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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle
Autoren: Carter Brown
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?« fragte sie.
    »Ich suche nach Al Hinds «, antwortete ich.
    »Er ist im Moment nicht zu
Haus«, erwiderte sie. »Das heißt, er und seine Frau sind beide unterwegs. Sie
müßten aber bald zurückkommen .«
    »Darf ich dann auf ihn warten ?« Ich bemerkte das Zögern in ihren blauen Augen. »Ich bin
Rick Holman. Nicht direkt ein Freund von Al, aber er kennt mich .«
    Ihr Blick wanderte über mein
Gesicht. Dann nickte sie. »Ich denke, das wird schon in Ordnung sein. Kommen
Sie herein, Mr. Holman .«
    Ich folgte ihr durch die Diele
in den Wohnraum. Sekundenlang zupfte sie nervös an dem Gummiband ihres
Bikinihöschens, bis sie in einem plötzlichen Entschluß sagte:
    »Bitte entschuldigen Sie mich
einen Augenblick, Mr. Holman. Ich möchte mich schnell umziehen. Ich habe
draußen in der Sonne gelegen und wollte gerade in mein Zimmer hinauf, als Sie
läuteten .«
    »Aber selbstverständlich.«
    Als sie auf die Tür zuging,
zuckte es mir in der Hand, ihr den festen, runden Popo zu tätscheln. Es sei
sinnlos, Yvonne Prentice in den Palisades zu suchen, hatte Craig gesagt, weil sie untergetaucht sei. Wenn sie mit den Hinds ’ befreundet war, warum sollte sie nicht vorübergehend
bei ihnen wohnen? Auf einen Versuch konnte ich es ruhig ankommen lassen.
    »Verzeihen Sie«, sagte ich und
lächelte etwas verlegen, als sie sich nach mir umwandte. Ihre vollen Brüste
hüpften ein wenig. »Ich bin ein großer Rennsportfan. Sie sind doch wohl nicht
zufällig Yvonne Prentice ?«
    Ihre Lippen wurden schmal. »Ich
kann verstehen, wenn Sie sich an Carl erinnern, Mr. Holman. Er ist erst zwei
Jahre tot, und er war einer der besten Fahrer auf den Grand-Prix-Strecken. Aber
ich bin überrascht, daß Sie mich erkennen .«
    »Wahrscheinlich habe ich Sie
zusammen mit Ihrem Mann in der Zeitung abgebildet gesehen«, parierte ich
schnell. »Eine schöne Frau vergesse ich niemals, selbst wenn ich sie nur von
einem Foto her kenne .«
    »Erinnern Sie sich vielleicht
auch noch an den Text zu dem Bild, Mr. Holman ?« fragte
sie eisig.
    Es gelang mir nur mit Mühe,
meinen Blick von dem Einschnitt zwischen ihren Brüsten loszureißen. »Den Text?«
    »Er dürfte etwa gelautet haben:
>Der bekannte Rennfahrer Carl Losey und seine
blonde Frau .< So haben mich die Zeitungen meistens
beschrieben. Oder sie waren ein bißchen förmlicher und nannten mich Yvonne Losey . Aber niemals Yvonne Prentice. Ich habe meinen
Mädchennamen erst vor einem Jahr wieder angenommen, weil ich es satt hatte,
sofort als junge Witwe bedauert zu werden, wenn ich irgendwo vorgestellt wurde .«
    »Ach, tatsächlich ?« murmelte ich ausweichend.
    »Aber Sie haben mich als Yvonne
Prentice erkannt«, fuhr sie in dem gleichen kalten Ton fort. »Das finde ich
höchst interessant. Und ich hätte gern den Grund dafür erfahren .«
    »Ich wußte, daß Sie mit Al Hinds befreundet sind«, erklärte ich. »Deshalb hielt ich es
für möglich, daß er wissen könne, wo Sie im Augenblick zu finden seien .«
    »Warum wollten Sie mich finden ?«
    »Ich bin dazu da,
Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen«, versuchte ich mich selbst zu definieren.
»Heute am frühen Nachmittag hatte ich ein längeres Gespräch mit Craig Forrest,
und er hat mich engagiert .«
    »Wozu ?« flüsterte sie.
    »Um die Wahrheit
herauszufinden. Er will wissen, ob er Ihren Bruder umgebracht hat .«
    »Er hat Larry umgebracht«, versicherte
sie mit Nachdruck. »Und das weiß er! «
    »Craig sagt, daß er sinnlos
betrunken war und sich an gar nichts mehr erinnern kann«, versetzte ich.
»Deshalb soll ich versuchen, für ihn die Wahrheit in Erfahrung zu bringen .«
    »Und was geschieht, wenn Sie —
mit Sicherheit! — herausfinden, daß er meinen Bruder umgebracht hat ?«
    »Dann können Sie mit den
Hochzeitsvorbereitungen anfangen«, antwortete ich.
    »Oder hat er Sie beauftragt,
mich auch noch umzubringen ?«
    »Seien Sie nicht albern«,
wehrte ich ab.
    »Die Fotos beweisen, daß er
Larry getötet hat«, sagte sie.
    »Craig hat die Fotos bis jetzt
noch nicht gesehen .«
    »Das wird er. Sehr bald.«
    »Haben Sie gesehen, wie er
Ihren Bruder getötet hat ?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich
war nicht dabei, als es passierte. Aber Lloyd. Und er hat fotografiert .«
    »Lloyd war ein Freund Ihres
Bruders ?« wollte ich wissen.
    »Ich möchte nicht mehr darüber
reden. Bitte verlassen Sie dieses Haus, Mr. Holman. Und zwar gleich .«
    »Craig hat mich lediglich
beauftragt, die Wahrheit herauszufinden«, versicherte ich noch
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