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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hätte Schlimmeres verdient.
    DeRicci hatte Flint gegenüber dergleichen geäußert und sogar angedeutet, dass er vielleicht einen Fehler begangen hatte, als er Tey getötet hatte. Flint hatte DeRicci erklärt, dass er keine andere Wahl gehabt habe, und er wusste, tief im Inneren, dass er ihr die Wahrheit gesagt hatte.
    Seit er nach Armstrong zurückgekehrt war, hatte er darüber nachgedacht. Hätte er Tey am Leben gelassen, dann hätte sie vielleicht einen anderen Weg gefunden, das Schiff zu verlassen. Vielleicht hätte sie ihn umgebracht, die Raumpolizisten, die zur Verstärkung angerückt waren, angegriffen und deren Schiff übernommen.
    Dann hätte sie die gleiche Methode des hilflosen Treibens im Raum anwenden können, um ein weiteres Schiff anzulocken, die sie auch genutzt hatte, um ihn in die Falle zu locken. Das offizielle Polizeilogo an der Seite der Trafficschiffe hätte jedem rechtschaffenen Piloten das Gefühl vermittelt, er könne sich gefahrlos nähern, um nachzusehen, was das Schiff für ein Problem hatte.
    Die Polizei hatte die Schiffslogbücher überprüft. Tey hatte offenbar gewusst, dass sie verfolgt wurde. Sie hatte nur wenige Schüsse gebraucht, um das erste Schiff zu zerstören und das zweite manövrierunfähig zu machen. Dann hatte sie das zweite Schiff geentert, die Mannschaft überrascht und getötet.
    Offenbar hatte sie die Jacht von Extreme Enterprises mit einem fernsteuerbaren Selbstzerstörungsmechanismus ausgestattet. Kaum hatte sie das Trafficschiff unter ihre Kontrolle gebracht, hatte sie ihr eigenes Schiff in die Luft gejagt und so den Köder für ihre Falle ausgelegt.
    Und Flint war, natürlich, sofort darauf hereingefallen.
    Er war in letzter Zeit in eine Menge Fallen geraten, und nun endlich verstand er Palomas Warnung bezüglich jener Zeiten, in denen in seinem Geschäft wenig Betrieb herrschte. Diese Zeiten verführten zu dummen Entscheidungen.
    Wagner hatte Flint in gutem Glauben angeheuert – Flint hatte inzwischen Gelegenheit gehabt, das zu überprüfen. Wagner hatte Rabinowitz gemocht, und sein Tod hatte ihn beunruhigt.
    Aber Ignatius Wagner war der kleine Bruder in der Kanzlei Wagner, Stuart und Xendor. Er hatte nicht gewusst, was sein älterer Bruder gewusst hatte. Aus den Dateien, die Flint rekonstruiert hatte, wusste er, dass Justinian nicht nur die vage Vermutung gehegt hatte, Frieda Tey könne sich auf dem Mond aufhalten. Er hatte vielleicht sogar gewusst, für wen sie sich ausgegeben hatte.
    Und es stand fest, dass Teys Vater ihre neue Identität gekannt hatte. Das war der Grund für seine Testamentsänderung gewesen. Die Frage war, warum Tey nicht das Geld genommen hatte, als er gestorben war. Vielleicht hatte sie gar nicht gewollt, dass ihr Name reingewaschen wurde. Oder vielleicht hatte sie gedacht, ihr »Armstrong-Experiment« würde das schon für sie erledigen.
    Aber was auch immer der Grund gewesen sein mochte, er war mit ihr gestorben.
    Ebenso wie viele andere Dinge, was Flint als durchaus zufriedenstellend verbuchte. Nur eine Sache ließ ihm keine Ruhe: ein einziges Wort, ausgesprochen während seines Kampfes mit Tey.
    Paloma.
    Während des Kampfes hatte er unschuldige Gründe dafür gefunden, hatte es darauf geschoben, dass Tey die Registrierung der Taube überprüft hatte; aber das hatte sie nicht. Es gab auf dem Trafficschiff keinerlei Aufzeichnung über solch einen Vorgang.
    Tey hatte die Taube –oder zumindest den Namen der Jacht – erkannt, und sie war überrascht gewesen, als die Person, die vor ihr gestanden hatte, Flint gewesen war und nicht Paloma.
    Flint hatte Paloma danach gefragt, als er ihr Geld geschickt hatte, um für den Verlust ihres Schiffs zu bezahlen. Sie hatte ihm nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten wollen.
    Sie hatte bestritten, Frieda Tey oder Jane Zweig je begegnet zu sein. Paloma hatte behauptet, sie hätte keine Ahnung, warum die Frau ihren Namen ausgesprochen hatte.
    Aber Flint hatte eine Vermutung, und er hatte Tage darauf verwendet, Palomas Dateien wiederherzustellen, um herauszufinden, ob er recht hatte.
    Paloma hatte für Wagner, Stuart und Xendor gearbeitet, als Frieda Teys Vater sein erstes Testament verfasst hatte. Offenbar hatte der alte Mann Paloma auf die Suche nach Frieda Tey geschickt, und Paloma hatte sie gefunden.
    Aber Paloma hatte WSX nicht darüber informiert. Sie hatte niemanden darüber informiert. Sie hatte Tey geglaubt, Tey und ihrer Behauptung, das erste Experiment wäre durch ein Unglück
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