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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail
Autoren: Patricia Briggs
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du mich für Bran im Auge behalten?«
    »Schatz«, sagte er mit dem schleppenden Akzent seiner südlichen Herkunft. »Wenn ein Wolf ein Lamm im Auge behält, denkt er dabei nicht an das Mutterschaf.«
    Ich grinste. Ich konnte einfach nicht anders. Der Gedanke an Bran als Mutterschaf war zu komisch. »Ich bin kein besonders braves Lamm«, sagte ich.
    Er lächelte nur.
    Zeit, noch einmal das Thema zu wechseln, dachte ich und trank schnell einen Schluck Wasser. »Warren sagt, dass du unseren Lieblings-Serienvergewaltiger als dauerhaften Angehörigen des Rudels akzeptiert hast.«
    »Er war nicht für die Vergewaltigungen in London verantwortlich.«
    Er schien davon überzeugt zu sein, was bedeutete, dass er Ben um die Wahrheit gebeten und sie erhalten hatte. Ich konnte jedoch immer noch eine gewisse Gereiztheit in seiner Stimme wahrnehmen und musste ein wenig weiterbohren. »Sie hörten auf, als er fortging.«
    »Er hat mich zweimal gerettet, und beim zweiten Mal hatte er nur die Möglichkeit, den Beruhigungspfeil selbst abzufangen. Gerrys Leute verfügten auch über Silbermunition, und
es hätten ebenso gut Kugeln sein können«, erwiderte er ungeduldig.
    Ich lächelte ihn an, und er zerknüllte angewidert seine Serviette. »Ein Punkt für dich«, sagte er
    »Ich wette, du würdest ihn nicht mit Jesse ausgehen lassen«, sagte ich schlicht.
    Er brachte mich nach Hause zurück, stieg aus dem Auto aus und ging darum herum, um mir die Tür zu öffnen. Vielleicht lag das daran, dass ich sie mit meinen gebrochenen Arm nicht öffnen konnte, aber vielleicht gehörte es auch einfach zu den Dingen, die er gerne tat.
    Er brachte mich zur Veranda und legte die Hände an meine Wangen. So verharrte er einen Augenblick, dann warf er einen Blick über die Schulter zum Mond, der beinahe voll war. Als er sich wieder umdrehte, hatten seine Augen gelbe Streifen in der Iris.
    Seine Lippen waren weich, als sie meine zögernd streiften, bis ich mich gegen den Druck seiner Hände lehnte und versuchte, ihm noch näher zu kommen. Er lachte, ein leises, tiefes Geräusch, und küsste mich ein bisschen intensiver.
    Mit meinem gebrochenen Arm zwischen uns war jedoch keine weitere Körpersprache möglich, es gab in diesem Augenblick nur Mund und Hände. Ich roch Adams Eau de Toilette, etwas Üppiges und gleichzeitig Subtiles, das sich mit seinem exotischen Geruch vermischte.
    Als er sich zurückzog, ließ ich die Hand an seiner Wange und genoss das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln und das Klopfen meines Herzens. Schweigen breitete sich zwischen uns aus, Schweigen und etwas Neues, das vorher noch nicht da gewesen war.
    Dann ging die Tür auf, und mein neuer Mitbewohner sah uns grinsend an. »He, seid ihr schon fertig? Ich habe ein bisschen
Kakao gemacht, weil ich dachte, dass Mercy nicht viel anhat und vielleicht friert – aber ich nehme an, Sie haben sich schon darum gekümmert.«
    Samuel war wütend gewesen, als ich aus der Werkstatt gekommen war und ihm gesagt hatte, dass ich mit Adam ausgehen würde. Ich musste ihn mit Nachdruck daran erinnern, dass er keinen Anspruch auf mich hatte – nicht mehr. Er konnte bei mir bleiben, bis er seine eigene Wohnung finden konnte, aber das gab ihm nicht das Recht, mir vorzuschreiben, mit wem ich zum Abendessen ging.
    Wenn ich erkannt hätte, dass es eine echte Verabredung sein würde, wäre ich freundlicher gewesen. Ich wusste, dass Samuel sich immer noch für mich interessierte – und ein Teil von mir liebte ihn immer noch.
    Als Jesse, die kleine Kupplerin, mich anrief, um mir zu sagen, dass ihr Vater auf dem Weg sei und ich mir wegen ihr keine Sorgen machen solle, weil es ihr gut gehe, war Samuel davongestapft, um in seinem Zimmer zu schmollen, dem größeren meiner Gästezimmer.
    Aber als ich ungeschickt versuchte, mein Kleid anzuziehen, kam er hereingestürzt und half mir. Ich hätte es auch allein geschafft, und ich hatte auch nicht gejammert, ganz gleich, was er sagte. Aber ich musste zugeben, dass es mit drei Händen erheblich besser zu bewerkstelligen war, mein Kleid über den mit Klettverschlüssen befestigten Verband zu bugsieren, als mit nur einer.
    Samuel war nicht glücklich gewesen, als ich aufgebrochen war, aber ich hatte keine Lust, mir von meinem schlechten Gewissen diktieren zu lassen, mit wem ich ausging. Ich spiele nicht mit Leuten, die ich gern habe, und ich lasse nicht zu, dass sie mit mir spielen. Ich hatte ihm versprochen, dass ich ebenso wenig Sex mit Adam haben würde wie mit
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