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Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Titel: Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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tut! »Aber gib doch wenigstens zu, Lena, dass es einfach unwahrscheinlich ausgedacht klingt«, sagt Jenny. »Er ist SO ein kalter Fisch!« Ja, ich weiß. Noch fünf Schritte bis zur Cafeteria.
    Kann man auch Hornissen im Bauch haben? Bei mir sind das nämlich nicht nur Schmetterlinge! Dieses dunkle Zweifelsbrummen stammt eindeutig von stachelbewehrten Insekten, die um meine rosa Liebeswolke schwirren und jeden Moment von innen in die Bauchdecke stechen können. Noch einen Schritt, jemand hält mir die Tür zur Cafeteria auf. Vielleicht ist er nicht da?
    In der Cafeteria ist ein ganz normaler Montagmittag. Eine Schlange am Tresen, Ruben, der blauhaarige Koch, grinst zu uns herüber, Schwester Karla sieht durch uns hindurch. Da sitzt Dr. Ross, sie nickt uns zu, dann dreht sie weiter Spaghetti auf ihre Gabel. Für sie alle hat sich die Welt nicht verändert. Mein Herz flattert, als würde ich es nicht mal bis zum Tresen schaffen. Denn dort ist er.
    Dr. Thalheim steht gerade vom Tisch auf, als er mich entdeckt. Ich kann mich nicht rühren. War er letzte Woche schon so groß, so attraktiv, so erwachsen? Er sieht überhaupt nicht aus wie jemand,der eine PJlerin küsst. Doch er kommt auf mich zu. Näher und näher.
    »Guten Tag, die Damen«, sagt er. Und dann geht er an uns vorbei aus dem Raum.
    Zack, die Hornisse hat zugestochen, die Liebeswolke im Bauch platzt mit erbarmungslosem Zischen, ein fieser Schmerz. Ich fühle mich wie vereist. Was war das?! Was heißt das?! Was ist passiert?! Klar – es wäre zu krass, hier vor allen zu offenbaren, dass sich unsere Beziehung geändert hat. (Aber davon träumen durfte man ja wohl.) Oder hat sich unser Verhältnis gar nicht verändert? Ist das seine Art, zu zeigen, dass er den Vorfall vergessen möchte? Konnte er nicht wenigstens lächeln? Du fängst jetzt hier nicht an zu heulen, Lena!
    Ich kann meine Freundinnen gar nicht anschauen, so sehr fürchte ich, Mitleid in ihren Gesichtern zu sehen. Isa berührt mich am Arm, ich drehe mich doch zu ihr um. »Tut mir leid, Lena«, sagt sie leise. Und ich kann deutlich sehen, dass auch sie meine Geschichte jetzt nicht mehr glaubt.
    Natürlich nicht. Ich glaub’s ja selbst nicht mehr.
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