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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)
Autoren: Taylor Stevens
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Titan Exploration, wird seit sieben Jahren an der Börse gehandelt, aber über Burbank selbst weiß man kaum mehr als die Tatsache, dass er der Firmengründer und einer der Hauptaktionäre ist. Er scheint ein bisschen öffentlichkeitsscheu zu sein.«
    Munroe nickte und kaute. Sie räusperte sich. »Für hundert Riesen höre ich mir an, was er zu sagen hat. Aber ihm muss absolut klar sein, dass ich das nur wegen des Geldes und aus reiner Neugier mache.«
    »Er will sich so schnell wie möglich mit dir treffen.«
    »Versuch, in ein paar Tagen einen Termin zu kriegen. Gib mir noch ein bisschen Zeit, wieder zu Atem zu kommen.«
    »Wie läuft’s denn sonst so?«, wollte Breeden wissen.
    »Viel hat sich nicht verändert. Ich komm schon klar.« Munroe legte Messer und Gabel beiseite. Den Wahnsinn in ihrem Kopf zu thematisieren, daran war nicht einmal zu denken. Das war ihre ganz private Hölle, mit der sie am besten alleine klarkam. »Es geht mir gut«, sagte sie.
    Breeden holte ein Handy aus der Tasche. »Bevor ich es vergesse.« Dann reichte sie es Munroe. »Damit ich dir nicht immer hinterherhecheln muss. Die Nummer steht auf der Rückseite, das Ladegerät liegt in der Aktenmappe. Ich melde mich, sobald ich dir einen Termin besorgt habe.«
    Nach dem Essen ging Munroe zurück auf ihr Zimmer, nahm die Blätter aus dem Aktenordner und begann zu lesen. Irgendwann ließ sie das Ganze nicht mehr los. Als ihr bewusst wurde, dass sie die Zeit völlig aus den Augen verloren hatte, stellte sie sich den Wecker und fing noch einmal von vorne an, bei der Zusammenfassung.
    Wer immer dieses Dokument verfasst hatte, er beschrieb genau jenes Afrika, das sie so gut kannte und das sie schon lange nicht mehr zu vergessen versuchte. Munroe verlor sich in ihrer Lektüre, bis der Wecker sie daran erinnerte, dass es da noch jemanden gab, der ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Noah Johnson .
    Er würde ihre Zerstreuung du jour werden, ihre abendliche Mission. Sie brachte die Papiere in eine halbwegs sinnvolle Ordnung und ließ sie auf den Schreibtisch fallen. Dann legte sie den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und holte mehrmals tief Luft, wechselte von einem Arbeitsmodus in den nächsten.
    Sie entdeckte ihn an der Bar. Er starrte in sein Glas. Selbst aus größerer Entfernung war er wunderschön, und wenn er nicht so in Gedanken versunken gewesen wäre, hätte er die Blicke etlicher Frauen in seiner Nähe wahrscheinlich bemerkt. Munroe setzte sich ans andere Ende der Bar, bestellte sich einen Drink und ließ ihm noch einmal das Gleiche bringen.
    Als das Glas vor ihm stand, hob er den Blick und folgte dem Zeigefinger des Barkeepers. Sie beugte sich hinter dem Pärchen hervor, das ihm die Sicht versperrte, und winkte ihm kaum wahrnehmbar zu. Er lächelte, griff nach dem Glas und kam auf sie zu. »Bonsoir«, sagte er und setzte sich auf den Hocker neben ihr. Dann prostete er ihr zu.
    Aus Erfahrung wusste sie, dass er, wie die meisten Männer, nach ein paar Drinks im Beisein einer schönen Frau, die Interesse signalisierte, einfach schwach werden musste. Nur ging es ja gar nicht darum, ihn ins Bett zu bekommen. Die Herausforderung bestand vielmehr darin, ihn in Besitz zu nehmen, so tief in seinen Kopf vorzudringen, dass er sie nicht mehr loswerden wollte.
    Sie antwortete auf Französisch und lauschte inmitten des Geplauders auf Merkmale seiner Persönlichkeit, filterte mit jeder seiner Antworten bestimmte Optionen heraus. Wenn die Stücke sich schließlich zu einem schlüssigen Ganzen zusammensetzen ließen, dann würde sie in die Rolle schlüpfen, mit der er sich am leichtesten umgarnen ließ, die Rolle, mit der sie ihr Ziel am schnellsten erreichen konnte. Naives Dummchen, kokette Unschuld, betörende Sirene, ganz egal. Sie konnte alles werden.
    Seine Antworten waren ungewöhnlich und brachten sie zum Lachen. Das war nicht einmal gespielt. Und dass auch er einen gewissen Hunger nach Adrenalin verspürte, war kein Hindernis.
    Als sich herausstellte, dass sie aus beruflichen Gründen schon in Marokko gewesen war, setzte er ein neckisches Lächeln auf und wechselte von Französisch zu Arabisch: »Hal tatakalam al-Arabia?«
    Grinsend flüsterte sie: »Tabaan.«
    Ihr Gespräch schlängelte sich in Wellen dahin, wurde intensiver und ebbte wieder ab. Er war ihr – entgegen ihren Erwartungen – ähnlicher als jede andere Zerstreuung, die sie sich bis jetzt ausgesucht hatte. Gut möglich, dass diese Jagd so leicht wie noch nie werden würde. Keine
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