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Meine Unterwerfung

Meine Unterwerfung

Titel: Meine Unterwerfung
Autoren: Lisa Renee Jones
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ihn an Orte zu bringen, an die er ohne mich nicht gelangen könnte. Er wird mich niemals brauchen. Er braucht Macht, und ich denke, dass mein Bedürfnis nach ihm genau das ist. Seine Macht. Seine Macht über mich. Wie er da in meiner Tür stand, sagte ich mir, dass er einfach Vergnügen bedeutet und ein Fluchtpunkt ist, sogar Sicherheit für den Abend. Ich wollte es glauben. Aber ich wusste in dem Moment, und ich weiß es auch jetzt, dass es nicht die Wahrheit war.
    Wir verließen meine Wohnung und hatten es gerade zu seinem schicken Sportwagen geschafft, als Josh auftauchte.
    »Wer zur Hölle sind Sie?«, fragte Josh ihn scharf.
    Wie der Blitz war Josh gegen den Wagen gepresst, und mein Meister in spe sagte mit leiser Stimme etwas zu ihm, das ich nicht hören konnte. Josh erbleichte und erwiderte dann etwas, bevor er
ihm
seine Schlüssel überreichte. Ich stand da, die Arme um den Leib geschlungen, und zitterte von der kalten Nachtluft und der heftigen Szene. Weitere leise Worte wurden gewechselt, und als Josh endlich freigelassen wurde, entschuldige er sich bei mir und sah aus wie ein geprügelter Welpe, als er wieder in seinen Wagen stieg.
    Mein Meister in spe führte mich in seinen warmen Wagen und sagte: »Josh wird dich nicht wieder behelligen.«
    Er würde es nicht sagen, wenn er es nicht meinte. »Du hast seine Schlüssel genommen«, bemerkte ich. »Wie soll er nach Hause kommen?«
    »Er hat die Entscheidung getroffen, zu trinken und zu fahren. Lass ihn dieses Problem selbst lösen.«
    Dagegen konnte ich nicht ankommen.
    Fünfzehn Minuten später betraten wir sein Haus, und ich erinnere mich an den würzigen, holzähnlichen Duft – seinen Duft –, der mich am ganzen Körper wärmte. Dieser Ort versprach Sicherheit.
Er
versprach Sicherheit. Es war ein Moment der Offenbarung. Ist dieses Gefühl nicht genau der Grund, warum ich es fertiggebracht habe, ihm zu erlauben, mir den Hintern zu versohlen, und davon erregt zu sein – nicht verängstigt oder zornig? Der Ort, diese Toilette, hatte mich sauer gemacht, nicht die Prügel. Ich will und werde nicht zulassen, das unsere Beziehung Einfluss auf meinen Job hat.
    Er führte mich in sein Wohnzimmer, und ich fühlte mich verletzlich, weil es mich nach ihm verlangte. Ich wünschte und tue es noch immer, dass er dieses Verlangen in mir nicht wecken kann. Aber ich war allein mit ihm, und er war sanft wie in jener Nacht, als er in meine Wohnung gekommen war, der Nacht, in der ich nach meiner ersten Lektüre des Vertrags ausgeflippt war. Alles war richtig und gut – bis ich sah, dass wir gar nicht allein waren. Der andere Mann, der schon einmal hier gewesen war, mit dem wir
zusammengewesen
waren, stand am knisternden Kamin, ein Glas in der Hand.
    »Soweit ich gehört habe, brauchen Sie das hier?«, sagte er und hielt mir das Glas hin.
    Mein Meister trat hinter mich, seine Hände wanderten zu meiner Taille, und sein Mund senkte sich zu meinem Ohr herab: »Nimm den Wein.«
    »Nein, ich …«
    »Es ist nur ein Glas Wein, Rebecca«, sagte er. »Es wird deine Nerven beruhigen.«
    Es war nicht nur ein Glas Wein, und wir wussten es beide. Es war der erste Schritt zu mehr. Trotzdem trat ich nach einem Moment des Zögerns vor, wobei ich mich langsam bewegte und mich vorsichtig dem anderen Mann näherte. Ich blieb vor ihm stehen und er reichte mir das Glas. Er war so zauberhaft, wie ich ihn in Erinnerung hatte, hochgewachsen und dunkel, das ganze Gegenteil meines Meisters in spe.
    Ich blinzelte den Mann an, dessen Namen ich nicht einmal kannte, und die Luft knisterte wie das Feuer hinter ihm. Er wollte mich. Ich wollte ihn nicht wollen, aber da war diese sexuelle Anspannung im Raum, beinahe wie eine lebende Kreatur. Sie war so hungrig, wie seine Augen mir sagten, dass er es war. Ich wusste, dass ich, wenn ich es zuließ, beiden Männern gegenüber unterwürfig sein würde. Dieser Mann würde Meister Zwei sein, untergeben nur Meister Eins.
    Ich nahm den Wein entgegen und nippte daran, ließ mir die bittersüße Flüssigkeit die Kehle hinunterrinnen und freute mich auf die betäubende Wirkung, die sich einstellen würde. Meister Zwei beugte sich vor und strich mir das Haar hinters Ohr. »Wunderschön«, wisperte er.
    Ich betrachte mich nicht als schön, aber die Art, wie er mich ansah, und die Art, wie er es sagte, ganz rau und heiser, als meinte er es ernst, gaben mir das Gefühl, tatsächlich schön zu sein. Mir wurde heiß, und ich erinnerte mich daran, wie er mich neulich
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