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Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 025 - Menschenjagd auf Lepso.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Stolz.
“Hier sind tausend Solar, mein Freund!” sagte Tekener in versöhnlichem Tonfall. Die schwarze Hand mit den messerscharfen Krallen griff hastig zu. Als die Scheine ihren Besitzer wechselten, lachten alle Anwesenden. Die
Raumfahrer von der MARSQUEEN schenkten Sekt aus und ließen ihren Chef
hochleben. Der Tumult war so groß, daß sogar die automatischen Ansagen der
Hafenpositronik im Lärm der begeisterten Menge untergingen.
Zwischen einigen grölenden Springern tauchte ein kugelrunder Zwer auf. Die
bläuliche Hautfarbe des Kleinen schimmerte geisterhaft. Sein Schädel war bis auf einen
langen Haarzopf kahl. Die Gesichtszüge erinnerten an einen Chinesen, doch hörte die
Ähnlichkeit bei der Betrachtung der Gesamtproportionen auf. Das Wesen erhob
Aufmerksamkeit heischend seine Ärmchen und schlug die großflächigen Hände
gegeneinander.
Tekener bemerkte den Ankömmling zuerst gar nicht. Er war viel zusehr mit der
Menge beschäftigt, die ihn feierte.
Kennon stieß seinen Freund an.
Als der Robothund des Smilers auftauchte und am schwarzen Haarzopf des
Zwerges zerrte, wurde der Spezialist auf den Ankömmling aufmerksam.
Ein Hakainer, durchfuhr es Tekener. Er versuchte, sich an die Besonderheiten
der Bewohner des vierten Planeten der Sonne Hakain zu erinnern. Als er das
krokodilähnliche Ungeheuer entdeckte, das unter den Ledersesseln der Hafenhalle lag,
wurden ihm die Zusammenhänge schlagartig klar.
“Wünscht der außergewöhnliche Tekener von Terra die Dienste meines
Suchers?” wisperte das Männchen.
Das Angebot war eindeutig. Die Bestie gehörte dazu. Es hatte vor zwei Jahren
begonnen, daß SolAb-Agenten und USO-Spezialisten auf geheimnisvolle Weise
erkannt und beseitigt wurden. Lange hatten die terranischen Dienststellen geforscht, um
eine undichte Stelle im System zu finden. Gefährliche Nachforschungen hatten die
Männer auf die Spur der Hakainer und ihrer Aazgonts gebracht.
“Wir können großartige Geschäfte machen, Eure Lordschaft!” sagte der blaue
Zwerg und deutete auf die Bestie, die ihre vier Beinpaare träge bewegte. “Ich heiße Zzants, und dies ist mein Aazgont, werter Herr!”
Das häßliche Tier war durch eine dünne Fesselleine mit dem Hakainer
verbunden. Es war allgemein bekannt, daß die Befehle direkt über die hundert Meter
lange Verbindung in das Gehirn des Wesens übermittelt wurden. Den jungen Tieren
wurde nach der Geburt ein Organsender implantiert, so daß die Dressur sofort
beginnen konnte.
Tekener schätzte den Wert der Echse auf etwa zweihunderttausend Solar. Es
war kein Geheimnis, daß sich die Condos Vasac dieser Monstren bediente. Auch
ehrbare Geschäftsleute versuchten, mit Hilfe der Aazgonts die Praktiken ihrer Partner
zu ergründen.
Ein Aazgont war in der Lage, vergangene Ereignisse zu rekonstruieren, die sie
anhand eines Infrarotabdrucks im Gehirn des Besitzers abbildeten. Der
Hirnwellenverstärker im Organismus des Tieres übertrug exakt die Bilder der
gewünschten Geschehnisse, die vier oder fast fünf Wochen in der Vergangenheit
stattgefunden haben konnten.
Diese Fähigkeit war ähnlich perfekt ausgebildet worden wie bei den Okrills, die
von den Oxtornern benutzt wurden.
Das blaurot gepanzerte Ungetüm von Hakain-IV bedeutete eine große Gefahr für
die Aktivität der USO. Es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn die
Agenten der Lenkzentrale hinter die Pläne der Spezialisten auf Lepso kamen. Der
Hakainer würde jedem helfen, der die höchste Miete für sein Tier zahlte.
Tekener mußte handeln. Entschlossen ergriff er das Drillingsgewehr. Mit dieser
Waffe hatte man zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Elefanten und Büffel auf
Terra gejagt.
“Laki, faß!”
Der Robothund verstand die Anweisung sofort. Kläffend sprang er über mehrere
Sesselgruppen hinweg und scheuchte das riesige Krokodil auf. Die kleinen Beine des Aazgonts zuckten träge. Er öffnete seinen scheußlichen Rachen und zeigte eine Zunge,
die in mehreren Windungen ausgerollt werden konnte.
“Was tun Sie, mein Herr?”
Zzants verlor die Fassung. Er verstand die Welt nicht mehr. In seiner bisherigen
Laufbahn als Vermieter des Infrarotspürers hatte er höchste Achtung erwiesen
bekommen. Man hatte sich um seine Gunst gerissen, denn Aazgonts waren selten, und
Lepso war der Schauplatz eines unerklärten Krieges zwischen jedermann. “Rufen Sie Ihr Tier zurück, Eure Lordschaft!” jammerte der Zwerg, dessen Zopf
auf und ab wippte. Er versuchte, seine Befehle über die Fesselleine zu
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