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Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Mann sprechen hören, den sie den Heilenden nannten. Ich nehme an, das ist so etwas wie ein Medizinmann. Dieser dürfte seinen Wirkungsbereich ziemlich scharf verteidigen, wenn er ihn durch andere gefährdet sieht.”
Trant Amoys nickte.
“Das ist richtig”, sagte er. “Wir werden uns mit diesem Mann befassen müssen.”
    *
    Yeksomon fuhr nur eine Etage tiefer. Dann ergriff er mit der unverletzten Hand das Zugseil und bremste den Fahrstuhl ab. Krachend verfing sich der Korb in den Bremshölzern. Der Erkyloter sprang auf den Gang hinaus, der sich vor ihm öffnete, durchquerte einen Vorraum, der mit allerlei Fellen, Tierköpfen und Pflanzen gefüllt war, und betrat den Hauptraum des Heilenden.
    Er blieb am Eingang stehen und ließ das Fell, das die Tür bildete, zurückfallen. Der Heilende hockte mit untergeschlagenen Beinen und tief gesenktem Kopf vor einem Brettergestell, auf dem die Leichte eines weißhaarigen Greises aufgebahrt war. Der Tote war völlig unbekleidet. Seine Haut glänzte vor Fett. Die Arme hatte er über der Brust gekreuzt. In dem Quadrat, das seine Arme zusammen mit den Schlüsselbeinen bildete” lagen Blumen, die zu einem dichten Bündel zusammengebunden waren. Aus ihrer Mitte ragte der federgeschmückte Kopf einer toten Schlange empor.
Der junge Mann saß auf einem Mosaik aus bernsteinfarbenen und schwarzen Steinen, aus denen das Bild einer Ameise geformt worden war. An den Wänden des Raumes hingen Felle von den verschiedensten Tieren dieser Welt.
Über jedem Fell brannte eine Fackel. Ein Junge wachte darüber, daß sie sofort ausgewechselt wurden, wenn sie abgebrannt waren. Unter den Fellen standen zahlreiche Töpfe auf Steinsokkeln. Eine Feuerstelle war in die Wand eingelassen worden. Ein Topf hing über dem Feuer. Rötlicher Dampf stieg aus ihm auf und verbreitete einen süßliehen Geruch.
Yeksomon räusperte sich.
Der Heilende erwachte wie aus einem tiefen Schlaf. Er blickte Yeksomon mit großen Augen an. Sein Gesicht war völlig bartlos. Das dunkle Haar lag eng am Kopf an und reichte ihm nur knapp bis in den Nacken. Die Wangen, die Nasenflügel und die Ohren waren eingekerbt worden, so daß breite und aufgeworfene Narben entstanden waren. Der Heilende hatte sie zusätzlich mit grüner Farbe getönt.
“Was führt dich in dieser Stunde, da ich Abschied nehme, zu mir, Yeksomon?” fragte der junge Mann.
Yeksomon machte eine beschwörende Geste- zu dem Toten hin, dann kniete er neben dem Heilenden nieder und zeigte ihm seine Hand.
“Die grünen Götter haben mich mit ihrem Feuer geschlagen”, erklärte er.
Der Heilende lächelte. Er erhob sich, ging zu einem der Töpfe, tauchte seinen Finger hinein und trug dann eine gelbe Salbe auf die Brandwunde auf. Yeksomon seufzte erleichtert.
“Es tut nicht mehr weh”, sagte er dankbar. “Ich bin überrascht, wie gut du bereits die hoheKunst des Heilens beherrschst, obwohl du von deinem Vater noch nicht einmal Abschied genommen hast.”
Der Junge Erkyloter antwortete nicht. Erblickte zu dem Toten hinüber. Noch vor zwei Tagen war sein Vater der Heilende und damit einer der mächtigsten Männer des Stammes gewesen. Dann war sein Herz stehengeblieben, und das schwere Amt war auf ihn übergegangen. Natürlich hatte sein Vater ihn schon lange auf diese -Stunde vorbereitet. Er hatte ihn mit den Geheimnissen der Medizin bekannt gemacht und ihm mehr als einmal demonstriert, wie groß der Einfluß des Heilenden auf die Bewohner der Burg war. Niemand sonst kannte sich in diesem Bereich aus. Wenn er jetzt auch gestorben wäre, dann hätte niemand mehr dem Stamm helfen können. Sein eigener Sohn und Nachfolger war noch nicht geboren.
“Du wirst mächtig und bedeutend werden”, fuhr Yeksomon fort.
Der Heilende nickte ernst. Yeksomon brauchte ihm das nicht zu sagen. Er wußte es auch so. Aksamee, der Markol, Ukla, der Heilige, und er, der Heilende, waren die wichtigsten drei Männer’ von Markolan. Aksamee und Ukla waren wesentlich älter als er. Sie hatten ihm Erfahrung voraus, aber er war jung, voller Energie und Kraft. Er würde sie eines Tages alle überflügeln.
“Ich bin dir Dank schuldig”, sagte Yeksomon, “deshalb will ich dir verraten, daß die grünen Götter sich um Dinge kümmern, die dich allein etwas angehen.”
Der Heilende zückte zusammen. Er packte den Arm des Älteren und drückte ihn so fest, daß Yeksomon aufstöhnte.
“Das ist nicht wahr, Yeksomon!”
“Doch, es ist wahr. Die grünen Götter haben versprochen, die Verlassenen zu
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