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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe
Autoren: Mina Hepsen
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blitzten
vor Wut. In der Hoffnung, sich ihre Eifersucht zunutze machen zu können, beugte
er sich zu ihr.
    »Wenn du sie mir
gibst, gehört Ramil dir.«
    Sie zischte, sagte
aber nichts. Mikhail konnte nur hoffen, dass Anastasia helfen würde, denn wenn
nicht... Was dann geschehen würde, konnte und wollte er nicht zulassen. Lieber
starb er, als mit ansehen zu müssen, wie Ramil Nell missbrauchte.
    »Blutspenderin?«,
drängte Ramil. Erst jetzt merkte Mikhail, dass Nell sich nicht geregt hatte.
Sie musste aufpassen! Sie musste wachsam bleiben und tun, was man von ihr
verlangte - bis zu einem gewissen Punkt, jedenfalls. Und dann würden sie
kämpfen, mit allem was sie hatten.
    »Nikolai, bring sie
her. Offenbar hat sie Probleme beim Aufstehen.«
    Mit einem wütenden
Zischen beobachtete Anastasia, wie Nell nun in den Kreis gezogen und auf einen
Stuhl gedrückt wurde. Sie wehrte sich nicht, verharrte reglos wie eine Puppe.
Das Stimmengewirr erstarb, die Geigenmusik gewann an Tempo. Eine feierliche
Stimmung machte sich breit. Aller Augen waren auf eine kleine rothaarige
Vampirfrau gerichtet, die mit der schwarzen Schale in die Mitte des Kreises
trat.
    Nachdem sie kurz dort
verharrt war, näherte sie sich einem Mann, der vier Stühle zur Linken von Mikhail
saß. Sie bot ihm die Schale zum Trinken an, und der Vampir nippte an Nells
Blut. Dasselbe geschah bei den zwei Vampiren neben ihm. Dann übersprang sie
Anastasia und trat vor ihn hin.
    Entsetzt sah Mikhail,
wie sie auch ihm die Schale anbot. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte.
Aller Augen, bis auf Nells, waren auf ihn gerichtet. Sein Herz hämmerte laut in
seinen Ohren. Die Frau mit der Schale entblößte zischend ihre Fangzähne. Da
Mikhail die Vampire nicht provozieren wollte, nahm er die Schale mit kalten
Fingern in Empfang.
    Das ist nicht ihr
Blut. Es ist überhaupt kein Blut, versuchte er sich einzureden. Seine
Lippen berührten den Rand der Holzschale, die sich warm anfühlte. Er nahm einen
winzigen Schluck. Das Blut war lauwarm, schmeckte salzig und metallisch. Er
musste sich zwingen zu schlucken. Sein Blick huschte unwillkürlich zu Nell
hinüber. Der Ausdruck in ihrem Gesicht war nicht Angst. Es war schierer Terror.
    Nachdem die
Rothaarige ihre Runde beendet hatte, begann sie erneut, diesmal bei den Frauen.
Sie tauchte einen Finger in die Schale und zeichnete eine vertikale Linie auf
die Stirnen der Frauen, wobei sie sich Nell für zuletzt aufhob. Mikhail sah,
wie Nell zusammenzuckte, als die Vampirfrau ihre Stirn mit einem blutgetränkten
Finger berührte. Danach wurde die Schale beiseitegestellt.
    Mikhail graute vor
dem, was jetzt kam. Die Frauen würden sich einen Partner suchen und mit ihm das
Fest des Lebens begehen. Sie würden sich in eine der zahlreichen Kammern der
Burg zurückziehen und sich dort paaren. Nur Clanführer durften ihre Partner
selbst wählen, ob Mann oder Frau. Mikhail war ziemlich sicher, dass Ramil sich
für einen Clanführer hielt. Wenn er also Nell wählte ...
    Mikhail wartete
voller Bangen auf den Beginn der Auswahlzeremonie, den Blick auf die im
Halbdunkel liegenden Gesichter der Vampire gerichtet. Die Geiger spielten nun
eine wehmütige, melancholische Melodie. Er konnte sie noch immer nicht
erkennen, sie standen im Dunkeln am Rande der Halle. Eine Bewegung erregte
seine Aufmerksamkeit, und er wandte den Blick einer zierlichen Brünetten zu.
Sie öffnete die Silberspange ihres Umhangs und ließ ihn über die Lehne des
Stuhls fallen, auf dem sie saß. Die anderen Vampire folgten ihrem Beispiel.
    Jetzt waren nur noch
Mikhail und Nell bekleidet.
    Verdammt, von diesem
Teil der Zeremonie hatte nichts in dem Buch gestanden! Die Vampire schauten ihn
erwartungsvoll an. Als er zögerte, gab Ramil zweien seiner Leute einen Wink,
und Nells Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Warte! Wir können
uns selbst entkleiden«, knurrte Mikhail zornig. Er starrte Ramil ergrimmt an.
Dieser winkte lachend seine Männer zurück.
    »Na, dann los.«
    Nells Augen hingen an
den seinen, und Mikhail war froh darüber. Er nickte ihr aufmunternd zu und
begann sein Hemd aufzuknöpfen. Nell folgte seinem Beispiel und öffnete die
runden Knöpfe ihres Kleids, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Plötzlich
musste Mikhail an die Nacht zurückdenken, als er sie entkleidet hatte. An ihr scheues
Einverständnis, an ihre zarte Haut, die sich so herrlich unter seinen Fingern
angefühlt hatte. Als sie beide nackt waren, vermochte Mikhail ihr nicht mehr in
die
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