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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Jordan
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hindurchzublicken. Noch nie in seinem Leben hatte er solche Augen gesehen.
    »Das ist das aktuellste Bild, das wir haben«, erklärte Cain. »Es wurde vor etwa sechs Jahren aufgenommen.«
    »Wer ist sie?« Drake starrte immer noch auf das Foto.
    »Ihre wahre Identität ist streng geheim, selbst für jemanden mit Ihrer Sicherheitsstufe. Ich kann Ihnen aber sagen, dass sie eine ehemalige paramilitärische Mitarbeiterin ist, die unter dem Codenamen Maras arbeitet. Sie hat von Mitte der achtziger Jahre an sogenannte Black Ops, verdeckte Operationen, durchgeführt. Vor vier Jahren wurde sie abtrünnig und ist verschwunden. Kurz gesagt, sie ist ein Relikt der schlechten alten Zeiten. Unglücklicherweise brauchen wir sie jetzt.«
    Drake runzelte die Stirn. Das war nicht gerade eine sehr detaillierte Biografie. »Warum?«
    »Die Zeiten ändern sich«, erwiderte Cain und zuckte gleichgültig die Achseln. »Selbst Relikte können ihren Nutzen haben. Sie müssen sie finden und für eine Einsatzbesprechung hierherbringen. Die gute Nachricht ist, dass wir wissen, wo sie sich aufhält. Allerdings ist das gleichzeitig auch die schlechte Nachricht.«
    Cain griff erneut in die Mappe und schob Drake eine weitere Fotografie zu.
    Es handelte sich vermutlich um die Aufnahme von einem Überwachungssatelliten. Die Qualität des Fotos war nicht besonders gut, aber sie genügte, um eine Art befestigte Einrichtung zu zeigen, die von schneebedeckter Wildnis umgeben war. Das Gebäude war ein einfacher, unauffälliger Würfel, der von einer hohen Mauer umgeben war, an deren Ecken Wachtürme standen und in dessen Mitte sich ein großer, freier Platz befand.
    Es sah aus wie eine Burg oder eine Festung, und zwar eine ziemlich beeindruckende.
    »Voilà. Das Khatyrgan-Gefängnis.«
    »Davon habe ich noch nie gehört«, erwiderte Drake.
    Cain hob eine Braue. »Dann dürfen Sie sich glücklich schätzen. Die meisten Leute, die dort enden, kommen nicht mehr zurück, um irgendwelche Geschichten erzählen zu können. Das Gefängnis wurde errichtet, um dort Russlands gefährlichste Kriminelle unterzubringen. Mörder, Mafiabosse, Terroristen, Staatsfeinde … Nennen Sie mir irgendein scheußliches Verbrechen, und Sie finden mit Sicherheit jemanden, der dort dafür einsitzt.«
    Drake hielt plötzlich inne. »Russland?«
    Cain nickte. »Sibirien, genauer gesagt. Republik Sakha. Das Gefängnis liegt mindestens einhundert Meilen von allem entfernt, was auch nur im Entferntesten an Zivilisation erinnert.«
    Drake beschlich allmählich ein leichtes Unbehagen. Cain schlug vor, einen Gefängnisausbruch in einem souveränen Land zu inszenieren, das zudem noch über die weltgrößten Vorräte an Atomwaffen verfügte.
    Er blickte hoch. »Sie meinen das ernst, hab ich recht?«
    Cains Blick blieb vollkommen unnachgiebig. »Bedauerlicherweise, ja.«
    »Können wir mit den Russen keinen Handel abschließen?«
    Damit meinte Drake Bestechung. Mit ein paar Millionen Dollar kam man zurzeit in Russland ziemlich weit, und die CIA litt nicht gerade unter Geldmangel.
    Cain schüttelte den Kopf. »Keine Chance. Sie ist viel zu wertvoll für die Russen. Und wenn wir Verhandlungen vorschlagen, riskieren wir unser Zeitfenster. Die Zeit drängt. Unsere einzige verlässliche Option in diesem Fall ist eine direkte Intervention. Sie muss schnell, lautlos und vor allem anonym erfolgen. Wenn die Russen Wind davon bekommen, dass die Agency dahintersteckt, haben wir ein ziemlich großes Problem.«
    Was auch bedeutete, dass das betreffende Shepherd Team auf keinerlei Hilfe hoffen konnte, falls es erwischt oder gefangen genommen wurde.
    Außerdem verstand Drake jetzt, warum sie ihn unbedingt im Boot haben wollten. Er war Brite und hatte keinerlei unmittelbare Verbindung zur CIA . Für einen Job wie diesen war er die ideale Wahl.
    Drake lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und ließ sich ein paar Sekunden Zeit, um das Gehörte zu verdauen. Er hatte das Gefühl, als wäre er soeben in einem kitschigen Spionageroman gelandet.
    »Nur damit ich Sie richtig verstehe«, sagte er dann. »Ich soll ein Team mitten in russisches Hoheitsgebiet führen, in ein Hochsicherheitsgefängnis eindringen, eine Gefangene finden und befreien, deren Namen ich nicht einmal kenne, mit ihr entkommen und sie auf US -amerikanischen Boden zurückbringen, ohne dass jemand herausfindet, wer dahintersteckt?«
    »Das fasst es ziemlich gut zusammen«, bestätigte Cain. »Und die Uhr tickt, Ryan. Wir haben drei Tage Zeit. Wenn
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