Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt
Autoren: S Ludwig
Vom Netzwerk:
Brötchen«, hat Pauline gesagt, und es klang nicht sehr begeistert.
    »Gib’s mir, wenn du es nicht magst«, hat Max gesagt.
    Miss Braitwhistle hat das Brötchen hochgehalten. »Das ist fur Pauline.«
    Pauline hat das Brötchen genommen und ein Stück abgebissen.
    »Das ist ja gar nicht heiß und kross erst recht nicht.«
    »Cross, my dear, heißt Kreuz«, hat Miss Braitwhistle gesagt. Und jetzt sahen wir, dass das Brötchen ein Kreuz aus Zuckerguss hatte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Diese Brotchen wir essen in der Woche vor Ostern«, hat Miss Braitwhistle gesagt. »Und damit alle sie konnen probieren, habe ich noch mehr.«
    Sie hat ihre Tasche aufgemacht und jedem von uns ein Brötchen gegeben. Sie schmeckten wirklich lecker, ein bisschen wie Rosinenschnecken und ein bisschen wie Weihnachten.
    »Und was ist jetzt mit unseren Eiern?«, wollte Max wissen.
    Annalisa hat runtergeschaut und gesagt: »Ich kriech bestimmt nicht da unten rum und suche ein zermatschtes Ei.«
    Wir anderen hatten auch keine Lust dazu, außerdem hat Miss Braitwhistle gesagt, wir müssten wieder zurück zur Schule.
    Der Rest des Schultags war dann nicht mehr so lustig. Wir sollten langweilige Matheaufgaben rechnen und langweilige Grammatikübungen machen, und wenn wir nicht Miss Braitwhistles Zauberkreide gehabt hätten, wäre das ziemlich in die Hose gegangen. Aber egal, wer von uns nach vorn musste, die Kreide hat jedem geholfen und dafür gesorgt, dass am Schluss auch das Richtige an der Tafel stand.
    Miss Braitwhistle saß auf dem Lehrertisch und trank in aller Ruhe Tee, während wir uns die Finger wund schrieben.
    Als es endlich klingelte, sind wir aufgesprungen und haben schnell unsere Mappen gepackt. Draußen schien die Sonne und wir wollten alle nach Hause.
    Auch Miss Braitwhistle hat ihre Tasche gepackt. Sie hat das dicke Rechenbuch eingesteckt, die Grammatik, ihre Tasse und ihre Teekanne. Dann ist sie zur Tafel gegangen und hat die Schachtel mit der Kreide genommen.
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut.
    »Warum nehmen Sie die Kreide mit?«, hab ich gefragt.
    Miss Braitwhistle hat eine Augenbraue hochgezogen. »Es ist meine Kreide, isn’t it?«
    »Ja, aber warum lassen Sie sie nicht hier? Morgen ist doch auch noch Schule«, hat Aki gefragt.
    »Ihr braucht keine Kreide morgen«, hat Miss Braitwhistle gesagt. Dann hat sie ihre Tasche zugemacht und ist zur Tür gegangen. Bevor sie raus ist, hat sie sich noch einmal umgedreht und gesagt: »Morgen ich habe eine Uberraschung fur euch.«
    Natürlich wollten wir alle wissen, was für eine Überraschung, aber sie hat es uns nicht verraten.
    »Ihr erfahrt alles morgen, ich sage nur, die Uberraschung ist sehr suß und eine kleine bisschen bitter.«
    Und dann war sie weg.
    Den ganzen Heimweg über haben Aki und ich gerätselt, was das wohl für eine Überraschung sein könnte.
    »Bestimmt kommt ein riesengroßer Osterhase und verteilt Süßigkeiten«, meinte Aki.
    »Und was ist an dem dann bitter?«, hab ich gefragt.
    »Vielleicht hat er eine Rute dabei wie der Nikolaus«, hat Aki gesagt. »Und wenn der einen haut, dann ist das bitter.«
    Einen Osterhasen fand ich nicht sehr spannend und schon gar keinen mit einer Rute.
    »Oder wir fliegen mit unseren Stühlen auf die Osterinsel«, hab ich gesagt.
    »Und was ist daran süß?«
    Das wusste ich auch nicht. Es half nichts, wir mussten bis zum nächsten Tag warten und das war verdammt schwer.

18. KAPITEL
Eine Kröte ist kein Prinz
    So früh wie an diesem Morgen waren Aki und ich noch nie zur Schule gekommen, aber wir waren so gespannt auf die Überraschung, dass wir es zu Hause nicht ausgehalten hatten.
    Wir haben sogar ohne zu meckern unsere Schuhe aus- und unsere Hausschuhe angezogen. Dabei hätte Herr Machnick es gar nicht gemerkt, wenn wir in Straßenschuhen in die Klasse gegangen wären. Der lief nämlich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Schule und rief die ganze Zeit: »Wo ist meine Bärenfellmütze? Hat einer meine Mütze gesehen?«
    »Was suchen Sie, eine Pfütze?«, hat Frau Klawitter gefragt, die gerade aus dem Lehrerzimmer kam. »Da werden Sie kein Glück haben, heute scheint die Sonne.«
    Als Herr Machnick Aki und mich gesehen hat, ist er gleich auf uns zu gestürzt. »Das wart doch bestimmt ihr beide. Ihr habt mir meine Mütze geklaut!«
    »Was sollen wir mit dem Ding?«, hat Aki gesagt.
    »Für eine Mütze ist es viel zu warm«, hab ich gesagt.
    Herr Machnick hat sich an den Kopf gefasst und wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher