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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt
Autoren: H. J. Alpers
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entschuldigen Sie.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sage Gordell, „auf welche Weise werden die Raumstädte diese … Entfernung vornehmen?“
    „Die dazu erforderliche Technik habe ich bereits angedeutet; die Energie nehmen sie aus der Sonne, die Methode stellt eine Nachahmung gewisser Prozesse dar, wie sie im Inneren der als Quasare oder black holes bekannten Phänomene ablaufen, die zu den Forschungsgegenständen von Jeffersen gehören. Diese Aktion ist noch innerhalb der angebrochenen Stunde geplant.“
    „Ist diese … neuartige Methode auch für mein Auftauchen auf der Erde verantwortlich, nachdem ich mich kurz zuvor noch in Pluto-Nähe befand?“
    „Ja. Wir haben uns erlaubt, Sie aus einer gefährlichen Strahlungskonzentration zu entfernen, die ein Nebenprodukt Ihrer großartigen Tat war.“
    „Nenn’ mir den Grund für diese Rettungsaktion und die großzügige Aufklärung, die mir durch dich zuteil wird.“
    „Die Sphäre Jeffersen hat ermittelt – entschuldigen Sie –, daß Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor Beginn der zweiten Stufe des Exodus auf ihr Zuflucht suchen und selbstverständlich auch finden werden – zusammen mit zwei weiteren Personen.“
    „Du scheinst ja wirklich außerordentlich gut über meine vergangenen und zukünftigen Aktivitäten informiert zu sein.“
    „Ja, Sir. Ich möchte Sie bei dieser Gelegenheit unserer Dankbarkeit versichern, die Ihr mutiger und selbstloser Akt – die Zerstörung der Killersatelliten – bei sämtlichen Habitaten hervorgerufen hat.“
    Gordell schwieg.
    Er sah aus dem Panoramafenster des Gleiters. Am Horizont konnte er schon die Höhenzüge der Wicklow-Berge ausmachen.
    Sie flogen parallel zu einem Flüßchen mit bewaldeten Ufern, in dem er ein Mädchen schwimmen sah. Sie war nackt, und ihre Kleider leuchteten bunt im nahen Gesträuch.
    Die Sonne war seit Gordells Ankunft auf der Erde ein beträchtliches Stück gesunken, berührte fast schon das Land. Der Flug war vollkommen ruhig, aber die eilig unter ihnen dahinfliegende Landschaft zeugte von ihrer hohen Geschwindigkeit.
    „Sag mir lieber nicht, wer die beiden anderen Personen sind“, bat Gordell, „damit ich nicht den Eindruck gewinne, als sei mein weiteres Leben komplett geplant und meine Zukunft in Form elektrischer Felder in einem Archiv von Jeffersen aufgezeichnet. Aber wieso seid ihr eurer Prognosen so sicher?“
    „Es handelt sich nicht um Planung oder Manipulation, sondern um eine Analyse Ihres bisherigen Lebens. Aus ihr geht hervor – entschuldigen Sie –, daß Sie bisher durch eine Serie widriger Umstände von Ihren eigentlichen Wünschen abgelenkt worden sind.
    Sie haben schon als Kind Raumkolonisten gespielt; wir sind im Besitz eines sehr eindrucksvollen Filmes, der zeigt, wie Sie im Alter von sechs oder sieben Jahren mit Hilfe eines Küchentisches, der dazu gehörigen Stühle, eines Abfalleimers und anderer Utensilien eine Raumstation gebaut haben. Ihre Eltern verboten Ihnen das Spiel, weil Sie zuviel Zeit darauf verwendeten, die Sie ihrer Ansicht nach nützlicher verwenden konnten.“
    „Und wie kommt Jeffersen zu diesem Material über mich?“
    „Die abgeschaffte Polizei hat sich Kenntnisse über alle Bürger verschafft. Von einem bestimmten Zeitpunkt an hörte sie auf, darüber Rechenschaft abzulegen und ihre Untersuchungsmethoden kritisch zu sehen.“
    „Welche Art von Methoden?“
    „Die üblichen – Meinungsumfragen über getarnte Gegenstände, Androhung von Unfreiheit, Computersimulationen. Die Erhöhung der Intelligenz der Ermittlungsbehörden folgt der Notwendigkeit, die von dieser selbst festgestellt wurde. Die Kolonien haben Kopien dieser Aufzeichnungen – aber völlig andere Absichten.“
    „Aber … es gibt diese Polizei schon lange nicht mehr.“
    „Sie hat einen Erben – der Homöostatische Service hat zugleich mit ihrem Wissen ihre Methoden übernommen. Der irdische Universalstaat wird vollständig durch die Ihnen bekannten Erzpatrioten kontrolliert.“
    Erneut verstummte Gordell.
    Inzwischen waren sie über den Wicklow-Bergen, und Gordell sah angestrengt aus dem Fenster, um sich zu orientieren. Nach einigen Sekunden fand er sich zurecht und gab dem Taxi Anweisung zu kreisen.
    Kurz darauf entdeckte er ein kleines Holzhaus, aus dessen gemauertem Kamin hellblauer Rauch aufstieg. Er befahl die Landung.
    „Die Fahrt war frei für Sie, Sir“, sagte der Gleiter.
    Gordell, der schon halb ausgestiegen war, hielt in einem plötzlichen
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