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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt
Autoren: Arthur Slade
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King einen Mann an ein Krokodil. Doch selbst als er von Fieber geschüttelt wurde, trieb er den Trupp weiter voran.
    Nach tagelangem Marsch flackerte in King die Furcht auf, dass er den Tempel nie finden würde. Erinnerte er sich wirklich noch genau an die Route? Aber ja, sie leuchtete vor seinem inneren Auge wie ein Sternbild!
    Und dann, eines Tages, als er eine Felswand erklomm, entdeckte er zwei verwitterte Skulpturen mit Falkenköpfen, die den Zugang zu einer Höhle kenntlich machten. Den Torbogen zierten Hieroglyphen. Sprachlos starrte King auf die Zeichen. Ägyptische Hieroglyphen? In Australien? Also das war eine Entdeckung, die die Welt nicht vergessen würde! Bald würden Zeitungsjungen überall in den Kolonien und in Amerika verkünden: »King entdeckt alten ägyptischen Tempel!«
    Seine Leute weigerten sich, ihm in den Tempel zu folgen, und so wischte sich King den Schweiß von der Stirn, lud seine Pistole und betrat die Höhle allein. Im Inneren stieß er auf weitere ägyptische Symbole. Wie waren sie bloß an diesen Ort gekommen? Wer hatte diesen Tempel in den Berg gehauen?
    Zwei Stunden später taumelte King wieder ins Freie, Speichel tropfte von seinen Lippen. Mit dem Fuß stieß er die Würfel beiseite, mit denen seine Männer spielten. Dann fiel er stöhnend und zitternd zu Boden.
    Die Träger sahen auf ihn hinunter und wechselten Blicke. Sollten sie ihn einfach hier sterben lassen? Immerhin war er wie ein Sklaventreiber gewesen.
    »Erzählen wir den Leuten am Hafen, dass ihn eine Schlange gebissen hat«, schlug ein Inder vor.
    »Nein«, widersprach einer der Chinesen, »eine Spinne.«
    Ein anderer machte den Vorschlag, King am Fluss für die Krokodile zurückzulassen. Aber der kräftigste Mann unter ihnen betrachtete King, der den Blick starr in die Sonne richtete, als suchte er in dem glühenden Himmelskörper ein Geheimnis zu ergründen.
    »Vielleicht gibt es Belohnung«, knurrte der Mann dann. »Jetzt er macht weniger Schwierigkeiten unterwegs.«
    Sie konnten sich nicht einigen, also warfen sie die Würfel und erhielten die Zahl Sieben. Eine Glückszahl.
    Sie schnallten King auf das verbliebene Maultier und traten den Rückweg zur Küste an.

 
     
    M odo saß am Fenster eines herrschaftlichen Londoner Hauses, das Safe House genannt wurde, und hielt eine Teetasse in der rechten Hand. Im Zimmer hinter ihm befanden sich seine Trainingsutensilien – Strohpuppen, Kenjutsu-Schwerter, hölzerne Hanteln. Vom Fenster aus blickte er auf Kew Gardens. Die kräftigen Aprilregen hatten Londons größte Gartenanlage in üppiges Grün getaucht und die Blumen zum Leben erweckt. Er konnte sie als bunte Farbkleckse in der Ferne ausmachen.
    Modo hatte einen ruhigen Winter im Safe House verbracht. Während seiner letzten Mission als Agent der Ewigen Allianz hatte er ein Unterseeschiff von New York nach Island verfolgt und war nach England mit mehr Prellungen zurückgekehrt, als er zählen konnte, und mit einer Lungenentzündung, von der er sich erst nach zwei Monaten vollständig erholt hatte. Ein geringer Preis, angesichts des schweren Schlags, den die Clockwork Guild hatte einstecken müssen: Mit seiner Hilfe war deren mächtiges Kriegsschiff versenkt worden. »Ich bin stolz auf dich. Du hast deine Aufgabe sehr gut gemeistert«, hatte Mr Socrates gesagt. Das war vielleicht das überschwänglichste Lob, das er je von seinem Dienstherrn gehört hatte.
    Modo verspürte eine stolze Genugtuung, wenn er daran dachte, wie er die Ewige Allianz – eine Geheimorganisation, die Englands Interessen verteidigte – darin unterstützt hatte, den Feind niederzuschlagen. Aber je mehr Zeit ins Land ging, desto häufiger fragte er sich, wann die Clockwork Guild wohl wieder in Erscheinung treten würde. Ihr Ziel schien es zu sein, das Britische Weltreich zu vernichten. Miss Hakkandottir, eine mächtige Befehlshaberin der Gilde, zuckte wahrscheinlich in eben diesem Augenblick irgendwo ungeduldig mit ihren metallischen Fingern. Bei der Vorstellung fröstelte Modo.
    Im Laufe der Monate war seine Erschöpfung abgeklungen, und mittlerweile hatte er sein Training wieder aufgenommen. Er verfeinerte sowohl seine Kampftechniken als auch seine Fertigkeit der adaptiven Transformation – der Fähigkeit, eine andere Gestalt anzunehmen. Doch das tägliche Training wurde allmählich schrecklich langweilig. Modo harrte schon so lange in diesem Haus aus, dass er fürchtete, Mr Socrates könnte ihn vergessen haben. Sein Dienstherr hatte ihm
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