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Melodie der Leidenschaft

Melodie der Leidenschaft

Titel: Melodie der Leidenschaft
Autoren: Chantelle Shaw
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denn an?“, fragte Ella gespielt beiläufig – und bereute es sofort.
    „Als würde er dich in Gedanken ganz langsam ausziehen und dabei jeden Zentimeter deines Körpers streicheln, den er entblößt und wie ausgehungert betrachtet, und …“
    „Meine Güte, Jen! Was hast du denn in letzter Zeit für Bücher gelesen?“
    Jenny betrachtete die heftig errötende Ella und grinste frech. „Du wolltest es doch wissen. Ich erzähle dir lediglich, was meiner Ansicht nach gerade in deinem Russen vor sich geht.“
    „Er ist nicht ‚mein Russe‘!“ Ella atmete tief ein. Doch die Erinnerung an die heftige Anziehungskraft, die er schon bei ihrer ersten Begegnung auf sie ausgeübt hatte, konnte sie nicht leugnen. Eine Macht, auf die sie keinerlei Einfluss hatte, befahl ihr, den Kopf zu wenden. Und als sie nun in Nicolajs stahlblaue Augen sah, nahm sie tief in ihrem Innern ihre eigene Sinnlichkeit wahr. Sie spürte ein seltsames Prickeln und wie ihre Brustwarzen hart wurden. Unter dem figurbetonten Kleid aus Seidenjersey zeichneten sie sich überdeutlich ab. Heftig errötend wandte sie den Kopf zur Seite. Dann nahm sie all ihre Willenskraft zusammen, zwang sich zu einem Lächeln und verbeugte sich noch einmal vor dem Publikum.
    Nicolaj war überaus zufrieden, als er die verräterischen Anzeichen dafür entdeckte, dass Ella Stafford ihm gegenüber nicht so immun war, wie sie vorgab zu sein. Als sie sich vor einer Woche kennengelernt hatten, war er überwältigt gewesen von ihrer zarten, zerbrechlichen Schönheit – und fasziniert von ihrer kühlen Distanziertheit. Er begehrte sie! Vielleicht mehr, als er je eine Frau begehrt hatte, wie er nun nachdenklich feststellte, als er den Blick über ihren schlanken Körper gleiten ließ: die leichten Kurven ihrer Hüften, ihre schmale Taille und die kleinen, runden Brüste unter dem schwarzen Cocktailkleid.
    Ella hatte sich das Haar zu einem eleganten Knoten zusammengefasst, und einen Moment lang gab er sich genüsslich der Vorstellung hin, wie er die Nadeln herauszog, sodass ihr die seidigen blonden Strähnen auf die Schultern fielen. Erschrocken merkte Nicolaj, dass er eine Erektion bekam. So erregt wie in diesem Moment war er seit seiner sehr wilden Jugend nicht mehr gewesen! Er atmete heftig ein und zwang sich mit aller Macht, seine Hormone unter Kontrolle zu bekommen.
    Die Orchestermusiker verließen nun nacheinander den Garden Room. Nicolaj merkte, dass Ella absichtlich nicht in seine Richtung gesehen hatte. Doch als sie nun losging, warf sie ihm einen Blick zu – und errötete, als er kurz den Kopf neigte.
    Es gefiel Nicolaj, dass sie so auf ihn reagierte. Bei ihrer ersten Begegnung in Paris hatte er ihren Augen angesehen, dass die Anziehung beiderseitig war. Sexuelle Alchemie war eine starke Macht, die sie beide in ihren Bann geschlagen hatte. Und trotzdem hatte Ella seine Einladung zum Abendessen abgelehnt, in einem kühlen, gelassenen Ton, der so gar nicht zu ihren geweiteten Pupillen und ihren bebenden Lippen passen wollte.
    Das Gerücht, sie sei frigide, glaubte Nicolaj nicht. Niemand, der mit solcher Leidenschaft Geige spielte, konnte innerlich kalt sein. Allerdings war es für ihn eine neue Erfahrung, dass sie seinen Annäherungsversuch abgewehrt hatte. Noch nie hatte er Probleme gehabt, eine Frau in sein Bett zu locken. Auch wenn das natürlich auch mit der Tatsache zu tun, dass er Milliardär war.
    Ella war anders als die Models und Society-Girls, mit denen er sich sonst einließ. Sie gehörte dem britischen Adel an, war wunderschön, intelligent und eine begnadete Musikerin. Die sexuelle Anziehung zwischen ihnen ließ sich nicht leugnen, und als Nicolaj nun der schlanken jungen Frau nachblickte, die den Garden Room verließ, fasste er den festen Entschluss, sie zu seiner Geliebten zu machen.
    Der Abend war eine Benefizveranstaltung, die der Schirmherr einer Hilfsorganisation für Kinder ins Leben gerufen hatte. Nach dem Auftritt des Royal London Orchestra wurden im „Ägyptischen Zimmer“ exquisite Weine und Käseplatten gereicht. Lächelnd plauderte Ella mit den Gästen. Innerlich verspürte sie jedoch, wie nach jedem Auftritt, eine seltsame Leere. Sie legte ihre ganze Seele in ihr Geigenspiel und war danach immer emotional erschöpft. Außerdem hatte sie leichte Kopfschmerzen, die das Stimmgewirr noch verstärkte.
    Sie hatte Nicolaj nicht mehr gesehen, seit er ihr beim Verlassen des Garden Rooms so amüsiert zugenickt hatte. Ella war zutiefst erleichtert,
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