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Meistbietend ersteigert

Meistbietend ersteigert

Titel: Meistbietend ersteigert
Autoren: Ashan Delon
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überkam ihn, als er sich bewusst machte, wie nahe ihm Eduard war.
    „Geht schon. Danke“, presste er mühsam hervor und straffte sich. „Entschuldigung“, schob er sogleich hinterher. Immerhin hatte er nicht auf seinen Weg geachtet und den Mann angerempelt.
    „Keine Ursache“, winkte dieser ab und ließ ihn endlich los.
    Im selben Moment wurde Jens von einer kalten Leere erfüllt. An seinem Arm pochte noch lange die Erinnerung an die Berührung, als hätte sie sich dort nachhaltig eingefräst.
    „Ich hätte Sie warnen sollen“, fuhr Eduard fort. In seinen dunklen Augen blitzte es auf, als ein Gabelstapler mit einer Palette klirrender Getränkekästen vorbeifuhr, sich das Licht in einer der Flaschen widerspiegelte und geradewegs Eduards Augen traf. „Die Schwelle hat mich auch schon einen Vorderzahn gekostet.“ Der Juniorchef lachte. Der Braumeister fiel mit ein. Jens presste die Lippen zusammen. Es war kein Trost für ihn, dass er nicht allein so dumm sein sollte. Er bezweifelte auch, dass Eduard ihm diesbezüglich die Wahrheit gesagt hatte. Sicherlich war er nur freundlich und wollte die peinliche Situation etwas herunterspielen.
    „Aber sie muss wegen des Regenwassers sein“, plauderte Eduard weiter. „Das Gelände ist zum Gebäude hin abschüssig und eine Sanierung oder besser gesagt eine Abtragung würde enorme Summen verschlingen. Also haben wir uns für die kostengünstigere Variante entschieden.“
    Jens blickte zurück zur Schwelle und zog die Stirn kraus. Beinahe wäre er wieder auf den Mann geprallt, als dieser unvermittelt stehen blieb und auf mehrere Reihen Getränkekästen deutete, an denen ein großer weißer Zettel klebte, auf welchem handschriftlich „Westerfeldt“ stand.
    „Das hier ist der erste Teil“, erklärte er. „Wenn es Ihnen recht ist, kann ich die Ware in Ihren Lieferwagen schaffen lassen.“
    Jens nickte nur, presste die Lippen fester zusammen und schob die Hände in die Hosentaschen, während er seinen Blick über die Kastenstapel gleiten ließ.
    Erneut blickte Eduard ihn abwartend an und lächelte schließlich leicht frustriert, als Jens einfach nur neben ihm stand als hätte er mit dieser ganzen Sache nichts zu tun. Mit einem Seufzen gab er dem Braumeister ein Zeichen, worauf dieser ein paar Mitarbeiter rief, die sogleich die Westerfeldt-Lieferung in den Kastenwagen schafften und festzurrten.
     
    „Sehen wir uns heute Abend?“, wollte Eduard wissen, als die Arbeiten erledigt waren und nur noch sie beide draußen auf dem Hof standen. Jens hatte schon den Autotürgriff in der Hand und wäre grußlos davongefahren, wenn ihn nicht die Frage aufgehalten hätte.
    Er wusste selbst, dass er schroff und unhöflich wirkte. Das Gesicht des Anderen war oft zwischen Verärgerung und Frust gewechselt. Doch Jens konnte nicht anders. Er brachte es nicht fertig, ein belangloses Gespräch mit dem Mann zu führen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Gerade noch, dass er atmen konnte.
    „Wahrscheinlich“, gab er knapp von sich. Er schaffte es nicht einmal, zu lächeln. Der Gedanke daran, dass er Eduard bald wieder begegnen sollte, ließ den Klumpen in seinem Hals erneut anschwellen. Natürlich würden sie sich heute Abend über den Weg laufen. Seine ganze Familie war dort, zwangsrekrutiert.
    „Dann bis heute Abend“, verabschiedete sich Eduard fröhlich, öffnete für Jens die Wagentür, wobei er seine Hand auf die von Jens legen musste, da dieser noch immer den Griff umklammert hielt. Erneut ging von dieser Berührung ein seltsames Kribbeln aus, das wie ein Tsunami über seinen ganzen Körper hinwegrollte. Er war auch nicht imstande, seine Hand unter der von Eduard herauszuziehen. Hilflos musste er diesen direkten Körperkontakt über sich ergehen lassen.
    Zu seinem grenzenlosen Unverständnis bemerkte er, dass er diese Berührung sogar genoss. Es gefiel ihm, obwohl sein Körper absolut irritierend darauf reagierte. Er bedauerte es zutiefst, als Eduard seine Hand zurückzog. Fast traurig blickte Jens der Hand hinterher, wünschte sich sogar, sie würde sich wieder auf die seine legen.
    „Ich freue mich“, sagte Eduard in einem merkwürdigen weichen Ton.
    Jens sah hoch und geradewegs in die dunklen Augen des Mannes. Ihm wurde heiß und kalt. Das Kribbeln, das noch immer von der Berührung durch seinen Körper wallte, sammelte sich in seinem Unterbauch und richtete dort absolutes Chaos an. Er biss sich schmerzhaft auf die Zunge, als er merkte, dass sein Schwanz anschwoll.
    Mit
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