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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer
Autoren: Thomas A. Barron
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schwärzten die zuvor blinkende Oberfläche, ließen ihn aber unverletzt.
    Die mutigen Vögel neben ihm mussten schlimm leiden. Zwei rotgeschwänzte Habichte und ein Wanderfalke mit silbernen Flügelspitzen gingen in Flammen auf, schrien vor Schmerz und stürzten zu Tode. Die Schwanzfedern des Cañonadlers fingen Feuer, aber ein schneller Klaps von Basilgarrads Flügelspitze löschte es. Inzwischen fiel der Funkenregen auf verbündete Truppen und löste Schreie bei denen aus, deren Haar, Kleider oder Haut verbrannt worden waren.
    Basilgarrad brüllte vor Zorn – ein mächtiger Luftstoß, der mehrere Angreiferflügel nach hinten blies. Doch sein Gebrüll trug keine Flammen. Als Walddrache konnte er kein Feuer spucken, so sehr er es auch versuchte. Seine Größe änderte nichts an dieser Tatsache; so laut er auch brüllte, es wirkte wie eine lahme Reaktion.
    Ein raues, heiseres Gelächter hallte durch die Luft. »Ist das alles, was du kannst?«, höhnte der Anführer der Feuerdrachen. »Dieses erbärmliche schwache Knurren?«
    Er lachte wieder, ein Laut, der fast so schlimm brannte wie Flammen. Der große purpurrote Drache war um die Hälfte größer als seine stämmigsten Soldaten – aber immer noch kleiner als Basilgarrad. Seine Augen funkelten zornig und seine Flügel schlugen |23| rachsüchtig durch die Luft. Auf seinem Kinn lagen die stoppeligen Reste eines einst auffallenden Barts, der vor langer Zeit von dem einzigen Drachen gewaltsam entfernt worden war, der es gewagt hatte, sich ihm im Kampf gegenüberzustellen. Das war Basilgarrad gewesen.
    »So, so«, antwortete der große grüne Drache mit hell glänzenden Augen. Langsam schlug er die Flügel und schwebte auf der Stelle. »Wenn das nicht Lo Valdearg ist, diese orange Schlange mit Flügeln. Ich dachte, du würdest es nicht wagen, mich noch einmal anzugreifen – wenigstens nicht, bevor dir wieder ein Bart gewachsen ist.«
    Der Feuerdrache schrie wütend auf und schoss eine Funkenwolke aus den Nüstern. »Und ob ich das wage!«, brüllte er, während Funken auf seine Schnauze regneten.
    »Nur wenn du hundert Soldaten neben dir hast«, entgegnete Basilgarrad. Seine Augenbrauen, mit schillernden Schuppen bedeckt, wölbten sich. »Weil du nicht den Mut hättest, mich allein anzugreifen. Ohne deine hilfreiche Armee hast du Angst zu kämpfen.«
    »Ich würde kämpfen«, rief Lo Valdearg. »Und ich werde kämpfen.«
    »Unwahrscheinlich! Du bist so feige wie immer.«
    Der Feuerdrache schnaubte vor Zorn. »Ich bin kein Feigling.«
    Basilgarrad zog die Brauen noch höher. Würde |24| dieser Gegner den Köder wirklich schlucken? Was seine Chancen gegen diese ganze Armee auch sein mochten – und im besten Fall waren sie schwach   –, sie würden sich dramatisch verbessern, wenn er den Anführer zum Zweikampf verlocken könnte.
    Lo Valdearg wirbelte in der Luft herum. »Wartet hier«, befahl er seinen Soldaten. Sofort hielten die Feuerdrachen inne. Sie schwebten in der Luft und flankierten ihren Anführer, der allein in den Kampf zog.
    Basilgarrad grinste wider Willen, als er näher glitt und Lo Valdearg dabei misstrauisch beobachtete. Zugleich kam der Feuerdache heran, bösartig durchkämmten seine Klauen die Luft.
    »Jetzt werden wir sehen, wer wirklich der größte Drache ist«, grummelte Lo Valdearg, während er anfing, seinen Gegner zu umkreisen.
    »Ja, das werden wir.« Auch Basilgarrad zog jetzt Kreise. »Und wir werden sehen, wer der größte Narr ist.«
    »Das«, knurrte Lo Valdearg, »könntest du sein.« Er grinste hinterlistig und zeigte dabei Hunderte mörderischer Zähne. »Nur ein totaler Narr würde nämlich seinem Feind den Rücken zudrehen!«
    Zu spät erkannte Basilgarrad die Falle. Lo Valdearg war zwar immer bereit gewesen zu kämpfen, aber er hatte nie vorgehabt, sein Wort zu halten und allein zu kämpfen. Stattdessen hatte er beim Kreisen Basilgarrad klug in eine Position gebracht, in der eine ganze Drachenarmee ihn von hinten angriff.
    |25| Die Luft explodierte von einem schrecklichen Flammenangriff – auf Basilgarrad. Inmitten dieses tödlichen Infernos aus Feuer und Rauch konnte man ihn noch nicht einmal sehen. Das mächtige Gebrüll der Drachen, das zischende Prasseln der Flammen und die überraschten Schreie von Habichten und Adlern erfüllten die Luft. Und dazu kam noch ein anderer Laut – das raue, heisere Lachen eines Drachen.
    Es sah so aus, als wäre die Schlacht um Avalon zu Ende, bevor sie überhaupt angefangen hatte.

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