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Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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zwängte.
“Hallo, Chef! Wie war’s in Terrania?”
Der Spezialist wischte sich ein imaginäres Stäubchen vom Kragenaufschlag.
“Bis auf die Gerichtsverhandlung verlief alles harmlos!”
Mehrere Techniker waren aus dem Hintergrund der Zentrale hervorgetreten. Es waren hochbegabte Männer, die wegen verschiedener Verfehlungen mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. In ihren Augen waren die beiden USO-Spezialisten gerissene Geschäftemacher, die sich auch vor einem Pakt mit der Condos Vasac nicht scheuten.
Einer der Männer kratzte sich den Bart. Seine Oberarme zeigten schlecht verheilte Wunden. die von Strahlschüssen herrührten.
“Wir haben gehört, daß Sie Ärger mit Reikin hatten. Pecosan und Wright waren dabei. a?s die Knochenbrecher auftauchten!”
Tekener ging lässig um die Schaltkonsolen herum und verschränkte die Arme.
“Das kann man wohl sagen. Der Kerl ist mit einem Riozin-Rausch ins Kasino gekommen. Es fehlte nicht viel, und wir hätten unseren Start abschreiben können!”
Der Erste Offizier hatte Tekeners Worten aufmerksam zugehört. Da er USOSpezialist war, nahm er den Vorfall nicht gleichgültig zur Kenntnis. Für die Mannschaft stellte es lediglich eine amüsante Unterbrechung des Alltags dar. Sie beglückwünschten Tekener zu seiner Geschicklichkeit, mit der er die Beamten der Hafenpolizei überrumpelt hatte.
Der schwarzhäutige Offizier machte eine verächtliche Gebärde. Er empfand tiefe Abneigung gegenüber den Raumfahrern, die ihre asoziale Haltung offen zur Schau stellten. Trotz umfangreicher Maßnahmen konnte der Drogenmißbrauch nicht ausgerottet werden. Planeten, die nicht der terranischen Regierungsgewalt unterstanden, konnten ungestraft mit den gefährlichsten Giften handeln.
Die sozialen Verhältnisse auf Terra im fünfundzwanzigsten Jahrhundert waren soweit entwickelt, daß niemand vor der Realität in den Rausch zu flüchten brauchte. Jedoch waren dem Fortschritt Grenzen gesetzt. Die Freihandelswelten—wie zum Beispiel Lepso—kümmerten sich nicht um soziale Probleme. Sie verfolgten in erster Linie das Prinzip schrankenloser Gewinnmaximierung. Für Opfer dieser Maschinerie hatte man keine Verwendung. Die Unglücklichen endeten meist in den genehmigten Rauschgifthöllen.
Die Raumfahrer der MARSQUEEN machten sich über diese Zusammenhänge keine Gedanken. Sie übersahen auch die Tatsache, daß der Techniker, der Riozin benutzte, höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hatte. Jeder der sechzig Besatzungsmitglieder hatte ein Laster. Wenn auch nicht alle Riozin spritzten, so genügte es doch, daß sie für den regulären Flottendienst untauglich waren. Für Tekener und Kennon konnte es keine bessere Tarnung geben. Wer sich mit solchen Raumfahrern einließ, war für das galaktische Syndikat akzeptabel.
“Sie sehen, meine Herren”, sagte der Spezialist, “man muß die Ordnungshüter nur richtig anfassen. Es geht doch nichts über eine wohldurchdachte Taktik!”
Gelächter kam auf. Dieser Ton gefiel den Männern.
“Wenn man den Knochenbrechern zeigt, daß man sich im Gesetz auskennt, werden die Burschen unsicher!”
Tekener spielte wieder den skrupellosen Geschäftemacher. Indem er vorgab, die menschliche Gesellschaft zu verachten, gewann er die Anerkennung der Gestrauchelten. Sie hielten ihn für ihresgleichen und bewunderten seine Kaltblütigkeit.
“Wir haben von der Gerichtsverhandlung gehört, Chef! Wir dachten, Sie wären erledigt!”
Tekener gab sich ernpört.
“Erledigt? Wofür haltet ihr mich denn? Glaubt ihr etwa, diese seltsamen Gestalten, die den terranischen Gerichtshof bevölkern, könnten den Smiler erledigen?”
Die Raumfahrer hatten die Nachrichten verfolgt und die Notizen über die Verhaftung ihres Chefs gelesen. Es erschien ihnen nahezu unglaublich, daß es den beiden Spezialisten gelungen sein sollte, sich aus dem engmaschigen Netz der terranischen Gesetze zu befreien.
“Ihr hättet bei der Verhandlung anwesend sein sollen!”
Tekener machte eine kurze Pause. Er merkte, daß die Raumfahrer erwartungsvoll zu ihm aufschauten. “Der Gerichtshof besteht bekanntlich aus Kolonialterranern und Einheimischen. Jedenfalls die Abteilung für intergalaktische Verbrechensbekämpfung! Von. den zehn Personen, die über uns richten sollten, war der Vorsitzende ein Siganese ...”
Weiter kam Tekener mit der Aufzählung nicht. Die Techniker brachen in tosendes Gelächer aus und krümmten sich vor Heiterkeit.
“... der Ankläger ein Ertruser ...”
“Nein, Chef!
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