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Mit dem Baby durch das erste Jahr

Mit dem Baby durch das erste Jahr

Titel: Mit dem Baby durch das erste Jahr
Autoren: Frauke Schwaiblmair
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z.B. sogenannten Patchwork-Familien sehr vertraut ist.
Lebenswerte Traditionen erkennen
    Gewisse familienbezogene Traditionen und Rituale werden meist mehr oder weniger unüberlegt in die eigene Familie übernommen. Hierzu gehören Rituale rund um Familienfeiern, ob es eine bestimmte Geburtstagstorte gibt oder ob und wie religiöse Feste gefeiert werden. Auch Rituale aus unterschiedlichen Herkunftsländern und anderen Glaubensrichtungen werden übernommen und integriert.
    Selbst wenn diese übernommenen oder individuell gestalteten Familienrituale für den Säugling noch keine Bedeutung haben, so werden diese doch über die Jahre für die Kinder sehr wertvoll. Rituale sind in einen bestimmten Kontext eingebundene mehr oder weniger gleichbleibende Wiederholungen. Wir finden Rituale über den Tageslauf, wie zum Beispiel ein Frühstücksritual oder beim Einschlafen. Wir finden diese aber auch im Jahreslauf (religiöse Feste) oder im Lebenslauf (Einschulung, Gesellenprüfung). Rituale bieten in diesen größer gedachten Zeiträumen eine gewisse Konstanz und Verlässlichkeit, sie werden verbunden mit ganz bestimmten atmosphärischen Eindrücken und Gefühlen. Entsprechend groß ist auch die Enttäuschung, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Rituale waren über Generationen durch die Bindung an traditionelle Familienstrukturen gesichert. Umso wichtiger ist es, dass Rituale im eigenen Familienalltag ihren Raum bekommen.
    Auch die kleinen alltäglichen Rituale (wie Einschlafrituale), die wir mit unseren Kindern entwickeln, erleichtern das wiederholte Erleben von Kontinuität (jeden Abend), Verlässlichkeit und Geborgenheit (das Kind ist nicht allein), Beständigkeit (immer das Gleiche) und Angemessenheit (altersgemäße Angebote). Das Erleben von Geborgenheit, Konstanz und Verlässlichkeit ist eine Grundlage für die Entwicklung einer tragfähigen Bindung zwischen Eltern und Kind.
Folgende Fragen können Sie als Eltern besprechen:
Wer nimmt wie viel Elternzeit in Anspruch? Wollen und können wir die Elternzeit aufteilen?
Den passenden Namen finden – wie wichtig sind uns alte Traditionen, sind sie eine Hilfe oder eine Last?
Welche Traditionen oder Rituale gibt es in unseren Herkunftsfamilien? Wollen wir sie weiterführen, verändern oder eigene einführen?

3.
Das habe ich mir ganz anders vorgestellt!
Der Umgang mit Erwartungen
    Erwartungen in der Familie
Erwartungen der Umwelt

Erwartungen in der Familie
    Unabhängig davon, ob das Kind lange geplant oder ungeplant die Lebenssituation verändert, sind die werdenden Eltern zumindest die ganze Schwangerschaft hindurch mit eigenen Erwartungen konfrontiert. Welches Vater- und Mutterbild schwebt einem vor, wie möchte man in dieser Rolle sein und was zeichnet eine gute Mutter oder einen guten Vater aus? Sind die eigenen Ideale in Bezug auf Geduld, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und die Bereitschaft, sich die Pflege- und Erziehungsarbeit zu teilen, überhaupt realistisch?
    Wenn die ersten Lebensmonate eines Kindes aufgrund von Frühgeburt oder sonstigen gesundheitlichen Problemen für die Familie sehr belastend sind, dann fällt es der Mutter leichter, sich eine gewisse Erschöpfung und Niedergeschlagenheit zuzugestehen. Aber was tun, wenn die Rahmenbedingungen gut sind, die Mutter aber trotzdem ein Gefühl der Unzufriedenheit und Überforderung erlebt? Wenn die stillende Mutter unter dem nächtlichen Schlafmangel leidet und das Gefühl hat, ihr Kind schreie zu häufig, wenn sie anfängt, an sich selber in der Rolle als Mutter zu zweifeln?
    Gefühle der Unzulänglichkeit und Überforderung sind nicht selten, vielen jungen Müttern geht es mehr oder weniger häufig und unterschiedlich intensiv so. Deshalb ist es sinnvoll, von Anfang an Kontakte zu anderen jungen Müttern zu pflegen (zum Beispiel über die Schwangerschafts- und Rückbildungsgymnastik) und sich auszutauschen und um festzustellen, dass man nicht allein mit diesen Empfindungen ist. Außerdem sind solche Treffen eine ideale Tauschbörse für bewährte Verhaltensweisen in schwierigen Situationen.
    Ein kleines Kind zu betreuen kann als Stress empfunden werden und die Mutter entsprechende körperliche Symptome aufweisen (emotionale Ausbrüche, häufigeres Erkranken, Schlafstörungen, Magenstörungen). Sollte die Mutter aber dauerhaft niedergeschlagen sein, sich ständig überfordert und wie gelähmt fühlen, dann sollte in jedem Fall ein Arzt hinzugezogen werden, da es sich auch um eine behandlungsbedürftige
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