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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
Autoren: Lisa Marie Rice
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Doctor, dann werden Sie dafür zur Rechenschaft gezogen .«
    Es war ein Bluff. Das Thorazin wäre abgebaut, ehe ein Beschluss vorliegen konnte. Doch Kowalski konnte sehr bedrohlich wirken. Er machte einen weiteren Schritt vor, straffte die Schultern, bot eine breite Silhouette. Grundlegende Psychologie. Er stellte eine unmittelbare Gefahr dar, und Childers wollte nur noch eines: ihn loswerden.
    Sie war kreidebleich geworden. Kowalski fragte sich, wovor sie Angst hatte, auch wenn es ihm eigentlich scheißegal war. Er war ausgesprochen einsatzzielorientiert. Sein Einsatzziel bestand darin herauszufinden, ob Sanderson die Anstalt gestern und heute verlassen hatte.
    Kowalski gewann das Blickduell mit Childers. Mit weißem Gesicht ging sie ins Schwesternzimmer und kam mit einem Umschlag zurück. Sie hielt ihn zwischen zwei Fingern, als sie ihn ihm reichte, und achtete sorgfältig darauf, Kowalski nicht zu berühren, geradezu als wäre er ein Aussätziger.
    »Ich hoffe, jetzt sind Sie zufrieden, Lieutenant « , sagte sie eisig.
    »Wir werden sehen « , erwiderte er und ging davon.
    Als Kowalski vor Allegras Haus hielt, war es spät. Er hatte an einem Labor haltgemacht, das seine Firma einige Male hinzugezogen hatte, und einen Laboranten gebeten, die medizinischen Daten zu begutachten. Der sagte ungefähr das Gleiche wie Dr. Childers. »Der Typ ist seit Samstag mehr oder weniger ein Fleischklops .«
    Sanderson war nirgendwo gewesen außer flach auf dem Rücken liegend in seinem Bett.
    Was bedeutete, dass Allegra Flashbacks hatte. Obwohl Kowalski bezweifelte, dass sie in echter Gefahr schwebte, hatte er gewisse Vorkehrungen getroffen, und dazu gehörte die Halskette, die er in seiner Tasche fühlte.
    Allegra spielte und sang aus vollem Hals, als er zu ihrer Veranda hochstieg.
    Er hatte Jacko angerufen und ihm gesagt, wann er ungefähr eintreffen würde. Man ging nicht unangekündigt in ein Haus, in dem ein bewaffneter, aufmerksamer Mann wachte, schon gar nicht, wenn es sich um einen Scharfschützen mit schnellen Reflexen handelte.
    Kowalski klopfte, rief »Hoo-ah !« und schloss die Tür auf. Allegra saß an ihrer Harfe und Jacko in einem Sessel, den er so gedreht hatte, dass er sie und die Tür gleichzeitig im Auge hatte. Die Waffe hielt er auf dem Knie, den Finger im Abzugsbügel.
    Die Musik brach ab.
    »Douglas ?« Allegra stand auf und trat von der Harfe zurück. Kowalski durchquerte rasch den Raum und nahm sie in die Arme. »Ich bin froh, dass du wieder da bist « , murmelte sie in seinen Mantel.
    »Ja .« Kowalski legte die Wange kurz auf ihren Scheitel, küsste sie und führte sie in die Küche. »Ich mache dir sofort einen Tee .«
    Sie begriff, dass er mit Jacko sprechen musste. »Okay « , sagte sie leise, setzte sich und faltete die Hände im Schoß.
    Jacko war im Sessel sitzen geblieben. Als Kowalski näher kam, sah er hoch. Seine Augen wirkten glasig. Oh Mann, fand er es derart langweilig?
    »Danke, Mann .« Kowalski legte Jacko die Hand auf die Schulter. »Ich weiß das wirklich zu schätzen. Wahrscheinlich war es nicht nötig, aber ich hab mich besser gefühlt dabei .«
    Jacko blinzelte und schien erst jetzt wieder zu sich zu kommen. »Diese Musik .« Er wirkte wie betäubt.
    »Ja, man muss sich daran gewöhnen. Und sie ist auch nicht hundert Dezibel laut wie deine Lieblingsbands. Aber es gibt Leute, die mögen Musik, die nach Noten gespielt wird .« Jackos Musikgeschmack war legendär. Kowalski hatte ihn einmal auf ein Konzert begleitet, und danach waren drei Tage vergangen, ehe er wieder richtig hören konnte.
    »So schön « , murmelte Jacko. »So wunderschön .«
    Kowalski blickte ihn scharf an und schnüffelte. Nein, Jacko war nicht an Allegras Whisky gegangen. Kowalski schämte sich auf der Stelle für den Verdacht. Jacko hätte niemals bei der Arbeit getrunken. »Aha .« Er hielt Jackos Parka hoch. Er wollte ihn nur los sein und zu Allegra gehen. »Danke noch mal. Du warst mir eine große Hilfe. Ich bin dir was schuldig. Wenn du mal einen großen Gefallen brauchst, dann komm zu mir, okay ?«
    Jacko drehte langsam den Kopf zu Kowalski und blinzelte. Gottverdammt! Hat er doch getrunken?
    »Diese Musik « , flüsterte Jacko. »So traurig. So schön. Und sie ist genauso schön .«
    Okay, das war es also. Jacko war Allegras Charme verfallen.
    »Jep. Das stimmt. Schönes Mädchen, schöne Musik. Vielleicht probierst du es auch mal damit .« Jackos Sexualpartnerinnen hatten normalerweise mehr Tattoos und
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