Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Flug nach Eugene zurückbringen und sich dann nie wieder sehen lassen soll.« Sie kniff die Lippen zusammen. »Das macht sie mit Absicht, weißt du. Versucht alles, damit er ein schlechtes Gewissen bekommt, als wäre er ein Tier. Wenn das nicht funktioniert, bringt sie ihre vier Fehlgeburten ins Spiel, als ob ihm das nicht mindestens ebenso wehgetan hätte wie ihr. Als wäre alles sein Fehler. Und er kauft es ihr jedes Mal ab. Ich wusste, was sie tun würde, also habe ich beide von vorneherein dazu gebracht, mich an einer anderen Leitung mithören zu lassen. Ich glaube, er wollte ihr gerade zustimmen und mich zurückschicken, also erwähnte ich ein paar Dinge, die ich vielleicht nicht hätte erwähnen sollen.«
    Ich fragte nicht nach, sondern wartete nur ab, bis sie weitersprach. Sie würde mir schon mehr erzählen, wenn sie das wollte. Offenbar wollte sie.
    »Ich erzählte Dad von ihrem Freund, der versucht hatte, mit mir ins Bett zu gehen, als ich zwölf war. Und von dem Wochenende vor zwei Jahren, als sie nach Vegas fuhr, ohne mir auch nur zu sagen, dass sie weg sein würde. Es wurde ziemlich unangenehm.«
    »Das tut mir leid.«
    Sie hob das Kinn. »Mir nicht. Mom hat zumindest zugestimmt, mich den Rest des Schuljahres hierzulassen, dann werden sie reden. Wie auch immer, Warren ist draußen im Auto und wartet auf mich – Dad sagt, es wird einige Zeit dauern, bis er auch nur daran denken kann, mich allein vor die Tür zu lassen – mindestens eine Woche. Ich habe eine Bitte an dich.«
    »Um was geht es?«, fragte ich.
    »Dad hat mich gebeten, dich zu fragen, ob du mit uns zu Abend essen möchtest. Irgendein teures Restaurant, weil wir dir etwas schuldig sind.«
    »Ich werde die Werkstatt heute Abend schließen, also
kannst du gehen und dich in Ordnung bringen«, warf Zee ein wenig zu eifrig ein. Dabei hatte ich doch wirklich nicht so viel gewinselt. Wirklich nicht.
    »Also gut«, sagte ich. »Ihr könnt mich –« Ich setzte dazu an, das rechte Handgelenk zu drehen, zuckte zusammen und erinnerte mich, dass ich an diesem Morgen die Armbanduhr ans linke getan hatte. Es war beinahe vier. »Um halb sieben abholen.«
    »Er wird da sein«, sagte sie und tänzelte zurück ins Büro, um mit der Hilfskraft zu flirten.
    »Geh nach Hause«, sagte Zee.
    Das war selbstverständlich nicht so einfach. Ich stellte Gabriel und Zee einander offiziell vor, dann trieb ich mich noch etwa bis fünf Uhr herum, um Kleinigkeiten zu erledigen. Ich hatte gerade meinen Geldbeutel aus dem Safe genommen und wollte gehen, als mein Undercover-Freund auf den Parkplatz fuhr, in einem schwarzen, glänzenden achtziger Mustang-Cabrio.
    »Tony«, sagte ich.
    Er befand sich immer noch in dieser Supermacho-Verkleidung, als er aus dem Auto sprang. Eine schwarze Sonnenbrille verbarg seine Augen und ließ ihn gefährlich und sexy aussehen.
    »Was hast du mit deinem Arm gemacht?«, fragte er.
    Ich erinnerte mich an Jesses Methode, ganz einfach die Wahrheit zu sagen, und erklärte ihm: »Ich bin von einem Werwolf gegen ein Haufen Holzkisten gestoßen worden, als ich versuchte, ein junges Mädchen aus den Krallen eines bösen Hexers und eines Drogenbarons zu retten.«
    »Ha ha«, erwiderte er. »Muss etwas sehr Dummes gewesen sein, wenn du nicht sagen willst, was wirklich passiert ist.«
    »Na ja«, murmelte ich nachdenklich, »Vielleicht war das
mit dem ›Drogenbaron‹ ein bisschen zu aufgeblasen. Und vielleicht hätte ich dafür noch den gut aussehenden, sexy Vater des Mädchens erwähnen sollen. Was meinst du?«
    »Mercy«, sagte er, nahm meinen guten Arm und drehte mich um, um mich ins Büro zurückzuführen. »Wir müssen reden.«
    »Ich kann nicht«, erklärte ich. »Hab eine Verabredung.«
    »Guter Versuch. Aber du hattest in all der Zeit, die wir uns kennen, keine Verabredungen.« Er öffnete die Tür und führte mich in den Büroraum.
    Gabriel blickte von meiner … seiner Papierarbeit auf, und das freundliche Lächeln auf seinem Gesicht verschwand.
    »Was soll das?«, fragte er, stand auf und kam auf uns zu. »Lassen Sie sie in Ruhe. Sofort.«
    Na wunderbar, dachte ich. Genau, was ich brauche: Noch ein Macho in meinem Leben, der versucht, sich um mich zu kümmern.
    Tony nahm die Hand von meinen Arm los und ließ sich in einen der unbequemen Sessel sinken, die ich benutze, um meine Kunden nicht dazu zu ermutigen, zu warten, während ich ihre Autos repariere. Er schlug die Hände vors Gesicht und fing entweder an zu lachen oder zu weinen. Ich nahm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher