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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
Autoren: Lara Adrian
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zu.
    Bevor sie
sich's versah, liefen sie auf eine hohe Brücke. Auf einer Seite erstreckte sich
ein Stausee scheinbar meilenweit. Das dunkle Wasser funkelte im Mondlicht. Und
auf der anderen Seite gähnte ein jäher Abgrund von mindestens sechzig Metern.
    Unten auf
dem Abflusskanal schäumte weiß das Wasser und ergoss sich über die abschüssige
Rinne und die riesigen Felsen hinunter, die sich bis nach unten zogen, wo das
Wasser in einen reißenden Fluss mündete. Dylan starrte über das hohe metallene
Brückengeländer und sah in all diesem tosenden Wasser einen sicheren Tod.
    „Dragos.“
    Rios Stimme
drang vom Brückenkopf durch die Dunkelheit.
    „Lass sie
gehen.“
    Mit einem
Ruck brachte Dylans Entführer sie auf der Brücke zum Stehen. Er schwang sie
herum, die Waffe immer noch gegen ihren Unterkiefer gedrückt. Sein leises
Lachen vibrierte gegen sie, tief und hämisch.
    „Sie gehen
lassen? Habe ich nicht vor. Komm und hol sie dir.“ Rio tat einen Schritt auf
sie zu, und die kalte Mündung der Waffe an Dylans Hals grub sich noch tiefer.
„Leg deine Waffe nieder, Krieger. Sie wird hier sterben.“
    Rio starrte
ihn wütend an, seine Augen blitzten bernsteingelb. „Ich sagte, lass sie los,
verdammt noch mal.“
    „Runter mit
der Waffe“, sagte ihr Angreifer. „Tu es jetzt. Oder wäre es dir lieber, ich
reiße ihr den Hals heraus?“
    Rios Blick
suchte den Dylans. Sein Kiefer war fest zusammengepresst, seine Anspannung
selbst in der Dunkelheit sichtbar. Mit einem gezischten Fluch legte er langsam
seine Waffe auf dem Boden ab und stand wieder auf. „Okay“, sagte er vorsichtig.
„Und jetzt lass uns das beenden, du und ich. Lass sie da raus, Dragos. Oder
soll ich dich lieber Gerard Starkn nennen? Oder Gordon Fasso?“
    Der Vampir
kicherte amüsiert. „Ihr seid hinter meine kleine List gekommen, was? Macht
nichts. Ihr seid etwa fünfzig Jahre zu spät dran. Ich war fleißig. Was mein
Vater damit begann, indem er den Alten versteckte, führe ich zu Ende. Während
der Orden seine Zeit damit vergeudet, Rogues auszulöschen, als könnten die
wirklich etwas auf der Welt ausrichten, habe ich den Samen der Zukunft gesät.
Viele Samen. Heute nennst du mich Dragos - bald wird die Welt mich ihren Herrn
und Meister nennen.“
    Zentimeterweise
schob Rio sich näher an sie heran, und Dylans Entführer nahm die Waffe von
ihrem Hals und richtete sie auf ihn. Dylan spürte, wie der Vampir seine Muskeln
anspannte in dem Sekundenbruchteil, bevor er abdrückte, und sie ergriff die
einzige Chance, die sie hatte. Sie ließ ihre Hand vorschnellen und traf ihn am
Arm. Die Kugel pfiff an Rio vorbei in die Bäume.
    Was dann
geschah, hatte sie nicht kommen sehen.
    Ihr Entführer
riss seinen Arm hoch und ließ seine Faust gegen ihre Schläfe krachen. Die Wucht
seines Schlages riss sie um, sie schlug hart auf dem Asphalt auf.
    „Nein!“,
schrie Rio.
    Mit einer
Geschwindigkeit und Beweglichkeit, die sie immer noch schockierten, sprang er
in die Luft. Dragos nahm die Herausforderung an. Mit einem Aufbrüllen, das
nichts Menschliches mehr an sich hatte, stürzten sich die beiden mächtigen
Stammesvampire in einem verbissenen Zweikampf aufeinander.
    Rio fiel Dragos'
wahnsinnige Brut in blinder Wut an, die beiden schlugen in der Luft um sich,
jeder kämpfte um die Chance, den anderen zu töten. Mit einem wilden Knurren
schleuderte der Vampir Rio herum und schmetterte ihn gegen das eiserne
Brückengeländer. Rio brüllte auf, stieß Dragos von sich herunter und
schleuderte den Mistkerl bis zum anderen Ende der Brücke.
    Er wusste
nicht, wie lange der Kampf tobte. Keiner von ihnen war bereit aufzuhören, bevor
der andere nicht tot war. Beide Vampire waren nun vollständig transformiert,
ihre Fangzähne riesig, die Nacht erhellt vom bernsteinfarbenen Glühen zweier
Augenpaare.
    Irgendwie
gelang es Dragos, sich freizumachen und aufs Brückengeländer zu springen. Rio
folgte ihm und trieb den Scheißkerl endlich auf die Knie. Dragos schwankte,
verlor über dem tosenden Abflusskanal unter ihnen fast das Gleichgewicht. Dann
sprang er Rio an und traf ihn mit dem Kopf voll in den Bauch.
    Rio fühlte,
wie seine Füße auf dem Geländer den Halt verloren. Er taumelte, dann fiel er.
    „Rio!“,
schrie Dylan von der Brücke auf. „Nein!“
    Eine halbe
Sekunde später fiel auch Dragos. Aber wie Rio gelang es ihm, einen der
Stahlträger des Brückenunterbaus zu packen, bevor er auf die Felsen und ins
tosende Wasser stürzte.
    Nun setzte
sich der
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