Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 034 - Die grünen Götter von Markolan.rtf
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
dem Boden standen drei Tröge, in denen eine grünliche Flüssigkeit gor.
Das Klappern wurde lauter. Gleichzeitig konnten sie schlurfende Schritte hören. Wenig später bog ein Erkyloter in den Gang ein. Die beiden Siganesen wichen unwillkürlich zurück. Der Mann hatte sich in dunkle Tücher gehüllt, die nur seine Augen freiließen. Diese aber waren riesenhaft vergrößert. Trant Amoys schätzte, daß sich ihr normaler Umfang wenigstens verdoppelt hatte. Die Lider waren völlig haarlos und mit weißlichen Beulen bedeckt. Unter den Tüchern strecktesich eine Hand hervor. Sie war vollkommen verstümmelt und ebenfalls voller Beulen. Zwischen den Fingern bewegte der Mann zwei Holzscheiben hin und her, so daß ein klapperndes Geräusch entstand. Dabei murmelte er ständig die gleichen Worte, die von dem Translator der beiden Singalesen jedoch nicht übersetzt wurden. Dennoch erfaßte, jeder von ihnen die Bedeutung der Klapper. Sie sollte warnen. Vermutlich bestand große Ansteckungsgefahr.
Der Oberst wich noch weiter zurück. Vant Russo blieb jedoch stehen, als der Erkyloter sich weiter näherte. Er bewegte sich auch nicht von der Stelle, als der Mann vor ihnen verharrte und ihn anblickte. Die übergroßen Augen schienen sich noch mehr zu weiten. Der Mann stöhnte auf. Langsam sank er auf die Knie herab. Er schob auch die andere Hand, die noch stärker verstümmelt war, unter den Tüchern hervor und streckte sie Russo entgegen.
“Dann ist es also doch wahr”, murmelte er. “Die Götter sind zu uns gekommen.”
Er bemühte sich um weitere Worte, fand seine Stimme jedoch erst nach geraumer Zeit wieder.
“Helft mir, ihr Götter”, flehte er. “Bitte, helft. Ich habe gesündigt, ebenso wie viele andere aus unserem Volk; ich habe aber auch Gutes getan. Befreit mich von diesem Fieber, das mich zerfrißt. Helft mir.”
Der Translator übersetzte diese Worte. Russo antwortete nicht. Mit geweiteten Augen blickte er auf das Gesicht des Kranken, das dieser jetzt mehr und mehr enthüllte, um ihm das ganze Ausmaß der Entstellung zu zeigen. Niemals zuvor hatte der Siganese so etwas gesehen. Das Entsetzen lähmte ihn. Er war unfähig, sich von der Stelle zu bewegen. Erst als Oberst Trant Amoys zu ihm herabsprang und neben ihm erschien, kam er zu sich. Er fuhr herum und floh in die Nische hinauf. Der Kommandant blieb scheinbar völlig unberührt am äußersten Rand des Simses stehen. Er blickte den Erkyloter an.
“Wir werden versuchen, dir zu helfen”, versprach er. Der Translator übersetzte seine Worte und erhöhte die Lautstärke.
Der Kranke verhüllte seinen Kopf. Schritte näherten sich. Der Erkyloter erhob sich und klapperte eifrig -mit den Holzstückchen. Amoys blickte nach rechts. Dort stand ein Mann.
“Verschwinde”, befahl dieser.
Der Kranke stöhnte auf. Er stützte sich mit einer Hand an die Steine und wankte davon. Oberst Trant Amoys wartete. Gelassen blickte er dem hochgewachsenen Erkyloter entgegen. Der Mann hatte dunkles Haar, das ihm bis auf die Schultern herabfiel. Ein dünner Bart kräuselte sich um seinen Mund. Amoys -erkannte den Mann wieder. Es war Yeksomon, der Vater eines Erkyloters, der beim Absturz der BISPALO und der folgenden atomaren. Explosion erblindet war. Yeksomon und sein Sohn standen den Siganesen ablehnend gegenüber. Sie gaben ihnen die Schuld daran, daß Yeknor das Augenlicht verloren hatte.
“Verbinden die Götter sich jetzt mit den Verlassenen?” fragte der Erkyloter spöttisch. Er trat näher und legte die Hand auf den Sockel. Mit einem Griff hätte er den Siganesen packen können. Amoys wußte jedoch, daß er sich nicht zu einem Angriff hinreißen lassen würde. Yeksomon wußte, über welch wirksame Waffen sie verfügten. Bei einem Angriff auf sie hatte er sie kennengelernt.
Trant Amoys lächelte. Er blickte in das Gesicht des Erkyloters und antwortete: “Für uns gibt es keine Verlassenen.”
Yeksomon hob beide Hände. Er hielt sie schalenförmig über den Kommandanten, so als wolle er ihn beschützen.
“Warum”, fragte er, “habt ihr meinen Sohn bestraft? Warum habt ihr ihm das Augenlicht genommen und ihn geblendet? Warum habt ihr dadurch auch mein Leben zerstört?”
Das war eine Frage, die Trant Amoys kaum beantworten konnte. Der junge Erkyloter hatte direkt in den Explosionsblitz eines Nukleargeschosses geblickt und war erblindet. Amoys vermutete, daß Yeknor Verbrennungen davongetragen hatte, die nur mit den Mitteln einer modernen Augenklinik wieder behoben werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher