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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
Autoren: Lisa Marie Rice
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danebenzublicken.
    Allegra tastete, bis sie die schmiedeeiserne Stehlampe neben der Couch zu fassen bekam. Lautlos zog sie den Stecker aus der Wand und hob ihn auf, packte die Lampe und wartete auf einen Moment, wo der Mörder ein Geräusch verursachte. Sie wollte den Mann mit einer Lampe erschlagen! Kowalski stöhnte über ihren Mut. Wenn sie ihn verfehlte, würde sich der Kerl einfach umdrehen, sie erschießen und sich wieder Kowalski zuwenden.
    Doch Kowalski sah, dass dies ihre einzige Chance war, den Mörder auszuschalten. Er selbst würde die Schusswunde vielleicht nicht überleben, aber Allegra würde am Leben bleiben. Sie musste.
    Kowalski würde tun, was er konnte, um ihr zu helfen. Er blickte den Mann finster an, ohne zu flackern, sah nur am Blickfeldrand, was Allegra tat. Sie hob die Lampe hoch und näherte sich lautlos. Es war vollkommen still, als der Mörder die Waffe hob. Allegra konnte nicht hören, wo er war, sie würde zuschlagen und ihn verfehlen. Sie holte aus …
    Kowalski starrte an dem Revolverlauf entlang auf den Finger am Abzug. Als der sich krümmte …
    »Charlie grün drei Uhr !« brüllte Kowalski.
    Allegra drehte sich, zog die Lampe durch die Luft und traf den Kerl mit voller Wucht am Kopf. Der ging zu Boden wie ein Stein und spuckte Blut.
    »Douglas !« Allegra flog zu ihm auf die Knie, sie weinte und bebte am ganzen Körper. »Douglas, oh mein Gott. Mein Liebling, sag mir, dass du am Leben bist .« Sie tastete nach ihm und weinte noch heftiger, als sie in Blut griff.
    Kowalski berührte ihr Gesicht und hinterließ blutige Abdrücke. Er nahm noch einmal jede Einzelheit ihrer schönen Züge in sich auf, verlor aber langsam das Bewusstsein. Er wollte den Anblick ihres Gesichts mitnehmen.
    »Allegra « , krächzte er und hustete. »Ich – ich liebe dich .«
    »Ja, mein Liebling « , flüsterte sie mit irischem Beiklang. »Ich liebe dich auch. Also stirb mir ja nicht, Douglas Kowalski, oder ich schwöre, ich spuke in deinem Grab! Hörst du, mein Lieber? Du bleibst gefälligst am Leben, klar? Für mich !«
    Er lächelte und hustete. Wie könnte er ihr etwas abschlagen?
    »Ja, Ma’am. Ich werde mein Bestes tun .«

Epilog
    Bostoner Augenklinik
    Sechs Monate später
    Sie war so still, das Gesicht weiß wie ein Laken, der kahle Kopf bandagiert, Nase und Mund unter einer Atemmaske verschwunden.
    Sie atmete. Sie lebte.
    Allegra lebte, und das war für Kowalski das Wichtigste. Sie hatte die Operation überstanden. Nun hoffte er verzweifelt, um ihretwillen, dass sie erfolgreich gewesen war. Allegra wollte unbedingt wieder sehen.
    Sie bekam es nicht in ihren Dickkopf, dass Kowalski ihre Blindheit nichts ausmachte, dass er sich gern um sie kümmerte. Wie auch nicht? Er liebte sie. Für sie zu sorgen, ihr zu geben, was sie brauchte, war ein Privileg.
    Sacht strich er mit einem Finger über ihre Wange und sah ihre Lider flattern. Bald würde sie aus der Narkose aufwachen.
    Sein schwerer, breiter Ehering glänzte im harten Neonlicht der Deckenlampe. Er zog Allegras Ehering aus der Tasche und steckte ihn ihr an den Finger.
    Sie hatte sich mit keinem Wort beschwert, als man ihr die Haarpracht abschnitt und ihr den Kopf schor. Aber den Ehering hatte sie nicht ablegen wollen. Ihr irisches Temperament war zum Vorschein gekommen, als sie sich mit den Ärzten anlegte. Im Operationssaal war kein Schmuck gestattet, aber Allegra hatte einen heiligen Eid geschworen, den Ring niemals abzulegen.
    Kowalski hatte sein ganzes diplomatisches Geschick aufbringen müssen, um die Katastrophe abzuwenden. Schließlich hatte er ihr versprochen, dass der Ring wieder an ihrem Finger stecken würde, wenn sie aufwachte.
    Ihre Lider flatterten, und sie seufzte unter der Atemmaske.
    Kowalski hatte am Ende nachgegeben und der Operation zugestimmt. Nicht dass er eine Wahl gehabt hätte – Allegra war unbeugsam gewesen. Sie wolle Kinder und weigere sich, eine blinde Mutter zu sein, die das Gesicht ihres Kindes nicht sehen könne. Das war es, was bei Kowalski im Stillen den Ausschlag gegeben hatte. Ein Kind. Sein und Allegras Kind. Sowie er ein kleines Mädchen vor sich gesehen hatte, einen kleinen Rotschopf mit Allegras Gesicht, war das Bild nicht mehr abzuschütteln gewesen. Und so hatte er widerstrebend zugestimmt, sie zu der Klinik zu begleiten, die bei der entsprechenden Operationsmethode Pionierarbeit geleistet hatte. Bei ihm war viel Überzeugungsarbeit nötig gewesen, aber die Operation war bisher in allen Fällen zu hundert
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