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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe
Autoren: Carole Mortimer
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kleinen Hinweis ging er nach …“
    „Schon komisch – wo ich doch London nie verlassen habe“, parierte Mia trocken.
    „Du warst …“ Ungläubig brach Ethan ab. „Du warst die ganze Zeit hier?“
    „Ja. Sieh mich nicht so schockiert an, Ethan! Weißt du das denn nicht: Die sicherste Methode, nicht entdeckt zu werden, ist, in der Nähe des Feindes zu bleiben.“
    „Wir waren doch nicht deine Feinde.“
    „Nicht!?“
    „Nein!“ Abrupt stand Ethan auf und ging nervös hin und her. „Und wo genau warst du die ganze Zeit, wenn man fragen darf?“
    „Anfangs bei Freunden.“
    „Wir … William hat aber alle deine Freunde aufgesucht, und alle haben gesagt, sie wüssten nicht, wo du seist.“
    Mia hob die Augenbrauen. „Ich habe doch gesagt, ich war bei Freunden. “
    „Schöne Freunde …“ Ethans Stimme triefte vor Hohn. „Ja, und dann? Wohin bist du nach diesen sogenannten Freunden gegangen?“
    „Ich habe eine Wohnung gekauft, ein paar Kurse belegt und dann vor ein paar Jahren das Café aufgemacht.“
    „Was für Kurse? William hat jahrelang die Universitäten abgeklappert, ob du irgendwo eingeschrieben bist.“
    „Ich war bei einer sehr renommierten Kochschule hier in London, Ethan.“ In Mias Stimme schwang tiefe Genugtuung mit.
    „Kochschule? Das heißt, du backst die Kuchen und Plätzchen tatsächlich selbst?“
    Ethans Gesichtsausdruck ist Gold wert, dachte Mia befriedigt. Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Aber nur beinahe. Der Schock, von Ethan aufgespürt worden zu sein, saß zu tief. Deshalb erzählte sie ihm auch nicht, dass sie einige erstklassige Delikatessengeschäfte in London belieferte.
    „Zum Glück hat mir meine Großmutter mütterlicherseits nicht nur einen recht ansehnlichen Treuhandfonds eingerichtet, zu dem ich ab meinem achtzehnten Lebensjahr Zugang hatte, sie hat mir auch das Backen beigebracht. Und ich muss sagen, ich bin ziemlich gut darin geworden.“ Mia hatte das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, als sie Ethans ungläubigen Gesichtsausdruck sah.
    „Zweifellos“, versuchte Ethan sie zu besänftigen. „Aber du musst zugeben, es ist schon ein gewaltiger Unterschied zu deinem Betriebswirtschaftsstudium.“
    „Das war damals der Wunsch meines Vaters … nie meiner.“
    „Weil er erwartete, dass du eines Tages Burton Industries übernehmen würdest.“
    „Wahrscheinlich. Da war es doch wirklich ein Glück, dass du diese Lücke füllen konntest.“
    Ethan seufzte. „Verbitterung und Sarkasmus passen wirklich nicht zu dir, Mia.“
    „Ich bin nicht verbittert“, protestierte Mia. „Nur realistisch.“
    „Zwei Tage nach deinem Verschwinden hattest du dein Konto aufgelöst. Wir nahmen an, du wärest ins Ausland gegangen.“
    „Das solltet ihr ja auch glauben.“
    „Wie unbeschreiblich grausam!“
    „Bist du sicher, dass du die Bedeutung dieses Wortes kennst, Ethan?“
    „Ach weißt du, ich lerne schnell“, konterte Ethan zynisch.
    Mia schwieg und vermied es, Ethan anzusehen. Stattdessen beobachtete sie die Menschen im Park: Spaziergänger, die ihre Hunde ausführten, oder Eltern, die ihre Kinder von der Schule abgeholt hatten. Alltagsszenen, die ihr aber völlig surreal vorkamen, nun, da Ethan neben ihr saß.
    Sie wandte sich ihm zu und sah ihn an. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
    Er ist immer noch so attraktiv wie damals, gestand sie sich widerwillig ein. Die ersten Anzeichen der Reife ließen ihn nur umso interessanter erscheinen. Und die Aura der Arroganz und Autorität verlieh ihm eine unwiderstehliche Anziehungskraft.
    Herausfordernd reckte sie das Kinn. „Glückwunsch übrigens! Das hätte ich ja fast vergessen.“ Auf Ethans fragenden Blick fügte sie hinzu: „Zu deiner Beförderung. Es stand ja in allen Zeitungen, dass du Geschäftsführer von Burton Industries geworden bist.“
    „Hast du denn auch zur Kenntnis genommen, warum ich diese Position bekam?“
    Mia sah zu Boden. „Weil mein Vater einen Herzinfarkt hatte.“
    „Du wusstest, dass dein Vater krank war?“
    „Ja.“
    „Und hast dich trotzdem nicht gemeldet!?“ Diesmal bemühte sich Ethan nicht, seine Verachtung zu verbergen.
    „Offensichtlich nicht.“
    „Und wenn er gestorben wäre? Wenn du ihn nie wiedergesehen hättest?“
    Mit aller Kraft schob Mia diese Vorstellung beiseite. Natürlich hatte sie sich diese Frage gestellt … mochte ihr Vater sie auch noch so sehr verletzt haben. Aber das brauchte Ethan ja nicht zu wissen, deshalb zuckte sie unbeteiligt die Achseln.
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