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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
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ein kleines, interplanetarisches Schiff, das halb hinter dem Rumpf eines größeren Kreuzers verborgen lag. Er kannte die Schiffsklasse, zu der es gehörte, und wußte, daß ihm seine Energiequellen eine interstellare Reichweite gaben. Die anderen Ausrüstungen aber waren es, die ihm den meisten Grund zum Zweifel gaben. Wahrscheinlich verfügte es über Sauerstoff für sechs oder sieben Tage, Nahrung und Wasser jedoch würden auf die kargen eisernen Rationen beschränkt sein. Das war das Wagnis, das er auf sich nehmen mußte.
    Vorsichtig tastete sich sein Hirn vor und prüfte die Gedanken seiner beiden Wächter. Sie unterhielten sich miteinander über geringfügige persönliche Dinge auf eine gelangweilte Art, die zeigte, daß sie völlig unvorbereitet waren. Brady blieb mitten auf dem Weg stehen und warf einen Gedankenstoß auf sie, ähnlich dem, den er seinen drei Befragern entgegengeschleudert hatte. Dieses Mal war er nicht ganz so stark wie zuvor, denn es war sein Ziel, sie solange unter seiner Kontrolle zu halten, bis er sich ihrer in aller Ruhe entledigen konnte, statt zu riskieren, daß sie ihm bewußtlos zu Füßen fielen. Es war ein heikler Augenblick, denn er war nicht in der Lage gewesen, mit den verschiedenen Graden seiner geistigen Kraft, die er zu seiner Verfügung wußte, zu experimentieren. Aber der Stoß war augenblicklich von Erfolg gekrönt.
    Brady spürte das Entsetzen in ihren Hirnen, als sie sich zu befreien versuchten. Mit hypnotischer Intensität hielt er sie fest und zwang sie, seinen Willen zu tun. Er wandte sich zu ihnen um. Starr standen sie hinter ihm. In ihren offenen, schreckensweiten Augen las er ihre Qual, als sie vergeblich versuchten, seine Kontrolle zu durchbrechen. Seinem Willen gemäß folgten sie ihm durch den Eingang auf das Feld. Als sie seine Absicht erkannten, mußte er sich anstrengen, um sie in seinem Bann zu halten. Die Heftigkeit ihrer Bemühungen war so stark, daß ihm der Schweiß über das Gesicht lief und sich alle Muskeln seines Körpers in dem Bestreben anspannten, die über die Begleiter gewonnene Gewalt zu halten.
    Glücklicherweise befanden sich keine Rihnaner und keines der anderen Wesen in der Nähe. Keiner widmete ihnen Aufmerksamkeit, um festzustellen, was geschah. Langsam führte Brady sie über das Feld zu dem winzigen Kreuzer. Er bewegte sich lässig und unauffällig, obgleich ihm jede Fiber seines Wesens zu suggerieren schien, daß er rennen und so schnell wie möglich starten müsse. Endlich erreichte er das Schiff und fand, daß der große Rumpf des anderen Schiffes sie aus dem Blick des restlichen Feldes nahm. Es hätte für seine Absichten nicht besser sein können.
    Einen Augenblick lockerte er die Kontrolle über seine beiden Wächter, und dann, bevor sie sich völlig erholen konnten, schlug er sie erneut mit der vollen Kraft seines Geistes. Diesmal genauso stark, wie er es zuvor bei den drei anderen getan hatte. Die Anstrengung war fürchterlich, und er spürte die Dolche des Schmerzes bei der Intensität der Konzentration durch seine Augen schießen.
    Es dauerte nicht lange; nicht mehr als fünf Sekunden, bis die Rihnaner bewußtlos vor ihm auf dem Boden lagen.
    Brady wandte sich dem Eingang des kleinen Kreuzers zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Schon kletterte er durch die offene Luke und begab sich in den Kontrollraum. Es waren Sitze für zwei Personen da. Augenblicklich erfaßte ihn die Angst, daß das Schiff zweisteurig sei. Seine Blicke schweiften über die Schalter und Skalen und bemerkten fremde Markierungen. Er fühlte sich jedoch verhältnismäßig sicher, daß er ihre Bedeutung aus ihrer Lage bestimmen konnte. Eilig verfolgte er die Zufuhrleitung von den vollen Tanks zu den Skalen. Die Nadeln überzeugten ihn, daß die Treibstofftanks und der Sauerstoffbehälter gefüllt waren.
    Noch einmal ging er nach draußen und sah sich eilends um. Die beiden Rihnaner lagen noch genauso, wie er sie verlassen hatte. Der Haupteingang des großen Schiffes stand offen, und Brady war ziemlich sicher, daß dort jemand an Bord arbeitete. Er selbst wollte keinesfalls wegen geringer Mengen zusätzlichen Proviants ein weiteres Risiko auf sich nehmen. Er kehrte zu dem kleinen Kreuzer zurück, stieg ein und schloß die Luke hinter sich. Rasch schnallte er sich auf dem Kontrollsitz fest und stellte versuchsweise die Energiezufuhr für die Maschine ein. Ein dumpfes Brummen von hinten sagte ihm, daß er den richtigen Hebel betätigt hatte.
    Langsam
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