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Meine Unterwerfung

Meine Unterwerfung

Titel: Meine Unterwerfung
Autoren: Lisa Renee Jones
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Ende. Konnte ich wirklich in einer Gruppe mit Ricco Alvarez, Chris Merit und Georgia O’Nay bestehen? Chris, Mark und ich redeten noch ein wenig über eine Wohltätigkeitsveranstaltung, die ich für Chris organisiere, und vereinbarten ein Treffen für den nächsten Tag. Trotz meiner ersten Reaktion auf Georgia O’Nay wurde ich erstaunlicherweise schnell warm mit ihr, genau wie mit Ricco. Sie entpuppte sich als ebenso nett, wie sie talentiert und schön ist. Ich glaube, ich kann einfach gut mit Künstlern. Und obwohl Mark in der Kunstwelt so viel darstellt, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Gleiche auch für ihn gilt.
    Ich fuhr mit einem Taxi nach Hause, auf Kosten der Galerie. Das ganze Personal tat es, da Mark nach einer Galerieveranstaltung, bei der Alkohol ausgeschenkt wird, niemanden fahren lässt. Ich war kaum durch die Tür, als mein Meister in spe mir eine SMS schickte.
    Du entscheidest, wann du die nächste Lektion bekommst. Ruf mich an, wenn du so weit bist.
    Ich weiß nicht, wann ich bereit sein werde. Ich bin hin und her gerissen zwischen jetzt und vielleicht nie. Dabei war ich heute Morgen so aufgeregt, den Vertrag zu unterzeichnen. Jetzt bin ich völlig verunsichert.
    Mittwoch, 9. März 2011
    Heißes Bad. Schlafanzug. Mein eigenes Bett. Was könnte ich mehr wollen? Ah, ich weiß es: ihn. Ich will ihn anrufen. Ich will seine Stimme hören, und ich will … so viel. Aber es ist die falsche Entscheidung. Ich weiß es. Diese Leier ging mir den ganzen Tag durch den Kopf, und ich habe mir ins Gedächtnis gerufen, dass ich die Dinge durchdenken und vernünftige Entscheidungen treffen muss. Fürs Erste muss ich herausfinden, wer ich bin, denn irgendwie habe ich mich entlang des Wegs selbst verloren. Ich sollte aufgebracht darüber sein, dass er mir den Hintern versohlt hat. Stattdessen bin ich aufgeregt, weil er denkt, ich habe das Bedürfnis nach weiteren Lektionen.
    Ich versuche, das zu verarbeiten. Ich spiele die Situation im Geist immer wieder durch, und meine Art zu denken. Und ich will herausbekommen, was hinter meinen Gefühlen steckt. Vernunft. Ich muss vernünftig sein. Er versucht, dafür zu sorgen, dass ich für den nächsten Schritt bereit bin und meine Entscheidung nicht bereuen werde. Warum regt mich das auf?
    Okay. Das ist der Punkt, an dem ich ehrlich mit mir sein muss. Auch wenn ich geschworen habe, dass ich keine Beziehung will, nicht die Bindung und den Kummer, die damit einhergehen, geht mir dieser Mann unter die Haut. Ich spüre, dass ich mich heftig in ihn verliebt habe, und halte Ausschau nach Zeichen dafür, dass er sich in mich verliebt hat. Es ist Wahnsinn. Ich bin ein Vertragsgegenstand, etwas, für das er verantwortlich ist, ein Besitz. Er sollte nichts anderes sein als Vergnügen und der Fluchtpunkt, wie er es mir versprochen hat. Und das ist
alles,
was er versprochen hat.
    Es sollte genug sein. Es
muss
genug sein. Ich sollte mich nicht unter seine Kontrolle begeben und schon gar nicht in einen Konflikt mit ihm.
    Das bedeutet, dass ich mir einige Tage Zeit nehmen und entscheiden muss, ob ich mich wirklich auf ihn einlassen kann. Ich muss mich wiederfinden – das Ich, das niemanden braucht. Das Ich, dem klar ist, dass ich die Einzige bin, auf die ich mich in dieser Welt verlassen kann. Das Ich, das ihm nicht gestatten wird, mir Vergnügen zu bereiten und nichts anderes als Gegenleistung zu erwarten. Denn wenn man mehr von Leuten erwartet, bedeutet das nur Kummer.
    Donnerstag, 10. März 2011
    Mittags …
    Als ich heute Morgen in die Galerie ging, war ich entschlossen, mich nur mit Kunst zu beschäftigen. Wenn mich irgendetwas zu mir selbst zurückbringen kann, dann das. Doch als ich ankam, entdeckte ich, dass Mark außer Haus zu tun hatte und wahrscheinlich den ganzen Tag nicht hereinkommen würde. Ich verspürte eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung. Der Rest des Personals ist immer erleichtert, wenn er fort ist. Er sorgt stets für eine subtil angespannte Atmosphäre, aber er schafft auch eine unbändige Energie, die das ganze Haus unter Strom setzt, und die Menschen dazu, selbst wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Ich brauche diese Energie heute.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit Koffein zu behelfen. Ich kam gerade mit einer vollen Tasse Kaffee aus der Küche, als Mary, meine Kollegin im Verkauf, »Freindin«, wie Ralph sie getauft hat, mit mir zusammenstieß. Der Kaffee spritzte überallhin, unter anderem auf mein – glücklicherweise
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