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Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär
Autoren: MICHELLE REID
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Augen auch völlig überzogen und unberechtigt.
    Anstatt erneut demütig den Kopf zu senken, warf sie ihn zurück und erwiderte standhaft Nikos’ kalten Blick.
    „Und lassen Sie uns noch etwas klarstellen, bevor wir diesen Lift verlassen“, fuhr er fort. „Ich habe absolut nichts übrig für Vetternwirtschaft. Meiner Meinung nach sollte jeder gleich hart arbeiten müssen, um sich seinen Platz in der Welt zu erobern.“
    Das war tatsächlich einer der Gründe, warum ihn seine Angestellten respektierten. Egal, in welcher Stellung sie sich befanden, er ermutigte jeden von ihnen, sein Potenzial zu erkennen, auszuschöpfen und zu steigern, und honorierte jede Bemühung in dieser Richtung.
    „Deshalb sehen Sie zu, dass Sie Ihr Geld wert sind oder Sie fliegen“, schloss er brutal.
    „Sie halten mich also für so etwas wie einen nutzlosen Schmarotzer?“ Das war eher eine Feststellung als eine Frage.
    „Ist diese Position in Ihren Augen eine Stufe höher oder niedriger als der Job einer Haushälterin?“
    Mia spürte, dass sie vor Ärger errötete. „Diese irrige Annahme war Ihr Fehler, nicht meiner!“
    „Worauf Sie sich offenbar beleidigt fühlten und mit erhobenem Näschen wie eine Diva davongestiefelt sind“, schoss er unerwartet zurück. „Es hat mich seltsam berührt, jetzt, drei Monate später, zu erfahren, dass Sie an jenem Tag auf dem Weg waren, die gesamte Familie Balfour zu brüskieren und bloßzustellen. Als ob sie zu der Zeit nicht schon ausreichend genug vom Schicksal gebeutelt war.“
    Angesichts dieser Erinnerung fiel Mias Gegenwehr wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Rasch senkte sie den Blick und dachte an Lillian, Oscars arme Frau. Und daran, wie ihr unerwartetes Auftauchen und dessen unabsehbare Folgen den Familienfrieden der Balfours bis heute beeinträchtigten.
    „Ich wusste nicht, dass Lillian im Sterben lag“, verteidigte sie sich.
    „Aber wenn ich gewusst hätte, worauf Sie an jenem Morgen aus waren, hätte ich Sie niemals auch nur in die Nähe der Familie gelassen! Dann hätten der kollektive Schock und die darauffolgenden Skandale vielleicht vermieden werden können.“
    Der Lift stoppte, die Türen glitten auseinander, und Nikos konnte offensichtlich nicht schnell genug aus ihrer Nähe flüchten. Mia jedoch verharrte sekundenlang im Wirrwarr ihrer Gefühle wie angefroren auf der Stelle.
    „Ich befürchte, Sie glauben, dass es tatsächlich besser gewesen wäre, wenn Sie mich damals über den Haufen gefahren hätten.“
    Nikos blieb nach drei, vier Schritten stehen und wandte sich ihr langsam zu. Das totenblasse Gesicht umrahmt von einer Fülle glänzender schwarzer Locken, so stand sie einfach nur da und starrte ihn an.
    Jung … viel zu jung, war sein erster Gedanke. Schuldbewusst, verletzlich und verletzt …
    In seiner ersten Wut hatte er ihr die gesamte Verantwortung für die Schwierigkeiten gegeben, mit denen die Balfours derzeit zu kämpfen hatten. War das wirklich gerecht? Möglicherweise nicht, gab er sich selbst die Antwort. Aber ich stehe trotzdem dazu!
    Außerdem war da noch etwas, das er dieser dunklen Schönheit anlastete.
    Nikos fühlte sich nämlich zu ihr hingezogen, gegen seinen Willen! Seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, stand ihm ihr Bild Tag und Nacht vor Augen. Wenn er in den letzten drei Monaten die Chance gehabt hätte, auch nur für einen Tag nach England zurückzukehren, wäre er als Erstes zum Familiensitz der Balfours rausgefahren, um herauszufinden, wer sie war. Jetzt wusste er es …
    Sie war eine Balfour, und damit für ihn so unerreichbar wie die Kronjuwelen. So war es doch wohl mehr als verständlich, dass sich seine Begeisterung darüber, Mia in der nächsten Zeit den ganzen Tag über um sich zu haben, in Grenzen hielt. Er wollte nicht ständig vor Augen haben, was ihm verwehrt wurde … ihre atemberaubende Figur, die großen ausdrucksstarken Augen, der weiche sinnliche Mund, der von unterdrückter Leidenschaft und höchsten Wonnen sprach …
    Ohne ein Wort zu sagen, drehte Nikos sich abrupt um und setzte seinen Weg fort. Er wusste, dass er sich wie ein brutaler Schuft benahm, doch das war die einzige Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Eine Woche würde er Mia Balfour geben … allerhöchstens zwei! Länger würde es angesichts ihres angeschlagenen Selbstbewusstseins und seiner kalten Strategie sicher nicht dauern, bis er sie zu Oscar nach Buckinghamshire zurückschicken konnte.
    Das war es zumindest, was Nikos sich selbst versicherte,
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