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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau
Autoren: MAUREEN CHILD
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ihm folgte, hörte er das Klackern ihrer Absätze durch die Gänge hallen.
    „Es hallt hier ja sogar“, stellte sie fest.
    Jericho kniff die Augen zusammen und drehte sich zu ihr um. „Es ist ja auch ein sehr großes Zimmer.“
    „Und so gut wie leer.“ Während sie sich kopfschüttelnd umsah, folgte er ihrem Blick. Die Einrichtung war eher zweckmäßig als schön. Es gab Sofas, Stühle, einige Tische und Lampen und eine lange Bar an einer der Wände. Außerdem war da der steinerne Kamin, in dem ein ausgewachsener Mann praktisch stehen konnte. Und das Bergpanorama, das sich einem bot, wenn man aus dem großen Fenster blickte, war phänomenal.
    „Es sieht aus wie in einer Kaserne.“
    Er blickte sie scharf an. „Ich glaube kaum, dass Sie jemals in einer Kaserne gewesen sind.“
    „Stimmt“, gab sie zu. Während sie durch das Wohnzimmer ging, kraulte sie ihren Hund, den sie fest im Arm hielt. „Trotzdem, ein so wunderbarer Ort, aber eine Einrichtung, die …“ Sie beendete den Satz nicht und lächelte entschuldigend. „Tut mir leid, das geht mich nichts an.“
    Jericho sah sie skeptisch an. Was zum Teufel hatte sie an diesem Zimmer auszusetzen? Bis jetzt hatte sich noch niemand beschwert. Dann rief er sich wieder ins Gedächtnis, dass sie ja ein Stadtmensch war, der sowieso von nichts eine Ahnung hatte.
    „Also gut. Sam hat mir gesagt, dass Sie für uns kochen wollen?“
    „Ja.“
    Als sie ihm ein umwerfendes Lächeln schenkte, stieg in Jericho wieder dieses Verlangen auf. Diese Frau benutzte offenbar unsichtbare Waffen, die sehr gefährlich waren. „Darüber sollten wir …“
    Beim Blick in Jerichos stahlblaue Augen wusste Daisy sofort, dass er ihr einen Korb geben wollte. Dass er versuchen würde, sie abzuwimmeln. Doch das würde sie nicht zulassen. Sie ergriff das Wort, bevor er weitersprechen konnte. „Ich habe mit Sam gesprochen, Ihrem Mitarbeiter. War er das eigentlich vorhin?“
    Nikki auf dem Arm, ging sie zu der breiten Fensterfront. „Ich hätte auf jeden Fall Hallo sagen sollen. Wahrscheinlich denkt er jetzt, ich bin nicht ganz richtig im Kopf. Komme einfach hierher und falle auf die Nase.“
    Sie zwang sich, sich nicht zu Jericho umzuwenden. Noch nicht.
    Seine Gegenwart verunsicherte sie. Er war so groß und attraktiv und so, nun ja, schroff. Wahrscheinlich lacht er nicht sehr oft, dachte sie. Aber letztlich war das auch gar nicht so schlecht. Denn seine Wirkung auf sie war so stark, dass sie beim ersten Lächeln bestimmt weiche Knie bekommen hätte.
    Komisch, das hatte sie nicht erwartet. Sie hätte nicht gedacht, dass ihr Herz bei seinem Anblick zu klopfen beginnen und Hitze sie durchströmen würde. Er war so schlank. So stark. Als er sie auf die Arme gehoben hatte, hätte sie vor Wonne fast geseufzt.
    Sie hatte sich an ihn gewandt, weil sie wusste, dass er ihrem Bruder sehr nahegestanden hatte. Damit allerdings, dass dieser Mann sie sofort in seinen Bann ziehen würde, hatte sie nicht gerechnet. Aber auch das war vielleicht gar nicht so schlecht. Vielleicht würde es dem, was sie vorhatte, zugutekommen. Sie durfte nur nicht zulassen, dass er sie wieder wegschickte, bevor sie ihren Plan in die Tat umgesetzt hatte.
    Denn wenn sie ginge, wie könnte sie dann von Jericho ein Kind bekommen?

2. KAPITEL
    „Also“, fragte Daisy und schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. „Wann kann ich anfangen?“
    Ihr fiel auf, dass er sie beobachtete, und sie fragte sich, was ihm gerade durch den Kopf ging. Doch die Tiefen seiner blauen Augen waren unergründlich. Trotzdem, sie würde ihn schon noch für sich gewinnen. Auch wenn das sicher nicht leicht werden würde.
    „Ms Saxon – Daisy“, korrigierte er sich, bevor sie fortfahren konnte. „Da ich die letzten Tage in der Stadt war, habe ich gerade erst von Sam erfahren, dass Sie sich für den Job beworben haben.“
    „Ich hatte gar nicht vor, ein Geheimnis daraus zu machen“, erwiderte sie und sah ihn direkt an. „Auch wenn Sie mir Ihre Unterstützung angeboten haben, wollte ich dieses Angebot natürlich nicht missbrauchen, um diese Stelle zu bekommen. Ich würde Ihnen gern beweisen, dass ich unabhängig davon durchaus für diese Arbeit geeignet bin, wissen Sie? Auf keinen Fall wollte ich, dass Sie sich mir gegenüber verpflichtet fühlen. Deshalb habe ich mich an Sam gewandt, als ich von der offenen Stelle gehört habe.“ Und das stimmt sogar, dachte sie. Obwohl sie auch gehofft hatte, dass Jericho sich verpflichtet genug fühlen und sie
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