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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel
Autoren: Kelk Lindsey
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L.A. gelebt, bin dort für ein paar Pilotversuche geblieben, aber das war nichts für mich, und deshalb bin ich zurück nach New York gekommen. Aber es wäre schön, wieder hinzukommen und ein paar Freunde zu treffen. Vielleicht könnten wir in The Hollywood wohnen. Ich könnte mir eine Woche freinehmen, und du könntest mich James Jacobs vorstellen, weißt du.«
    »Okay, okay, das ist zu viel auf einmal.« Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Und wag es bloß nicht, das Thema zu wechseln – das ist meine Domäne. Du bist also nach Hollywood gegangen, um Schauspielerin zu werden?«
    »Und ich wäre bestimmt eine Leinwandgöttin geworden, aber die West Coast war nichts für mich.« Jenny schüttelte den Kopf. »Können wir es dabei belassen?«
    »Schön, ich – naja, ich könnte mir dich in keiner anderen Rolle als der von Jenny Lopez vorstellen«, sagte ich.
    »Das ist eine Lebensaufgabe.« Jenny zeigte mir ihre abgespreizten Finger. »Du meinst sicher mich und nicht die andere, oder? Sonst müsste ich dir nämlich einen Tritt in den Arsch geben.«
    »Du bist viel mehr Diva«, stimmte ich ihr zu. »Was ist denn The Hollywood?«
    Jenny winkte dem alten silberhaarigen Mann hinter der Theke. »Ein Schwesterhotel. Es gibt The Union in New York und dann The Hollywood in L.A., The Strip in Vegas und,
hm, Das Sowieso in Paris. Das kann ich mir nie merken. Könnten wir noch ein paar Pommes bekommen, Scottie?«
    »Wie oft soll ich Ihnen denn noch sagen, dass ich nicht Scottie heiße, sondern Igor.« Der Mann hinter der Theke kam mit den Pommes angehumpelt. »Ich habe dieses Lokal von Scottie gekauft, deshalb heißt es Scottie’s Diner.«
    »Danke, Scottie«, Jenny pickte vorsichtig ein siedend heißes Pommes frites heraus und blies darauf, »Sie sind ein guter Mensch.«
    »Bist du dir sicher, dass wir dort wohnen können? Bei der Zeitschrift meinten sie, sie würden mir irgendwo ein Apartment beschaffen.« Für mich war es völlig unfassbar, was für Unmengen an Fast Food Jenny essen konnte, ohne auch nur ein Pfund zuzunehmen. Als echte Schülerin der Weight Watchers versagte ich mir ein Jahr lang fast alle Nahrungsmittel, deren Kaloriengehalt höher als der einer Karotte lag, um mich in mein Brautjungfernkleid hineinzuhungern, dem ein so schlimmes Schicksal beschieden war. Dass ich die Wege in New York täglich zu Fuß zurücklegte, war zwar hilfreich, aber leider würde ich nie zu den Mädchen gehören, die ohne zuzunehmen den ganzen Tag Eiscreme, Pizza und Schokolade in sich hineinschaufeln konnten. Ein Mädchen wie Jenny, das, wenn’s hochkam, höchstens ein paar Pfund zulegte, die sich aber direkt auf ihre kurvigen Formen legten und niemals ihre winzige Taille gefährdeten. Wäre sie nicht so eine gute Freundin, könnte ich sie wirklich dafür hassen.
    »Natürlich können wir dort wohnen. Du brauchst bei der Zeitschrift nur zu sagen, du hättest schon was festgemacht.« Jenny hatte inzwischen fast die Hälfte des zweiten Tellers mit Pommes verputzt. »Als würde ich dich in irgendeinem Dreckloch von Apartment wohnen lassen. Wer weiß, wo du dann endest. Außerdem hat mein Freund Joe dort die
Bar unter sich, und ich habe noch jede Menge Urlaubstage übrig. Das ist mir das Hotel schuldig. Außerdem verbindet Joe und mich eine gemeinsame Geschichte, er wird sich um uns kümmern.«
    »Mit Geschichte meinst du wohl, dass du ihn gevögelt hast? Und mit ›uns‹ meinst du ›dich‹?«
    »Na ja.« Jennys Blick wurde leicht glasig. »Also wenn das mit mir und James Jacobs nicht klappt, kann ich immer noch auf Joe zurückgreifen. Ich muss endlich mal Sex haben.«
    »Tatsächlich?«, fragte ich und testete das Wasser. »Bist du tatsächlich bereit, Schauspieler und Barkeeper zu verführen?«
    »Mir geht es bestens«, erwiderte Jenny, ohne mich anzusehen. »Im Ernst, ich bin runderneuert.«
    »Das ist gut, denn ich habe mir schon Sorgen gemacht.« Ich schlug ihre Hand von den Pommes weg. »Weil du nämlich seit einer Ewigkeit nicht mehr die gewohnte Nervensäge bist.«
    »Das liegt nur am Winter«, meinte sie. »Ich weiß, ich war ein wenig neben der Spur. Und ich habe auch über eine kleine Auszeit nachgedacht, das Timing könnte also nicht besser sein.«
    Ich lächelte. Mit Jenny in Hollywood war Spaß garantiert. »Dann fahren wir also zusammen nach L.A.?«
    »Angie-Schätzchen, wann habe ich dir je falsche Hoffnungen gemacht? Es wird irre werden«, erwiderte Jenny und schob sich das letzte Pommes in den Mund.
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