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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring
Autoren: Arlene James
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wieder rot. "Das war nur ein dummes Missverständnis."
    "Ich weiß, aber es ist nicht so, als würde ich nicht... Ich meine, ich lasse mich grundsätzlich mit Klientinnen auf nichts ein. Firmenpolitik. Es wäre nicht klug. In solchen Situationen schlagen Gefühle manchmal hohe Wellen, und das darf ich nicht ausnutzen."
    "Natürlich", meinte Jillian. "Sie sind ein Profi."
    "Genau."
    "Ich verstehe." Sie lächelte schwach, schob die Brille höher und verließ den Raum.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, als Zach einfiel, dass Jillian Waltham gar keine Klientin war. Es gab also keinen Grund, mit ihr keinen Abend zu verbringen, wenn er das wollte. Er wollte es gar nicht, aber sie sollte nicht denken, dass er es nicht wollte. Und das war alles so verworren, dass nicht einmal er selbst es verstand.
    Vermutlich lag es daran, dass Jillian um an Serena erinnerte, obwohl sie ihr nicht einmal ähnlich sah. Sie hatte nur die schlanke Figur wie ein Model. Und sie benahm sich schon gar nicht wie Serena, die selbstbewusst gewesen war und sich stets klar und deutlich ausgedrückt hatte. Nein, es war etwas anderes.
    Allerdings wusste er noch nicht, was das war.
    Serena ... Er sah langes, kastanienbraunes Haar vor sich, sehr ausdrucksvolle grüne Augen, eine schmale, gerade Nase und einen vollen, üppigen Mund. Serena war jedoch nicht nur äußerlich eine Schönheit gewesen. Nichts hatte ihr liebenswertes Wesen übertroffen. Doch sie lebte nicht mehr. Ein verrückter Fan, der sich von ihr verschmäht fühlte, hatte sie getötet.
    Die Polizei war überfordert gewesen. Außerdem waren ihr durch Gesetze die Hände gebunden. Serenas Tod hatte Zach zur Einsicht gebracht, dass er mehr erreichte, wenn er bei der Polizei ausschied. Und er hatte seither tatsächlich viel geschafft.
    Das machte den Schmerz erträglicher.
    Wieso wollte er dann ausgerechnet mit diesem Fall nichts zu tun haben? Jillian Waltham war nicht das Opfer. Er sah sie wahrscheinlich nie wieder.
    Vielleicht war die ganze Geschichte auch nur von einer überängstlichen Schwester aufgebauscht worden.
    Jetzt kam er sich albern vor. Schließlich hatte er die Sache mit Jillian Waltham ebenfalls unnötig aufgebauscht. Er stellte sich ihr Gesicht mit der großen Brille vor und schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie war Serena in keiner Weise ähnlich.
    Mit Appetit griff er nach der Tüte, dachte nicht mehr an Jillian Waltham und ihre faszinierenden Augen und begann zu essen.
    Jillian öffnete lächelnd die Haustür. Die weiten Khaki-Shorts und das locker fallende rote T-Shirt stellten keine große Verbesserung zur schrecklichen Uniform des Deli dar, aber sie sah trotzdem hübscher aus,
    "Jillian, mit Ihnen habe ich nicht gerechnet", sagte Zach und bemühte sich, sie nicht zu auffällig zu mustern.
    "Nein? Habe ich nicht erwähnt, dass ich hier wohne?"
    "Ich dachte, Ihre Schwester wohnt hier."
    "Sicher, das ist ihr Haus. Sie hat mich nach dem Tod meiner Eltern bei sich aufgenommen. Kommen Sie herein und setzen Sie sich."
    Da er nicht ablehnen konnte, betrat er eine kühl wirkende, in Gold und Weiß gehaltene Diele. An der hohen Decke hing eine Lampe aus Glas und Messing, die in ein ultramodernes Bürogebäude gepasst hätte. Zach folgte Jillian durch einen breiten Türbogen in ein Wohnzimmer, das in Weiß, Eierschale und Hellgrün dekoriert war. Es wirkte unbenutzt.
    Jillian deutete auf ein Sofa und zeigte auf einen Barschrank in der Ecke. "Was möchten Sie trinken?"
    "Nichts, danke. Ich mache mir nichts aus Alkohol."
    "Ich auch nicht." Sie öffnete einen kleinen Kühlschrank mit Coladosen. "Aber ich mag eine Erfrischung an einem heißen Abend."
    "Dann nehme ich das Gleiche wie Sie."
    Sie holte zwei Dosen heraus und öffnete sie. "Möchten Sie ein Glas?"
    "Nein."
    Sie setzte sich und reichte ihm eine Dose. Er griff danach und achtete sorgfältig darauf, dass ihre Finger sich nicht berührten.
    "Danke."
    "Gern geschehen. Sie sind ein bequemer Gast. Ich brauche nicht einmal ein Glas zu spülen."
    "Die Cola bleibt in der Dose kälter", erwiderte er und nahm einen Schluck.
    Sie nickte und schob die Brille höher. "Camille ist noch nicht hier, sollte aber jeden Moment kommen. Der Sender schickt sie heute Abend zu einer Wohltätigkeitsgala. Sie musste sich ein Kleid kaufen."
    Zach sprach eine Frage aus, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. "Sie sagten, Camille hätte Sie nach dem Tod Ihrer Eltern bei sich aufgenommen?"
    "Stimmt", bestätigte Jillian. "Ich war
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