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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Allgemeinmedizin einen Zettel der Sprechstundenhilfe: Liebe Jenny, ich hoffe, das ist das Richtige für die Vorbereitung. Wenn nicht, tausch ich es um. Viel Erfolg beim Lernen, im Namen Deines Vaters, Schwester Mathilde.
    »Nur weil dein Vater vergessen hat, einen Brief beizulegen …«, schwindle ich und knautsche den Sprachstundenhilfe-Zettel unauffällig in meine Hosentasche. Aber Jenny sieht mich lieb an.
    »Glaub mir, Lena, hier muss niemand geschont werden. Ich kann wirklich prima damit umgehen. Und jetzt rück das Briefchen von Schwester Mathilde wieder raus; die vergisst das nämlich NIE.«
    Betreten ziehe ich den Knautschbrief aus der Tasche. Vielleicht kann ICH ja nicht damit umgehen?!
    Jenny nimmt mich in den Arm, als müsste tatsächlich ich über ihre herzlosen Eltern hinweggetröstet werden. »Ich hab doch euch!«, sagt sie, dann klopft sie zufrieden auf den Bücherstapel. »Und dank mir habt IHR die beste Vorbereitung der Welt. Nur für den Fall, dass jemand von euch in Toxikologie geprüft werden sollte.«
    Tja, das ist es nämlich: Wir wissen noch gar nicht, in welchem Fach wir schließlich Rede und Antwort stehen müssen. Klar, in Innerer Medizin und Chirurgie werden wir alle geprüft, dazu in unserem Wahlfach – Jenny und ich also in der Gynäkologie. Das vierte Fach erfahren wir aber erst, wenn der gefürchtete gelbe Brief vom Landesprüfungsamt eintrudelt. Ich weiß nicht, was schlimmer ist: die Phase VOR dem Brief, in der ich wahrscheinlich unorganisiert und angstgetrieben versuchen werde, mir Grundlagen in allen nur denkbaren Fächern von Epidemiologie bis Pathologie ins Hirn zu zwingen … oder der Moment,in dem ich den Brief öffne, erfahre, dass es ausgerechnet die verhasste (und vollkommen vernachlässigte) Rechtsmedizin ist und ich noch genau zwei Wochen Zeit habe – mein Hirn aber leider schon vollkommen mit Epidemiologie und Pathologie verstopft ist …
    Isa erwischt es dabei doppelt hart. Weil sie im Wahltertial erneut Chirurgie belegt hat, statt mit uns auf die Gynäkologie weiterzuziehen, darf sie kein Teil unserer Prüfungsgruppe sein. Die PJler mit demselben Wahlfach werden gemeinsam geprüft; Isa aber muss nicht nur das geloste Fach allein lernen, sie wird auch das Examen mit einer Gruppe PJler durchstehen müssen, von denen sie bis zum gelben Brief nicht mal die Namen kennt.
    Aber Isa ist diejenige, die davor am wenigsten Angst hat. Ihr Lernplan war schon vor dem ersten PJ-Tag fertig.
    »Wir schaffen das«, sagt unsere Kleine zuversichtlich, als sie Band 40 zurück auf den Bücherstapel legt. »Und Toxikologie lerne ich in Woche neun.« Da haben wir’s. Sie hat sogar alle Unterfächer schon in ihren Arbeitsplan eingetaktet. Und den Plan im Kopf! Der sieht vor, dass sie von nun an jeden Tag acht Stunden am Schreibtisch verbringt. Und Freizeit ist gestrichen.
    Tom, der eben eine Leiter in die Küche wuchtet, um die Deko-Spiralen von der Decke abzunehmen, gibt Isa einen Kuss. »Wenn du erst siehst, was für einen perfekten Arbeitsplatz ich dir eingerichtet habe!«, lächelt er. Und erklärt uns stolz, dass er für Isa in seiner Münchner Wohnung einen Extra-Schreibtisch aufgestellt hat. Damit sie zusammen sein können und seine Verlobte trotzdem keine Lerneinbußen erleidet. Hatte ich erwähnt, dass die beiden schon verlobt sind?! Sobald Isa ihr Examen bestanden hat, folgt die Hochzeit. Sie sind sich so sicher, man könnte neidisch werden.
    Moment, Lena, DU nicht! Du hättest genau das haben können: einen Mann, der dir einen Schreibtisch einrichtet. Einen, bei dem sogar die ganze Medizinbibliothek vom Tisch aus erreichbar ist. ZWEI Männer! Denn Alex benutzt seinen Schreibtisch ohnehin nie und hätte ihn dir sicher sofort überlassen. Also istes völlig unangemessen, Isa um ihren Zweitarbeitsplatz zu beneiden!
    Jenny tut das gewiss nicht, im Gegenteil. »Eins steht fest, Schatz«, grinst sie zu Felix hinauf, der auf den Tisch gestiegen ist, um beim Abfriemeln der Regenbogen-Spiralen zu helfen. »Wenn DU mir einen Arbeitsplatz einrichtest, trenn ich mich.«
    Felix beugt sich herunter, schlingt ihr zärtlich eine der Girlanden um den Hals und entgegnet: »Ich denke gar nicht daran. Ein Schreibtisch kommt mir nicht ins Haus.«
    »Tausend Dank«, sagt Jenny und »nichts für Ungut« in Toms Richtung, bevor sie Felix hingebungsvoll abknutscht. Könnte das Geküsse mal aufhören?! Ich bin immerhin auch noch da! (Nein! Entscheide dich, dann kannst du auch knutschen, Lena. Sobald du
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