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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring
Autoren: Arlene James
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elf, als meine Mom und mein Dad bei einem Bootsunfall umkamen. Camille war erst siebzehn, aber sie bestand darauf, dass ihre Mutter mich aufnimmt."
    "Ich dachte, Camille wäre Ihre Schwester."
    "Das ist sie, wenigstens meine Halbschwester. Wir hatten denselben Vater, aber verschiedene Mütter."
    "Verstehe,"
    Jillian nickte und schlug die Beine unter. Die Fuße waren nackt, schlank und schön geformt. Zach fragte sich, ob sie eine Fußmassage so genossen hätte wie Serena nach einer langen Fotosession. Um sich abzulenken, bemerkte er: "Es kommt Ihnen sicher so vor, als wäre Camille Ihre Schwester, wenn Camilles Mutter sich seit Ihrem elften Lebensjahr um Sie kümmerte."
    "Das hat sie nicht getan", erwiderte Jillian und wirkte überrascht, dass sie das gesagt hatte. "Ich meine, Camille war eher wie eine zweite Mutter zu mir als Gerry ... ich meine, Geraldine. Verstehen Sie mich nicht falsch. Gerry war großartig.
    Mein Vater hat sie allerdings wegen meiner Mutter verlassen, die damals seine Sekretärin war. Natürlich betrachtet sie mich da nicht als eine zweite Tochter, sondern nur als Halbschwester ihrer Tochter."
    "Das muss irgendwie merkwürdig gewesen sein, bei der Exfrau Ihres Vaters zu leben", bemerkte Zach.
    "Wir haben uns im Lauf der Jahre daran gewöhnt."
    "Soll das heißen, dass Sie noch immer alle zusammen leben?"
    "Richtig, nur dass es jetzt Camilles Haus ist. Gerry zog nach dem Tod ihres letzten Ehemannes zu uns. Es hat drei gegeben", erklärte Jillian. "Drei Ehemänner, meine ich, meinen Vater mitgerechnet. Er war Nummer eins." Sie lehnte sich zurück. "Es ist jedenfalls ein großes Haus."
    Zachs familiäre Verhältnisse nahmen sich dagegen geradezu schlicht aus. Seine Eltern waren seit sechsunddreißig Jahren verheiratet und lebten zurzeit im Sommer in Montana und im Winter in Texas. Er hatte einen älteren und einen jüngeren Bruder, beide glücklich verheiratet, beide Polizisten wie ihr Vater. Auch in der weiteren Verwandtschaft hatte es nur wenige Scheidungen und noch weniger Todesfälle gegeben.
    Zach nahm noch einen Schluck Cola und überlegte, wie er die Unterhaltung weiterführen konnte. "Haben Sie noch andere Angehörige?"
    "Ich habe eine angeheiratete Tante und einige Cousins und Cousinen in Wisconsin", erwiderte Jillian. "Mein Onkel lebte zwar noch, als mein Vater starb, war jedoch behindert. Meine Tante konnte sich nicht noch mehr aufbürden. Meine Mutter war ein Einzelkind und kam erst sehr spät und unerwartet. An ihre Eltern erinnere ich mich gar nicht mehr. Ohne Camille wäre ich zu einer Pflegefamilie oder in ein Waisenhaus gekommen."
    "Außer ihr haben Sie also wirklich niemanden", sagte er leise.
    Jillian nickte. "Ich kann nicht zulassen, dass ihr etwas passiert."
    Im hinteren Teil des Hauses schlug eine Tür zu. Stimmen und Schritte waren zu hören. Dann rief jemand: "Jilly!"
    Jillian sprang auf und ging in die Diele hinaus. "Wir sind im Wohnzimmer, Camille."
    "Wir?"
    "Zachary Keller und ich."
    "Führe ihn ins Schlafzimmer."
    Jillian wandte sich achselzuckend an Zach. " Sie hat wegen des öffentlichen Auftritts heute Abend schrecklich viel zu tun."
    Er stand auf. "Dann sollte ich vielleicht ein anderes Mal wieder kommen."
    "Oh nein! Sprechen Sie bitte wenigstens mit ihr."
    Er wollte ablehnen, konnte es jedoch nicht, wenn er in diese großen Augen blickte und darin tiefe Sorge erkannte. "Wie Sie meinen." Er nahm noch einen Schluck Cola und reichte ihr die Dose.
    Jillian stellte die halb volle Dose auf die Marmorplatte der Theke. "Kommen Sie mit."
    Sie eilte auf nackten Füßen vor ihm her. Er holte tief Atem und folgte ihr durch die Diele und ein elegantes Speisezimmer und warf einen Blick in einen Freizeitraum. Danach gingen sie durch einen Korridor und eine hervorragend ausgestattete Küche und erreichten wieder einen Korridor. Am Ende führte Jillian ihn durch eine offene Tür mitten ins Chaos hinein.
    Flüchtig registrierte er schwere Vorhänge, anmutige Möbel, einen dicken weißen Teppichboden, Dekor in Lavendel und Hellgrün. Mehrere hektisch betriebsame Leute lenkten ihn jedoch sofort wieder ab.
    Eine große, knochig wirkende Frau mit pechschwarzem Haar, das am Hinterkopf zu einer Rolle festgesteckt war, trug ein Kleid auf einem Bügel zum Bett. Ein kleiner Mann mit einem grauen Pferdeschwanz schleppte einen großen weißen
    Lederkoffer an Zach vorbei.
    Eine zierliche Blondine mittleren Alters in einem teuren rosa Seidenkostüm mit frisch gestyltem Haar und einer Gesichtshaut,
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