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Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt
Autoren: S Ludwig
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Pistazien.«
    »Aber Nougat ist viel besser«, hat Polly gesagt.
    Und ehe Molly ihren Senf dazugeben konnte, hat Hugo gebrüllt: »Hört endlich mit diesen blöden Eiern auf! Ihr habt ja keine Ahnung.«
    »Aber du?«, hat Aki gesagt, und Hugo hat genickt. »Meine Mutter hat gestern in der Schule angerufen und gefragt, wann Herr Fischli gesund ist und wir wieder richtigen Unterricht haben.«
    Endlich ging mir ein Licht auf und Aki anscheinend auch, denn er wurde ganz blass.
    »Und?«, hat er gefragt.
    »Herr Fischli kommt morgen, er hat kein Fieber mehr.«
    »Das ist aber schön«, sagte Henni. Aki hat sie geschüttelt. »Was ist denn daran schön?«
    »Ist es etwa nicht schön, dass Herr Fischli wieder gesund ist?«
    »Du kapierst es einfach nicht, Henni«, hab ich gesagt. »Wenn Herr Fischli wiederkommt, dann geht Miss Braitwhistle.«
    Alle waren erst still, aber dann wurde es umso lauter.
    »Miss Bratwiesel darf nicht gehen!«, rief Annalisa und fing an zu heulen.
    »Wir wollen sie behalten«, sagte Polly.
    »Genau, wir wollen sie behalten«, sagte Molly. Ausnahmsweise hatten die Zwillinge mal recht.
    Es klingelte und wir setzten uns schnell auf unsere Plätze.
    Miss Braitwhistle kam herein und stellte ihre Tasche auf den Lehrertisch, wie immer. Sie hat uns auch angeschaut wie immer, so über ihre Brille hinweg, und dabei hat sie so komisch gelächelt, als ob sie etwas wüsste, von dem wir keine Ahnung hatten.
    »Miss Braitwhistle! Miss Braitwhistle!«, haben wir alle durcheinandergerufen. »Bitte bleiben Sie hier!«
    »Ruhe, children. Was ihr musst so schreien? Naturlich ich bleibe hier, wir haben jetzt Unterricht.«
    Alle haben aufgeatmet, nur Clemens nicht, der hat sich gemeldet. »Wir haben aber gehört, dass morgen Herr Fischli wiederkommt.«
    Miss Braitwhistle hat genickt. »Well, es geht ihm viel besser. Er liegt nicht mehr im Bett mit Fieber und eine schlimme Hals.«
    »Aber was ist dann mit Ihnen?«, hat Clemens weitergefragt. »Bleiben Sie trotzdem unsere Lehrerin?«
    »Wait and see«, hat Miss Braitwhistle gesagt.
    Wir wussten ja, was das heißt: »Abwarten und Tee trinken.«
    Und schon stand auch wieder die Teekanne auf dem Tisch.
    Miss Braitwhistle hat sich Tee eingegossen, einen Schluck genommen und zufrieden genickt.
    »Und nun ich will horen, was ihr Hubsches habt geschrieben uber Humpty Dumpty.«
    Hugo hat sich als Erster gemeldet, wahrscheinlich wollte er seine Schlappe von gestern wieder ausbügeln. Er hat sich hingestellt, seine Brille zurechtgerückt und tief Luft geholt. »Also … äh … ich fange jetzt an.«
    »Please, Hugo. Wir horen.«
    »Äh … also … meins geht so: Humpty Dumpty war ein Ei, es fiel runter und dann war’s vorbei … mit dem Ei …«
    Hugo hat sich schnell wieder hingesetzt und das war auch besser so.
    Wir haben gebrüllt vor Lachen. »Vorbei mit dem Ei!«, hat Aki geschrien. »Mit dir ist es auch gleich vorbei, Hugo!«
    Miss Braitwhistle hat eine Augenbraue hochgezogen und gesagt: »Mal horen, ob die anderen es machen besser. Jetzt ist Pauline dran.«
    Pauline las von einem Zettel ab. »Humpty Dumpty fiel vom Stein, Humpty Dumpty brach sich ein Bein –«
    »Bist du bescheuert«, hat Aki gerufen. »Wie kann sich ein Ei das Bein brechen?«
    »Weil sich Bein auf Stein reimt, du Blödmann!«, hat Pauline zurückgeschrien.
    »Haha, reim dich oder ich fress dich, oder was?«
    »Das gildet nicht, Miss Bratwiesel«, hat sich nun auch Annalisa eingemischt. »Pauline hat es falsch gemacht.«
    »Hast du noch nie was von dichterischer Freiheit gehört?«, meinte Clemens. Henni hat nur »Häh?« gesagt. Und Pauline hat Annalisa an den Haaren gezogen.
    Schon schrien wieder alle durcheinander. Aki hat wie wild mit dem Finger geschnipst, denn er wollte gern sein Gedicht vorlesen, aber Miss Braitwhistle hatte genug. Sie hat in ihre Trillerpfeife geblasen, und als wir endlich still waren, hat sie gesagt: »Wir wollen die arme Humpty Dumpty nun besser lassen in Ruhe. Was ist mit die hard boiled eggs, die harte Eier? Habt ihr sie dabei?«
    Wir haben alle unsere gekochten Eier hochgehalten.
    »Well, nehmt Farbe und Pinsel und malt an eure Ei und vergesst nicht zu schreiben eure Namen darauf.«
    »Wozu soll das denn gut sein?«, maulte Annalisa.
    »Ihr werdet sehen, bald.«
    Ich hab auf mein Ei mit Filzer kleine grüne Aliens gemalt und Aki hat mit dicker schwarzer Farbe Totenköpfe aufgepinselt. Clemens zeichnete Noten und die Mädchen malten natürlich so was Ödes wie Blümchen
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