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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes
Autoren: Raymond Feist
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konnten noch Jahre vergehen, bis er Midkemia erreichte. Ganz gewiß verfügte er nicht mehr über die gewaltige Macht wie zur Zeit der goldenen Brücke, denn sonst hätte er sie längst auf Midkemia bewiesen, und nichts auf dieser Welt hätte ihn aufzuhalten vermocht.
    Die Zeit verlief eintönig für Pug, während er immer weiter nordwärts zog. Er stapfte dahin, bis er auf eine Anhöhe gelangte.
    Dort prägte er sich einen fernen Punkt ein und versetzte sich dahin.
    Doch das war anstrengend und auch nicht ganz ungefährlich.
    Erschöpfung stumpfte seine Sinne ab, dabei konnte jeder Fehler in seinem Zauber, die nötige Kraft für seine Versetzung zu sammeln, ihm sehr schaden, ja sogar den Tod bringen. Also wanderte er gewöhnlich dahin, bis er sich ausreichend wach fühlte und einen Ort erreichte, der für eine solche Magie geeignet war.
    Dann, eines Tages, hatte er etwas Seltsames in der Ferne entdeckt.
    Von den Eishöhen schien etwas Merkwürdiges aufzuragen, doch war es so weit entfernt, daß er es nur verschwommen sehen konnte. Er setzte sich nieder. Es gab einen Zauber der Fernsicht, dessen sich die Magier des Niedrigeren Pfades bei Bedarf bedienten. Er erinnerte sich daran, als habe er soeben erst darüber nachgelesen. Doch dieser Zauber verhinderte seine eigene Magie, und ihm fehlte jetzt der Anreiz, die Todesfurcht nämlich, die ihm damals gestattet hatte, Niedrigere Magie anzuwenden. So vermochte er es nicht, den Zauber wirksam zu machen. Seufzend stand er auf und schleppte sich weiter nordwärts.

     
    Vor drei Tagen hatte er die Eisspitze gesehen, die sich über dem Rand eines gewaltigen Gletschers erhob. Jetzt kämpfte er sich eine Erhebung hinauf und schätzte die Entfernung ab. Sich an einen unbekannten Ort zu versetzen, ohne ein Hilfsmuster, nach dem er sich richten konnte, war gefährlich, außer er sah sein Ziel. So entschied er sich für eines, das wie ein Sims vor einem Höhleneingang aussah, und sprach seinen Zauber.

    Sofort stand er vor einer richtigen Tür in einem Eisturm, der offenbar auf magische Weise errichtet war. Da erschien vor ihm eine vermummte Gestalt. Sie bewegte sich lautlos und anmutig und war hochgewachsen, doch unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze waren ihre Züge nicht zu erkennen.
    Pug wartete schweigend ab. Die Thun hatten zweifellos Angst vor diesen Geschöpfen. Zwar fürchtete er nicht für sich selbst, doch konnte der geringste Fehler ihm die einzige Hilfsquelle verschließen, die ihm Erkenntnis über den Feind vermitteln mochte. Trotzdem war er bereit, sich zu verteidigen, falls es sich als nötig erwies.
    Als ein Windstoß den Schnee um ihn aufwirbelte, bedeutete der Vermummte Pug, ihm in den Turm zu folgen.
    Im Innern waren Stufen in die Wand geschlagen. Der Turm selbst schien aus Eis geformt zu sein, doch seltsamerweise war es hier nicht kalt. Im Gegenteil, es schien nach dem bitteren Wind der Tundra warm zu sein. Die Stufen führten hinunter ins Eis. Der Vermummte verschwand die Treppe abwärts und war bereits fast außer Sicht, als Pug eintrat und ebenfalls hinunterstieg. Immer tiefer kamen sie, als läge ihr Ziel weit unter dem Gletscher. Als sie stehenblieben, war Pug überzeugt, daß sie sich Hunderte von Fuß unterhalb der Oberfläche befanden.
    Am Fuß der Treppe gelangten sie zu einer großen Tür aus demselben Eis wie die Wände. Der Vermummte trat hindurch, und wieder folgte Pug ihm. Doch dann blieb er wie angewurzelt stehen und blinzelte ungläubig.
    Unter dem gewaltigen Eisgebilde in der Eisöde des kelewanesischen Nordpols erstreckte sich ein Wald, wie es ihn sonst nirgendwo auf Kelewan gab. Pugs Herz schlug schneller, als er die mächtigen alten Eichen und Ulmen, Eschen, Fichten und Tannen sah.
    Erde, nicht Eis war unter seinen Füßen, und weiches Licht ging von grünen Zweigen und Blättern aus. Pugs Führer deutete auf einen Pfad und ging wieder voraus. Tief im Wald gelangten sie zu einer großen Lichtung. Ein ähnlicher Anblick hatte sich ihm noch nie geboten, doch wußte er, daß es einen Ort, einen sehr fernen Ort gab, der diesem gleichen mußte. In der Mitte der Lichtung erhoben sich gigantische Bäume mit großen Plattformen dazwischen, die miteinander verbunden waren. Silbrige, weiße, goldfarbene und grüne Blätter schienen aus sich heraus in geheimnisvollem Licht zu glühen.
    Pugs Führer hob die Hände an die Kapuze und schlug sie zurück.
    Staunend weiteten sich Pugs Augen, denn vor ihm stand ein Geschöpf, wie es keinem Midkemier
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