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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt
Autoren: H. J. Alpers
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auf­stieg. Er be­fahl die Lan­dung.
    „Die Fahrt war frei für Sie, Sir“, sag­te der Glei­ter.
    Gor­dell, der schon halb aus­ge­stie­gen war, hielt in ei­nem plötz­li­chen Im­puls in­ne und frag­te: „Bist du für den in­ter­pla­ne­ta­ren Flug aus­ge­rüs­tet?“
    „Das trifft zu; ich bin ei­gens für Ih­ren Be­darf hier­her ge­schickt wor­den.“
    „Dann war­te auf mich.“
    „Sehr wohl, Sir.“
     
10
     
    Gor­dell blieb im In­ne­ren der Block­hüt­te ei­ne Wei­le in der Nä­he des Ein­gangs ste­hen und ver­such­te, in der herr­schen­den Däm­me­rung Ein­zel­hei­ten zu er­ken­nen.
    An der lin­ken Sei­te wa­ren ei­ne Spü­le mit Ar­beits­platz, Koch­stel­le und Kühl­schrank un­ter­ge­bracht. An der Wand dar­über hing ein Re­gal mit ver­schie­de­nen Ko­chu­ten­si­li­en und Kon­ser­ven.
    Fast die gan­ze rech­te Hälf­te des Raum­es wur­de von ei­nem brei­ten, alt­mo­di­schen Bett mit vier ge­schnitz­ten Pfos­ten ein­ge­nom­men.
    Im Bett saß Ni­re­ne, die ihm er­staunt ent­ge­gensah. Sie trug nichts als ein kur­z­es, dunkles Hemd­chen. „Du lebst“, sag­te sie.
    Mitt­ler­wei­le hat­ten sich Gor­dells Au­gen an die spär­li­chen Licht­ver­hält­nis­se an­ge­paßt, und er er­kann­te vor dem Mäd­chen, mit dem Ge­sicht zwi­schen ih­ren ge­spreiz­ten Bei­nen, halb zu­sam­men­ge­krümmt einen mas­siv ge­bau­ten, nack­ten Mann.
    Nie­mand sprach au­gen­blick­lich, aber der Kör­per des Man­nes er­schau­er­te. End­lich hob sich das Ge­sicht aus dem Schat­ten em­por, und Gor­dell er­kann­te Sas­son Hol­lis­ter, der ihn an­starr­te. „Wer gibt Ih­nen das Recht …“, be­gann der No­tar.
    „Laß mich er­klä­ren …“, sag­te Ni­re­ne.
    „Rech­te und Er­klä­run­gen in­ter­es­sie­ren mich nicht“, un­ter­brach Gor­dell, „sie füh­ren zu nichts und ver­wir­ren nur. Liebst du mich, Ni­re­ne?“
    „Ja“, er­wi­der­te sie lei­se und be­gann, sicht­bar zu zit­tern, „aber du mußt ver­ste­hen, daß Sassan das äl­te­re Recht …“
    „Ich ken­ne eu­er Ver­hält­nis und ha­be nicht die Ab­sicht, es zu kri­ti­sie­ren. Ziehst du dich an?“
    „Wer­den Sie bit­te nicht ge­walt­tä­tig“, sag­te Sassan.
    „Das ist die Spe­zia­li­tät Ih­res Ver­eins“, er­wi­der­te Gor­dell.
    „Ich ge­hö­re nicht län­ger zu den Pa­trio­ten – ich bin nicht glück­lich über die Zie­le und Me­tho­den …“
    „Nie­mand ist das. Wo­hin ge­hö­ren Sie denn jetzt?“
    „Ich hat­te bis­her noch kei­ne Ge­le­gen­heit …“
    „Sie kön­nen hier ver­schim­meln oder ab­hau­en“, sag­te Gor­dell, „das ist mir gleich.“
    Ni­re­ne schlüpf­te in ihr Hös­chen und zog ein vor­ne durch­ge­knöpf­tes, hell­grau­es Kleid an. Dann lä­chel­te sie Gor­dell un­si­cher zu und sag­te: „Was hast du vor?“
    „Ich wer­de aus­wan­dern – mit dir, wenn du es willst.“
    „Geh mit ihm“, be­gann Sassan, „ich bin alt …“
    „Ich will kei­nen Streit“, un­ter­brach ihn Gor­dell, „weil ich glau­be, daß je­der tun soll­te, was er will – wenn er be­reit ist, die Fol­gen auf sich zu neh­men.“
    „Das ist gut “, er­wi­der­te Sassan mit ei­nem An­flug sei­nes ge­wohn­ten Zy­nis­mus in der Stim­me. „Wenn Sie das durch­set­zen könn­ten …“
    „Es geht nicht ums Durch­set­zen – es ge­schieht ganz von selbst. Die Ma­chen­schaf­ten des Clubs, Be­trug und Ir­re­füh­rung …“
    „Ich möch­te nur nicht, daß mich Ni­re­ne als Hin­der­nis be­trach­tet.“
    „Das ein­zi­ge Hin­der­nis wä­re, wenn sie mich nicht lieb­te“, er­klär­te Gor­dell. „ Sie spie­len da­bei gar kei­ne Rol­le.“
    In die­sem Au­gen­blick er­schüt­ter­te ei­ne hef­ti­ge De­to­na­ti­on das Block­haus; die Bal­ken krach­ten, der Fuß­bo­den schwank­te.
    „Um Öko wil­len“, mur­mel­te der No­tar, als sich das Ge­tö­se ge­legt hat­te, „sie ha­ben mich ge­or­tet.“
    „Wer ist es?“ fra­ge Gor­dell.
    „Die Leu­te vom Ser­vice “, er­wi­der­te Sassan und sah sich ge­hetzt im Raum um.
    „ Die sind hin­ter Ih­nen her?“
    „Ja – kommt schnell, un­ter der Spü­le ist der Ein­gang zu ei­nem Flucht­stol­len …“
    „Bit­te, ver­traue ihm“, sag­te Ni­re­ne, „er hat mehr für die
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