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Mike - Eine andere Liebe

Mike - Eine andere Liebe

Titel: Mike - Eine andere Liebe
Autoren: Th. Bock
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Erfrischung. Ohne ein längeres
Gespräch fuhr Mike in dem alten Kombi seinem Ziel näher. Wie Bob ihm gesagt
hatte, kam er schnell weiter, wenn er sofort jemanden fand, der ihn mitnahm.
Die letzten 150 Kilometer bis zu seinem Ziel lagen noch vor ihm. Mike setzte
sich an den Straßenrand. Ringsum war kein Baum, der ihm Schatten spenden
konnte. Ein weißer Sportwagen hielt dich neben ihm. Der Fahrer, leger gekleidet
mit enger Jeans und passendem Hemd, musterte Mike, bevor er ihn fragte: ››Nach
Miami?‹‹ Mike nickte. ››Steig ein‹‹, hörte er die Stimme des Fahrers. Mike
beeilte sich. Klopfte sich schnell den Staub von der Hose. Beim Einsteigen in
den Wagen musterte ihn der Fahrer über den Rand seiner Sonnenbrille. Kaum saß
Mike im Auto, gab der Fahrer Gas, dass die Reifen durchdrehten und Staub
aufwirbelte. Mit schnellem Tempo raste das Auto die Straße entlang. Der
Fahrtwind wirbelte Mikes blonde Haare durcheinander. Genüsslich drehte er den
Kopf, um diese Winddusche im Gesicht zu genießen. Mike hatte seinen Rucksack
zwischen den Füßen auf den Boden gestellt. Einen Ellenbogen hatte er leger auf
der Beifahrerseitentür liegen. Mit der linken Hand stützte er seinen Kopf im
Nacken. Der Fahrer schaltete in einen weiteren, schnelleren Gang. ››Wie heißt
du eigentlich?‹‹ ››Mike, ganz einfach. Und du? Wenn man fragen darf?‹‹ ››Nenn
mich einfach nur Bill, ganz einfach.‹‹ ››Suchst du was Bestimmtes, wenn wir da
sind?‹‹, fragte Bill neugierig, ohne ihn dabei anzusehen. ››Weiß ich noch nicht
so genau, erst einmal da sein und dann ...‹‹ ››Ich meine ja nur, so wie du
aussiehst, könntest du ein paar neue Klamotten vertragen. Oder machst du einen
auf ›arm‹? Solche Burschen wie du und solche Sachen passen nun mal nicht
zusammen.‹‹ ››Ich suche mir erst einmal einen Job und der Rest wird sich dann
schon finden.‹‹ ››Klingt schon besser. Schnorrer gibt es da genug. Wenn du dann
ein paar schicke Sachen hast, wirst du genug Chancen bei den Weibern haben. Du
musst nur am Strand auf und ab gehen. Keine Angst, mein Freund, ich spreche
hier aus Erfahrung. Jedes Jahr fahre ich in der Saison, die eigentlich ja immer
ist, hierher und ehrlich, es vergeht kein Abend, an dem ich nicht eine Biene in
die Kiste kriege.‹‹ Mike hörte ihm zwar zu, nahm aber von seiner
››Unwiderstehlichkeit‹‹ kaum Notiz. Scheinbar hörte Bill sich gern selbst
reden. Er redete und redete und nur darüber, was er doch für ein ››echter
Kerl‹‹ und ››Aufreißer‹‹ sei und jedes Mädchen ihm um den Hals fällt, wenn er
erscheint. An Selbstvertrauen mangelte es ihm nach seinem Reden überhaupt
nicht. Solche Reden kannte Mike schon zur Genüge und in Wirklichkeit waren es
dann ganz einfache und schlichte Typen. ››Hey, ich rede mit dir‹‹, stieß er
Mike, der ganz abwesend neben ihm saß, an. Mike war etwas erschrocken. Er sah
sich lieber die Landschaften an, als sich auf das dumme Gerede zu
konzentrieren. ››Ich hör dir zu, Billy‹‹, stotterte er etwas verlegen, doch
erwischt geworden zu sein. ››Und was willst du nun wirklich anfangen? Ich kann
dir ein paar Tipps und Kniffe verraten, wenn du weißt, was ich meine.‹‹ Mike
sah ein breites, überhebliches Grinsen in seinem Gesicht. Mit einem kurzen
Lächeln stimmte er dem Vorschlag zu, denn sonst würde er bestimmt keine Ruhe
geben. Und wieder hörte Bill sich selbst gern reden. Hin und wieder stieß er
einen leisen Pfiff aus, was einen besonderen Anmachtrick bestärken sollte.
Diesmal hörte sich Mike seinen Redeschwall aufmerksamer an. Mit einem Mal hörte
Bill auf zu reden und sah ihn merkwürdig von der Seite an. ››Du kannst mir
sagen, was du willst, aber mit dir stimmt was nicht. Klingt vielleicht komisch,
aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich für blöd hältst.‹‹ ››Keine
Panik, ich halt dich schon nicht für blöd, ehrlich. Aber du redest und redest
über die anderen, als ob sie dein Eigentum wären und nur auf dich warten. Das
klingt irgendwie ...‹‹ Mike überlegte, wie er es ihm höflich erklären konnte,
das er ihn nur nervte. ››Ah ..., machst auf die ›Nachgebermasche‹, den
›Schüchternen‹. Auch ganz gut. Kommt bei den Weibern auch gut an, wenn so ein
Typ wie du auf klein und mitleidig macht ... Mal was anderes, habe ich noch
nicht versucht.‹‹ ››Nimm es mir nicht übel, aber ich mache nicht auf so eine
idiotische Masche. Mich interessiert
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