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Mister Unwiderstehlich

Mister Unwiderstehlich

Titel: Mister Unwiderstehlich
Autoren: Kate Hoffmann
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jetzt schon wieder aufbrechen wollte. Er holte zwei Gläser Weißwein von der Bar im hinteren Teil der Galerie und machte sich auf den Weg zu Nina. Plötzlich sah er, wie ein Mann sie in die Arme nahm und auf den Mund küsste. Mit finsterer Miene schob Cameron sich an den anderen Leuten vorbei, bis er die beiden erreicht hatte. Doch Nina bemerkte ihn nicht, so vertieft war sie in den Kuss.
    Wie die meisten anderen Männer war dieser in Schwarz gekleidet, trug mindestens drei Ohrringe und hatte einen gebleichten Bürstenschnitt. Cameron wartete eine Weile, dann nahm er beide Gläser in eine Hand und tippte dem Kerl auf die Schulter.
    Der Mann drehte sich um und sah Cameron gereizt an.
    Cameron verspürte Lust, ihm eins auf die Nase zu geben. Aber das würde bei Ninas Freunden wohl nicht den besten Eindruck hinterlassen. "Hey, Sie küssen meine Freundin."
    "Ach ja?" Er wandte sich an Nina. "Der Typ ist dein Freund, Neens?" Er musterte Cameron und lachte. "Wo hast du den denn her? Von der Wall Street?"
    "Dagger, das ist Cameron Ryder", erklärte Nina zaghaft. "Cameron, darf ich dir den Maler vorstellen, der unter dem Namen Dagger bekannt ist?"
    Dagger ließ Nina augenblicklich los, und Cameron gab ihr eines der Weingläser, das sie sofort leerte. Dagger hielt Cameron die Hand hin, die er widerstrebend nahm.
    "Freut mich, Sie kennen zu lernen, Dagger."
    Dagger hob eine seiner gepiercten Brauen. "Cameron Ryder? Sie sind nicht zufällig der Cameron Ryder, dem NightRyder gehört, oder?"
    "Doch, der bin ich."
    Der Künstler presste ungläubig die Hände an seine Schläfen.
    "O Mann! Neens, du hast mir nicht gesagt, dass der Kerl, mit dem du ausgehst, Cameron Ryder ist. Ich liebe NightRyder. Hören, Sie, Mann. Ich halte das Internet für die kommende große Leinwand. Ich will in Weltfarben malen, mit internationalen Pinselstrichen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wir müssen uns unbedingt unterhalten. Ich denke da an gemeinsame Projekte, um meine Kunst der Masse nahe zu bringen."
    Cameron nickte und reichte Dagger seine Visitenkarte. "Rufen Sie mich nächste Woche mal in meinem Büro an, dann machen wir einen Termin."
    Dagger starrte die Karte an. "Wow, Mann. Cool. Cameron Ryder. Wer hätte das gedacht?"
    Damit drehte er sich um und mischte sich wieder unter die Leute. Er starrte weiter gebannt auf die Visitenkarte und verabschiedete sich nicht einmal von Nina.
    "Typisch Dagger", bemerkte sie und schlenderte mit dem Weinglas in der Hand an den Bildern vorbei. "Du hast ihn glücklich gemacht."
    Cameron lachte. "Nein, du hast ihn glücklich gemacht. Ich darf annehmen, dass ihr mehr als nur Freunde seid?"
    "Das war einmal. Vielleicht ist es noch so", fügte sie hinzu und blieb vor einem großen Bild stehen. Cameron hatte jedoch nur Augen für die vielen Gefühle, die ihr Gesicht widerspiegelte. "Was hältst du hiervon?" fragte sie. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen leuchteten.
    Er betrachtete das Bild nur flüchtig. Was meinte sie damit, sie und Dagger seien vielleicht noch immer mehr als Freunde? "Sehr schön."
    "Ja, es ist eine seiner besten Arbeiten. Er ist wirklich sehr talentiert."
    Sie schien so gebannt von dem Bild, dass Cameron diesmal genauer hinsah. Es zeigte eine nackte Frau, liegend, schla nk und ... Cameron stutzte und trat näher, um ein kleines Detail auf dem Bild genauer zu untersuchen, eine winzige Rose auf der Hüfte des Models. Erstaunt betrachtete er wieder die blonden Haare, die über eine ihrer Brüste drapiert waren, und das sinnliche Lächeln. "Das bist du!" rief er.
    "Können wir jetzt gehen?"
    Er betrachtete das Gemälde noch einmal und war sprachlos. Nicht weil die Frau neben ihm die Frau auf dem Bild war, sondern weil der Künstler sie so gut getroffen hatte. Das war die Nina, in die er sich verliebt hatte, jene faszinierende Mischung aus Mädchen und Frau. Er erkannte die Verletzlichkeit und Entschlossenheit und hinter allem die Andeutung des Unerwarteten.
    Cameron hatte einige Gemälde für seinen Firmensitz gekauft, daher verstand er etwas von moderner Kunst. Ihm gefiel dieses Bild, auch wenn es nicht in sein Büro passte. Nein, dies war ein Gemälde für ein Schlafzimmer - sein Schlafzimmer. "Es ist wunderschön."
    "Es gefällt dir?" Nina klang skeptisch.
    "Was kostet es?"
    Sie schnappte nach Luft. "Du wirst es doch nicht etwa kaufen?"
    Er zuckte die Schultern. "Warum nicht? Dazu hängt es schließlich hier, oder?"
    "Aber ... aber das geht nicht. Du weißt, dass es mich zeigt. Du kannst es
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