lettie gerochen", sagte Palo ma trotz der Stecknadeln zwischen den Lippen. Dann ließ sie die brandneue Nähmaschine schnurren, als wollte sie alle Nährekorde brechen.
    Rio fragte sich, woran man erkannte, von wem eine Lasagne war. Und er roch unauffällig an sich, ob noch ein Rest von Letties Parfüm an ihm haftete. Dann versuchte er es noch einmal. „Ich habe sie nicht eingeladen.
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