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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt
Autoren: H. J. Alpers
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Al­les-oder-nichts-Ent­schei­dung, zu Hau­se zu sein. Er be­fahl dem Shutt­le, das Fens­ter zu öff­nen.
    So­fort gell­te ein miß­tö­nen­des Krei­schen an sei­ne Oh­ren. Ein ge­wal­ti­ger Kor­mo­ran schwank­te auf das Raum­schiff zu und schrie ihm sei­nen Kriegs­ruf ent­ge­gen.
    Dicht vor dem Fens­ter stopp­te er und voll­führ­te einen schwe­re­lo­sen und gro­tes­ken Tanz in der Luft. Da­bei starr­te er Gor­dell der­art frech ins Ge­sicht, daß er hell auf­la­chen muß­te.
    Zu­gleich lös­te sich das un­wirk­li­che Ge­fühl in ihm auf, und er war fä­hig, über die nächs­ten er­for­der­li­chen Hand­lun­gen nach­zu­den­ken.
    Wäh­rend der Rie­sen­vo­gel sei­ne Schwin­gen schräg leg­te und trä­ge da­von­trieb – er hat­te den merk­wür­di­gen Vet­ter of­fen­bar als we­der feind­lich noch freß­bar ein­ge­stuft –, schwor sich Gor­dell auf die Hy­po­the­se ein, daß er sich ers­tens in un­mit­tel­ba­rer Erd­nä­he und zwei­tens über dem Meer in Land­nä­he be­fand.
    Er pro­gram­mier­te die An­nä­he­rung an die nächs­te grö­ße­re Land­mas­se ein.
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter sah er am Ho­ri­zont einen blau-grü­nen Strei­fen, der rasch wuchs.
    Wie­der­um ei­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter ent­zif­fer­te er aus den Let­tern der Ge­bäu­de und den Zei­len der Stra­ßen die Küs­ten­stadt Ho­ward. Er ging auf grö­ße­re Hö­he und folg­te ei­ner ge­ra­den Stra­ße ins Lan­des­in­ne­re.
    Nach kur­z­em Flug er­reich­te er Fa­lu­ne.
    Er um­flog die Stadt in wei­tem Bo­gen und nä­her­te sich der Vil­la Hol­lis­ters. Sie wirk­te aus der Luft wie aus­ge­stor­ben.
    Un­an­ge­foch­ten lan­de­te er hin­ter der Pap­pel­rei­he, die das Schwimm­bad vor neu­gie­ri­gen Bli­cken schütz­te, und mach­te sich zu Fuß ins Haus auf.
    Auch hier herrsch­te der Ein­druck der Ver­las­sen­heit vor. Gor­dell ver­bat sich ener­gisch je­den Ge­dan­ken dar­an, in ei­ner al­ter­na­ti­ven Ver­gan­gen­heit/Zu­kunft ge­lan­det zu sein, und ver­pflich­te­te sich mit großem Ernst, al­les so zu neh­men, wie es zu sein schi­en.
    Als er die zum Swim­ming­pool füh­ren­de Ve­ran­da­tür of­fen­ste­hend vor­fand, trat er oh­ne Zö­gern ein und be­fand sich in ei­nem ihm un­be­kann­ten Raum, von dem aus ei­ne ge­schwun­ge­ne Trep­pe auf die auch hier vor­han­de­ne Ga­le­rie führ­te.
    Er ging nach oben und folg­te der Em­po­re durch meh­re­re Räu­me, oh­ne ei­nem Men­schen zu be­geg­nen.
    End­lich er­kann­te er den Ein­gang zu Ni­re­nes Kon­tor. Auch die­se Tür war un­ver­schlos­sen, und er be­trat das Bü­ro. So­fort glaub­te er, noch einen Hauch ih­res Par­füms zu spü­ren.
    Auf dem Schreib­tisch lag, auf­fäl­lig aus­ge­brei­tet, ei­ne Land­kar­te. Sie zeig­te die Um­ris­se Ir­lands.
    Neu­gie­rig trat er nä­her und ent­deck­te auf dem un­te­ren Rand des Plans ei­ne Blei­stift­no­tiz: Qua­drat 7c – Mar­kie­rung. Er­war­te dich.
    Gor­dell such­te und fand ein Kreuz­chen auf dem an­ge­ge­be­nen Feld. Er stu­dier­te den Ort ei­ne Wei­le, dann fal­te­te er die Kar­te zu­sam­men und steck­te sie in sei­ne Ta­sche.
    Da­nach ging er in den Raum zu­rück, in dem der Auf­gang zur Em­po­re war und in dem er ein Vi­di­fon ge­se­hen hat­te.
    Er be­stell­te einen Flug­glei­ter und ver­ließ das Haus.
    Er brauch­te nicht lan­ge zu war­ten. Wäh­rend er die Vil­la vom ge­ka­chel­ten Rand des Schwimm­be­ckens aus auf Le­bens­zei­chen hin ab­such­te, sah er einen silb­ri­gen Punkt am Ho­ri­zont auf­tau­chen, der schnell nä­her kam.
    Das Luft­ta­xi lan­de­te ne­ben ihm mit dem plum­pen Hin­ter­teil auf dem ge­pfleg­ten Ra­sen, und Gor­dell ent­deck­te ne­ben der Tür, die eben auf­schwang, die Auf­schrift: Kom­mu­ni­ka­ti­ver Bord­comp. – was be­deu­te­te, daß der Glei­ter über ei­ne qua­si­mensch­li­che In­tel­li­genz ver­füg­te.
    Gor­dell stieg er­freut ein, setz­te sich auf den Platz ne­ben der au­to­ma­ti­schen Steue­rung und sag­te: „Es geht in die Wick­low-Ber­ge.“
    „Sehr wohl, Sir oder Ma­dam“, er­wi­der­te das Ta­xi.
    „Das ex­ak­te Ziel wer­de ich bei der An­kunft ver­bal de­fi­nie­ren, und bis da­hin wün­sche ich ei­ne
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