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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt
Autoren: Patricia Ryan
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Frechheit zu erwidern, ich solle es nicht so schwer nehmen. ,Wie lange kanntest du sie?' meinte er. ,Nicht einmal fünf Monate? Du wirst darüber hinwegkommen, wenn du nach vorn schaust.' Daraufhin verpaßte ich ihm einen Kinnhaken.
    Seine Schwester half ihm wieder auf die Beine, und er verschwand."
    "Weshalb hast du mich nicht angerufen?" fragte Izzy. "Ich hätte ihn für dich festgehalten, damit du es ihm richtig zeigen kannst."
    Er lachte und drückte sie an sich. "Das ist meine Izzy. Was sagst du also, Kaffeebohne? Sollen wir es wagen? Es wird bestimmt ein Spaß. Ich gehe zu Tiffany's und kaufe dir einen Ring mit einem riesigen Stein."
    "Dann wird man mich ausrauben. "
    "Niemand wird glauben, daß er echt ist. Außerdem wirst du dann in Stanfield, Connecticut, wohnen, wo so etwas einfach nicht vorkommt."
    "Stanfield", murmelte sie. "Na klar." Die malerische kleine Stadt, gleich hinter der Staatsgrenze zwischen New York und Connecticut, war ungefähr eine halbe Autostunde entfernt gerade weit genug vom Einzugsgebiet der Metropole und seiner eintönigen Vororte entfernt.
    "In meinem Haus", fügte er vorsichtshalber hinzu. "Das Haus, das mein Großvater mir hinterlassen hat. Du warst schon einmal dort, erinnerst du dich? Damals sagtest du, es gefiele dir."
    Sie schwieg und sah an seiner Schulter vorbei, als studiere sie die Tapete. Aber er wußte, was sie vor sich sah: ein riesiges Traumhaus im viktorianischen Stil mit Kuppeldach, einer breiten Veranda und bleigefaßten Erkerfenstern.
    "Die Wälder gehören auch mir", warf er ein, um das Angebot noch verlockender zu machen. "Zehn Hektar."
    "Halt den Mund", erwiderte sie, doch einer ihrer Mundwinkel hob sich zu einem grimmigen Lächeln.
    "Außerdem wäre da natürlich noch der Pool und ..."
    "Halt den Mund!" Sie gab ein Geräusch von sich, das wie eine Mischung aus Stöhnen und Lachen klang und schüttelte den Kopf. "Das ist verrückt."
    "Da stimme ich dir zu. Also?"
    Sie biß sich auf die Lippe, und ihr Blick verdunkelte sich. "Es gibt ein paar Dinge, über die wir uns zuerst einigen müssen."
    Das war sein Stichwort zu sagen: Selbstverständlich wird es eine platonische Ehe sein. Nicht im Traum würde ich es wagen, dich anzurühren. Statt dessen versuchte er, sich nicht festzulegen. "Du stellst die Bedingungen. Wir werden uns nach deinen Regeln richten."
    Sie hielt nur kurz inne, ehe sie begann: "Wir werden getrennte Schlafzimmer haben. Das ist wohl keine Frage, oder?"
    "Nein", versicherte er rasch. "He, du bist nicht einmal mein Typ." Innerlich zuckte er über diesen lahmen Satz zusammen.
    Eine Sekunde lang starrte sie ihn gekränkt an, dann wandte sie den Blick ab. Als sie den Kopf wieder hob, wirkte sie fast unnatürlich ruhig und gefaßt. "Ich brauche wohl kaum darauf hinzuweisen, daß du ebenfalls nicht meinem Typ entsprichst, besonders nicht nach der Geschichte mit Prez. Nie wieder werde ich mich in einen Playboy verlieben."
    "Playboy? Das klingt ja, als wäre ich ein Kerl mit Goldkettchen und Seidenhemden, der dünne braune Zigaretten raucht."
    "Vergiß nicht Sex mit Fremden auf Partys. Du mußt schon zugeben, Clay, daß du ein ziemlich aktives - wie drücke ich es am besten aus? -, gesellschaftliches Leben führst. Hast du gar keine Angst, die Ehe könnte dem einen Dämpfer aufsetzen?
    Immerhin ist die Welt weiterhin voller Barbies und Tanyas."
    "Damit werde ich schon zurechtkommen." Er zuckte die Schultern. Izzy schien auf eine nähere Erklärung zu warten.
    Daher setzte er gezwungenermaßen hinzu: "Ich werde diskret sein, und ich verspreche, dich nicht in Verlegenheit zu bringen."
    Sie zögerte einen Moment, dann erwiderte sie: "Gut."
    Er streichelte ihr Haar; es fühlte sich seidig an. "Ich würde dir nie weh tun wollen." In seiner Erinnerung spielte sich ein Drama in Weichzeichner ab: Er kam von der Schule, an dem Tag nach seinem elften Geburtstag, und fand seine Mutter, die von Zimmer zu Zimmer rannte und Vasen, Bonbonschalen und
    Spiegel zerschmiß. "Ich kann nicht mehr!" schrie sie auf französisch, ihrer Muttersprache. Sein Vater saß mit einer befreundeten Schauspielerin im Wohnzimmer, beide in
    Bademänteln, während Clays Mutter im Hintergrund schrie und Sachen zerschlug. Sein Vater zuckte die Schultern, als wollte er sagen: Ich habe keine Ahnung, was in diese Frau gefahren ist.
    An diesem Tag hatte seine Mutter ihre Sachen gepackt und war für immer zurück in die Schweiz geflogen. Clay hatte seitdem ein paarmal mit ihr am Telefon gesprochen und
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