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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes
Autoren: Raymond Feist
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wir hier Abschied nahmen.«
    Wieder glänzten Tränen in ihren Augen. »Und ich dachte nur an dich.«
    »Ich liebe dich, Anita. Ich möchte dich immer um mich haben.

    Willst du mich heiraten?«
    Sie drückte seine Hand, als sie »ja« flüsterte, dann umarmte sie ihn wieder. Arutha wurde vor lauter Glück schier schwindelig. Ganz fest hielt er sie und flüsterte: »Du bist mein ein und alles, mein Herzblatt.«
    Reglos standen sie eine ganze Weile: der hochgewachsene, fast hagere Prinz und die zierliche Prinzessin, die ihm kaum bis zum Kinn reichte. Sie flüsterten zärtliche Worte, und nichts schien von Bedeutung zu sein als die Anwesenheit des anderen. Erst ein verlegenes Räuspern riß sie aus ihrer Versunkenheit. Sie drehten sich um und sahen einen Leibgardisten am Garteneingang stehen. Er meldete: »Seine Majestät naht, Eure Hoheit. Er wird in wenigen Minuten den Audienzsaal betreten.«
    »Wir werden uns sogleich dorthin begeben«, versicherte ihm Arutha. Er nahm Anita an der Hand und ging mit ihr an dem Gardisten vorüber, der ihnen folgte. Hätten Anita und Arutha über die Schulter geblickt, hätten sie bemerken müssen, wie der erfahrene Palastwächter sich schwertat, ein breites Grinsen zu unterdrücken.

     
    Arutha drückte schnell noch einmal Anitas Hand, dann stellte er sich neben der Flügeltür auf, als Lyam den großen Thronsaal betrat.
    Während der König zum Thron schritt, verneigten die Höflinge sich tief, und der Hofzeremonienmeister klopfte mit dem Metallende seines Zeremonienstabes auf den Marmorboden. Ein Herold rief:
    »Höret! Höret! Es sei euch kundgetan, daß Lyam, der erste dieses Namens und durch die Gnade der Götter rechtmäßiger Herrscher, zurückgekehrt ist und wieder seinen Thron eingenommen hat. Lang lebe der König!«
    »Lang lebe der König!« kam die Antwort im Chor.
    Als er sich niedergelassen hatte, die einfache Krone auf dem Haupt und den Purpurumhang um die Schultern gelegt, sagte Lyam:
    »Wir sind glücklich, zu Hause zu sein.«
    Erneut klopfte der Zeremonienmeister auf den Boden, und der Herold rief Aruthas Namen. Arutha betrat den Saal, dichtauf gefolgt von Carline und Anita, und hinter ihnen Martin, genau nach den Vorschriften des Protokolls. Jeder wurde der Reihe nach angekündigt. Als alle ihren Platz neben Lyam eingenommen hatten, winkte der König Arutha zu sich.
    Arutha trat neben ihn. »Hast du sie gefragt?« erkundigte sich Lyam.
    Mit verschmitztem Lächeln entgegnete Arutha. »Was soll ich sie gefragt haben?«
    Lyam grinste. »Ob sie dich heiraten will, also tu nicht so! Und natürlich hast du sie gefragt und sie hat ja gesagt, das erkenne ich an deiner Miene«, flüsterte er. »Kehr schon an deinen Platz zurück, dann werde ich die Verlobung verkünden.« Arutha kehrte an Anitas Seite zurück, und Lyam winkte Lord Caldric zu sich. »Wir sind müde, mein Lord Kanzler. Wir würden uns freuen, wenn Wir uns kurz fassen könnten.«
    »Es gibt nur zwei Angelegenheiten, mit denen, wie ich glaube, Eure Majestät sich heute befassen sollten. Alles andere kann warten.«
    Lyam bedeutete Caldric fortzufahren. »Das erste: wir haben Berichte von den Grenzbaronen und von Herzog Vandros von Yabon erhalten über ungewöhnliche Regsamkeit der Kobolde im westlichen Bereich.«
    Bei diesen Worten horchte Arutha auf und wandte die Aufmerksamkeit von Anita. Der westliche Bereich unterstand ihm.
    Lyam bedeutete ihn und Martin zu sich.
    »Was ist mit Crydee, mein Lord?« erkundigte sich Martin.
    »Von der Fernen Küste haben wir nichts gehört, Euer Gnaden.
    Bisher erhielten wir lediglich Meldungen aus dem Gebiet zwischen Hohenburg im Osten und dem Himmelssee im Westen, daß Koboldtrupps nordwärts ziehen und auf ihrem Zug hin und wieder Dörfer überfallen.«
    »Nordwärts?« Martin blickte Arutha fragend an.
    Arutha bat ums Wort: »Ich bitte um Eurer Majestät Erlaubnis.«
    Und als Lyam zu seinen Worten nickte: »Martin, glaubst du, daß die Kobolde sich der Bruderschaft des Düsteren Pfades anschließen wollen?«
    Martin überlegte. »Ich würde eine solche Möglichkeit nicht ausschließen. Die Kobolde dienen den Moredhel schon lange.
    Allerdings habe ich eigentlich eher erwartet, daß die Düsteren Brüder wieder südwärts, zu ihrem Zuhause in den Bergen der Grauen Türme, ziehen würden.« Die finsteren Vettern der Elben waren durch die Tsurani-Invasion im Spaltkrieg aus den Grauen Türmen nordwärts vertrieben worden. Martin wandte sich an Caldric: »Mein Lord, habt Ihr
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