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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring
Autoren: Arlene James
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nicht, ob er sich amüsieren oder ärgern sollte. "Sie haben mich falsch verstanden. Ich brauche das Datum des letzten gemeinsamen Abends, den Ihre Schwester mit ihrem Freund verbracht hat."
    "Ach so!" Sie lachte, wurde jedoch rot. "Und ich dachte ...
    aber ich hätte es besser wissen müssen! Es klang, als hätten Sie es / nötig ... Ich meine, ein Mann wie Sie würde doch nicht ..."
    Sie lachte gekünstelt, holte tief Atem und erklärte: "Die beiden haben sich vor fast zwei Monaten getrennt. Das war am achten oder neunten Mai. Camille kann es Ihnen natürlich genau sagen."
    Es war Zach unangenehm, dass sie sich ihm offenbar
    unterlegen fühlte, doch das war nicht sein Problem. "Wieso sprechen Sie und nicht Ihre Schwester mit mir?"
    "Weil Camille keine Zeit hat", erwiderte Jillian. "Sie wissen, wie das ist. Der Sender schickt sie ständig zu irgendwelchen Werbeveranstaltungen. Sie ist schließlich eine lokale Berühmtheit."
    "Gut, dann beginnen wir am besten am Anfang, Miss Waltham."
    "Jillian."
    Er nickte.
    "Oder Jilly, wenn Ihnen das lieber ist."
    Es war ihm nicht lieber, weil er fand, dass die Kurzform sie herabsetzte. Doch auch das war nicht sein Problem. "Könnten Sie bitte genau erklären, wieso Sie hier sind?"
    "Es geht um das zerbrochene Fenster", erwiderte sie.
    Zach wollte schon eine exakte Erklärung verlangen,
    verzichtete jedoch darauf. Vielleicht drückte sie sich endlich klarer aus, wenn er sie einfach reden ließ. Allerdings musste er schnell einsehen, dass dies nicht so war.
    "Camille ist überzeugt, dass es ein Versehen war", fuhr Jillian fort. "Vielleicht stimmt das auch. Janzen ist recht ungeschickt.
    Wissen Sie, man sollte meinen, dass jemand wenigstens tanzen kann, wenn er mit Musik zu tun hat. Dabei spielt es keine Rolle, wenn es nur um Reklame im Radio geht. Aber Janzen kann nicht tanzen. Allerdings hält er sich für den größten Tänzer der Welt. Er sieht sich aber auch als Gottesgeschenk für jede Frau.
    Es kann sein, dass er es zerbrochen hat, als er darauf malte."
    Zach merkte, dass er schon mit den Zähnen knirschte, und nahm sich zusammen. "Sie sprechen von dem Fenster?"
    "Ja."
    "Er hat etwas auf ein Fenster gemalt?"
    "Wörter", bestätigte sie.
    "Aha, Wörter. Und was?"
    "Das weiß ich nicht. Wir konnten nichts lesen, weil es zerbrochen war."
    "Sie meinen das Fenster."
    "Ja, natürlich."
    Natürlich. Zach betrachtete den Becher, in dem der Kaffee kalt wurde, und fragte sich, ob er sich darin ersäufen konnte, um der ganzen Sache ein Ende zu bereiten. "Ihre Schwester hat also mit ihrem Freund Janzen Schluss gemacht, und er wollte etwas auf ihr Fenster schreiben und hat es wahrscheinlich dabei zerbrochen. Und darum weiß niemand, was er geschrieben hat."
    "Dich ausgenommen."
    "Mich?"
    "Nein, das Wort dich. Es stand auf der Mauer neben dem Fenster."
    Zach war kurz vor einer Explosion angelangt. "Er hat etwas geschrieben, das mit dem Wort dich endete."
    "Genau."
    Da sie nicht weitersprach, fragte er: "Was schrieb er denn Ihrer Meinung nach? Ich hasse dich? Ich töte dich?"
    Jillian zuckte nur die Schultern.
    "Aber es war vermutlich eine Drohung", drängte er ungeduldig.
    Sie seufzte. "Ich glaube schon."
    So kam er nicht weiter. "Ich muss mit Ihrer Schwester sprechen."
    Jillian schloss erleichtert die Augen. "Ach, vielen Dank! Ich mache mir solche Sorgen um sie."
    "Schon gut. Soll ich sie anrufen?"
    "Das ist nicht nötig", meinte Jillian. "Kommen Sie einfach um sechs Uhr."
    "Wohin?''
    "Zu Camille."
    "Sie meinen, ich soll heute Abend um sechs Uhr zu ihr kommen?"
    "Geht das nicht?"
    Doch, es ging. Er suchte oft Klientinnen in Frauenhäusern, Privatbüros oder Polizeirevieren auf, und er konnte Camille Waltham vor dem Abendessen bei seinem Bruder einbauen.
    Wieso hätte er sich trotzdem am liebsten mit einer Ausrede aus der Affäre gezogen? "Sagen Sie mir nur, wo das ist. Ich komme hin."
    Sie nannte ihm eine Adresse in North Dallas zwischen den Park Cities und dem LBJ Freeway. Er notierte sie sich.
    "Ihre Schwester wird mich erwarten?"
    "Selbstverständlich."
    Zach schloss das Notizbuch. "Dann werde ich um sechs Uhr da sein."
    Jillian stand auf und strich den Rock glatt. "Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, Mr. Keller."
    "Nicht nötig", wehrte er ab. "Vielen Dank für das Mittagessen."
    "Gern geschehen."
    Er rang sich ein Lächeln ab und wartete, bis sie die Tür erreichte. "Jillian."
    Sie drehte sich noch einmal um. "Ja?"
    "Diese Sache mit dem gemeinsamen Abend..."
    Sie wurde sofort
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